Es reicht halt ( vermutlich ) nicht

  Hallo Bloggs,
es ist 00:12 und ich bin zuhause. 2:2. Ist das nach zwei Jahren in der Bundesliga schon wieder das Ende? Eigentlich ja, denn selbst dieses Unentschieden war nicht gerecht, Gast Union Berlin hätte das Ding mit 2:3 oder gar 2:4 gewinnen können. Der VfB Stuttgart hat zum widerholten Mal versagt, man hat erneut trotz vollmundiger Ankündigungen nicht geliefert, die "Signalspieler" sendeten das falsche Signal aus und ich würde die Chancen auf den Klassenerhalt noch auf 20:80 bezeichnen. Mehr nicht.
Man wird müde, unendlich müde. Wie oft haben wir die Parolen schon gehört? Seit dem ersten Saisonspiel, dem Pokalaus in Rostock, seit der ersten Niederlage im ersten Bundesligaspiel in Mainz. Von da an in diversen Abständen, unterbrochen von Trainerentlassungen, verbalen Zweikämpfen im VIP-Bereich, Versprechungen vor der Rückrunde und bis zu unterirdischen Aussagen wie; "für den VfB ist Platz sechzehn ein Erfolg". Ich glauch einfach nichts mehr, zumindest in Sachen VfB.
Zum ersten Mal habe ich meine aufgebaute Distanz seit dem Augsburgdebakel wieder aufgegeben und vollen Voicesupport geleistet, ein letzter Kraftakt und dann ist es geschafft. Was sind wir gehüpft und haben gebrüllt, endlich ein geiler Spielzug und das 1:0. Und was machen die Signalspieler auf dem Rasen? Die schenken im Prinzip die Liga her. Das ist nicht erstklassig, das ist mittlere zweite Liga, meine Herren. Noch schlimmer ist die Tatsache, dass Union in den Schlußphase erst richt realisierte, was für ein uneiniger Haufen da gegenüber stand. Dann machte man Druck und fast wäre das Ding am Neckar schon durch gewesen.
Jetzt macht man wieder Hoffnung, zum gefühlten 364. Mal in der Spielrunde. Fast wie kleine, trotzige Kinder, die es einfach nicht wahrhaben wollen, dass es keinen Lakritz mehr gibt. O.k., es gibt ja tolle Wendungen im Leben, vor allem auch beim Fussball. Aber in diesem trostlosen Fall auch? Ich hatte das ungute Gefühl, es haben immer noch nicht alle Spieler den Ernst der Lage verinnerlicht. Manche sind in Gedanken schon weg, oder zumindest auf dem Absprung. Nur den Fan bleibt zurück.
In der U13 auf der Rückfahrt herrschte trotz der Enge fast beängstigendes Schweigen. Gequältes Lachen und beschissene Witze, das "schwierige Umfeld" hat sich schon auf Liga zwei eingestellt.
Sollte der "worst case" tatsächlich verhindert werden, sind die neunzig Minuten und mehr in Köpenik höher einzuschätzen als, als, als sagen wir das Match der Spurs in Amsterdam. Prost. Noch ist es nicht soweit, noch ist es drin. Aber irgendwie fehlt mir der Glaube daran. Der ist diesem Fall abhanden gekommen, irgendwann zwischen den Pleiten in Leverkusen, Düsseldorf und Augsburg. Da, meine Herren, da habt ihr es verbockt, nicht am 23. Mai in Stuttgart.
 
Keep the faith.
RaMü