Stille nach dem Spiel !

Hallo Bluebloggs,

nach dem Abpfiff herrschte plötzlich fast eine ganze Minute eine gespenstisch anmutende Stille im Stadion in Mainz, nach dem Bundesligaspiel zwischen den "Meenzern" und dem VfB Stuttgart. Die Zuschauer und die Spieler konnten das 1:1 nicht richtig einordnen, für beide Teams war es zu wenig. Nach den Resultaten der Spiele zur "echten" Bundesligazeit ab 15.30 Uhr waren die Kontrahenten noch mehr unter Druck geraten, ein Sieg musste her.

Da sitzt man im Auto auf der Fahrt zu einem Bundesligaspiel und im Radio läuft die Bulikonferenz, die Zeiten sind nun mal anders und erfordern mehr Flexibiltät, ein Zauberwort in diesen aufregenden Jahren. Die Parkplatzsituation in Mainz bei der immer noch neuen coface-Arena ist recht unübersichtlich, zumal bei einem Flutlichtspiel. Man kann überall parken, nur nicht unmittelbar am Stadion, Ausnahme ist natürlich der VIP-Besucher. Man parkt irgendwo im Gelände der Uni, Platz gibt es ja an einem Wochenende genug. Der Weg führt dann über halbfertige Gehwege und nicht vollendete Fußgängerbrücken, vorbei an frisch gepflügten Feldern zur rechten und Studentenwohnungen zur linken. Wenn es dann noch regnet, kommt einem schon die Frage in den Sinn; Junge, warum tust Du dir das eigentlich an? Diese Frage stellten sich zumindest viele VfB-Anhänger, der Gästeblock war ausverkauft. Beim Heimsupport waren schon noch Plätze unbesetzt, rund 30.000 Zuschauer waren da. Die Stimmung war nicht gut, eher Durchschnitt. So auch das Spiel. Das Unentschieden irgendwie gerecht, es bringt keinen Verein so richtig weiter. Immerhin haben die Roten vom Neckar auswärts gepunktet, daher leichter Vorteil für den Gast. Ob es aber zum Klassenerhalt reicht, wage ich zu bezweifeln, es fehlt einfach überall am gewissen Etwas, sprich Klasse.

Es gibt bekanntlich Fußballfreunde im Ground, da kommt ein leichtes Zweifeln am Verstand auf. Links von mir versagtem einem jungen Sportsfreund die Kräfte den Dienst, drei Weinschorle und ein Bier innerhalb der ersten Halbzeir waren zuviel, die Anfahrt nicht mitgerechnet. In der zweiten Halbzeit tauchte mein "Nachbar" ab und schlief zwischendurch. Den Ausgleich verpasste er durch den Gang zum Kiosk, kurz vor Abpfiff "brabbelte" er irgendwas von "Scheisskick" und pennte weiter. Schräg hinter mir schrien Fussballkenner immer wieder "Hau en om !". Wenn die Spieler diese Vorgaben umgesetzt hätten, wären wir in den Genuß von ungefähr drei Strafstößen und zwei roten Karten gekommen, gegen den VfB. Andere brüllten "Wahler raus", im Frust über die momentane Situation schlägt man wild um sich, in der vagen Hoffnung, dabei schon den "Richtigen" zu erwischen. Bei diesen Zeitgenossen wundert mich die gewisse Distanz zwischen Spieler und Fans nicht mehr, das Gang der Mannschaft zum Support endete an der Strafraumecke und wirkte pflichtbewußt, mehr nicht. Aber wie hatte der harte Kern der Cannstatter Kurve im Sommer noch angekündigt, eine weitere "Zusammenhalten Saison" wird es mit uns nicht mehr geben. Beim Trott des Teams in die Kabine bildete Konstantin Rausch eine Ausnahme, der "Zwölfsekundenmann" verschenkte sein Trikot und dabei kam mir der Gedanke; da hat sich ein Spieler schon vom Verein und Anhang verabschiedet. Vielleicht kommt die Bestätigung in der kurzen Winterpause.

Nun sind ja noch zwei Spiele zu absolvieren, dann sieht man weiter. Wohin, zeigt die Tabelle.

Bild: "Wie ein helles Licht in dunkler Nacht ... !"

Bild: Durchschnittliche Stimmung in "Meenz".

Bild: Trotz aller Bemühungen, mehr als ein 1:1 sprang nicht heraus.

Bild: Applaus als Pflichtprogramm; Konstantin Rausch marschiert schon mal los, immerhin ist ja Weihnachten !

RaMü