Sorgen auf der Ostalb

  Hallo Bloggs,

nee, ich wollte nicht schon wieder immerhin 1000 Kilometer auf der Straße verbringen, nee, nee, nee. Zumindest nicht so kurz nach der Rückkehr von meinem Nordseeurlaub. Was hatte ich verpasst? Einen 2:1 Zittersieg des VfB gegen Bremen und das 1:2 von ManCITY in Hoffenheim. Blöd gelaufen. Aber man muss der besten Ehefrau aller Zeiten auch mal zwei Wochen "eigenen" Urlaub zugestehen, egal was kommt. Irgendwas mit Fussball sollte aber schon sein, ich hatte drei Spiele zur Auswahl:

  • Regionalliga Südwest: SV Waldhof Mannheim - Offenbacher Kickers
  • Dritte Liga: VfR Aalen - Fortuna Köln
  • Zweite Liga Schweiz: FC Schaffhausen - Rapperswill

Ich entschied mich für den bodenständigen VfR Aalen, da war ich schon ein ganzes Jahr nicht mehr. Die Ostalb möge mir verzeihen. Dabei hat sich fast gar nichts verändert, außer ein paar Kleinigkeiten. Es gibt seit meinem letzten Besuch endlich eine vernünftige Anzeigetafel und Waffeln mit Eis. Es lebe die Bodenständigkeit. Vom VfR bin ich sportlich etwas enttäuscht, ich hätte ein wenig mehr erwartet als Abstiegskampf. Aber so soll es wohl in diesem Jahr wieder das große Zittern geben, denn nach dieser wenig erbaulichen Vorstellung ist ein Durchstarten in sichere Gefilde der Tabelle nur schwer vorstellbar. Nach dem blamablen Pokalaus im Länderpokal bei einem Oberligisten sollte die Antwort folgen; so zumindest die Ankündigung. Das Spiel gegen die ebenfalls bislang schwach gestarteten Kölner endete mit einem 0:1 Heimniederlage und die Sorgenfalten auf der Ostalb werden immer tiefer und größer. Rund 3.000 Zuschauer sahen eine echt miserable erste Halbzeit in der die Gäste sogar die etwas bessere Spielkultur zeigten. Es war einfach zu wenig, was der VfR bot, die "Bruddler" waren sich einig, so wird das nichts. Nichts in diesem Match und sogar in der laufenden Saison. Nach dem Seitenwechsel wurden die Hausherren schärfer, aktiver und schneller. Man nahm die Zügel in die Hand und erspielte sich zumindest Halbchancen. Es war die beste Viertelstunde des Spieles, es ging hin und her. "Box to Box", wie die Engländer sagen. Ausgerechnet hier fiel das 0:1 für die Kölner, drei Spieler mit einer schnellen Kombination genügten um die zahlreiche Abwehr auszuhebeln. Danach war der Faden gerissen, es folgte ein hektisches und planloses Anrennen. So richtig heiß wurde es aber nicht mehr, eine weitere Heimpleite war zu verzeichnen. Damit hängt man nun tief in der Tabelle fest, mehr als Klassenerhalt ist nicht möglich, in diesem Jahr.

Es war schon schön ruhig, am Rohrwang. Die ohnehin nicht gerade heißblütigen Ostälbler waren recht passiv, von den Rängen kam recht wenig. Die aktive Fanszene scheint zu schrumpfen, der Verein in der dritten Liga scheint das Maximale. Gast Fortuna Köln brachte exakt 42 Fans mit, ich konnte jeden Einzelnen zählen. So entstand kaum Stadionfeeling, dieses ewige Getrommle geht einem eh auf den Geist. Hier herrscht die Devise: "Ist der Haufen noch so klein, aber der Trommler, der muss sein". Es war ein ernüchternder Nachmittag auf der Alb, das konnte auch das wunderbare Herbstwetter nicht verhindern.

Die Fanbase entspricht der sportlichen Realität.

Jeden Gästefan konnte man per Handschlag begrüßen.

Halbzeitshow.

Suchbild: Wo ist der Ball bei diesem Freistoß ?

Und meine Alternativen? Nun ja, Mannheim verlor vor 9.000 (!) Zuschauern mit 1:3 gegen Offenbach, das wäre auf jeden Fall attraktiver gewesen. Schaffhausen begrüßte 964 Zuschauer und gewann mit 1:0.

Keep the faith

RaMü