Nicht nur Fussball  I
 
Hallo Bloggs. Natürlich geht es bei meinen Reisen mehrheitlich um Fussball, aber ich versuche auch immer wieder touristische Einblicke einzubringen. Das gilt für die Planung und manchmal ergeben sich Geschichten einfach so aus der Reise heraus. Nehmen wir nur mal den Anfang einer Reise nach Großbritannien, dem Ausfüllen einer dPLF, einer digitalen Passenger Locater Form. Dieses Formular ist zwingend notwendig, ohne PLF kein Zutritt ins Flugzeug. Man wird von der jeweiligen Airline dazu aufgefordert. Zum Ende hin darf man den QR-Code einscannen. Der Empfang wird bestätigt und die Genehmigung dann noch mitgeteilt. Blöd nur, wenn man eine Ablehnung nur wenige Stunden vor dem Flug erhält. Die Daten konnten nicht gelesen werden. Der Chat mit dem "Troublecenter" der Lufthansa war erfolgreich, man kann die PLF auch noch im Airport beantragen. Und so bin ich noch eine Stunde früher als sonst nach Frankfurt gefahren, die Deutsche Bahn war sehr kulant. Nach mehreren Anfragen wurde ich dann zum Schalter gelotst, der mit einem Pappschild als PLF-Hilfe deklariert war. Und mir wurde geholfen, für schlappe 30.-- €. Egal, Hauptsache ich hab dieses vierseitige Monstrum.
Überall im Airport FRA ist Maskenpflicht. Abstandsregeln gibt es nur auf dem Papier und in der Praxis auch nicht möglich. Spätestens beim Flug fallen die Masken, jeder bestellt irgendwas und lutscht genüsslich am Snickers, nur um möglichst lange dieses Ding zu umgehen. Vergesst es.
Ich war noch nie auf dem Airport in Newcastle. Es ist ein typischer Kleinflughafen, einfach und praktisch. Es war kaum was los, und sofort sticht es ins Auge, nur noch die eingereisten Touristen tragen den Mundschutz. Es lebe die Freiheit. Die Metro in die Stadt kann man nicht nicht verfehlen, der Anblick war zugleich mein erstes Bild von der Insel nach über zwei Jahren.
 
 
Die Fahrzeit beträgt rund 25 Minuten und dann steigt man an der Central Station aus, also mitten in der Stadt. Die Eindrücke sind wie zumeist, viel Verkehr und ein Gewusel auf den Gehwegen. Natürlich habe ich sofort einen Pub ausfindig gemacht, den ich dann nach dem Einchecken im Hotel besucht habe. Es lebe der Nicholson 1873 Pub. Bilder gabs ja schon. Leider ist das Pubfood ziemlich teuer geworden, also jeden Tag kann man sich ein Steakpie mit Mash / Kartoffelbrei und etwas Bohnen mit Lauch nicht leisten. Runde 15.-- €, ohne Bier.
 
 
Also ein Pubbesuch ist in England Pflicht, man sollte sich aber vorher schon mit den Preisen vertraut machen. Wesentlich günstiger sind dagegen die Pubs der Wetherspoon-Kette. Jeder Pub hat allerdings seinen ursprünglichen Namen behalten, daher war ich im The Cooper Rose. Diese sind auf der ganzen Insel vertreten und sind ziemlich groß. Zwar leidet das Pubflair etwas darunter, aber preislich sind die unschlagbar. In Sunderland bestellte ich mir an der Bar einen Empire State Burger mit einem Worthington's Creamflow, siehe Bild und bezahlte dafür insgesamt etwa 12,-- €. Beim Burger waren Chips und sechs Onionrings dabei. Unschlagbar. Wer ein nichtalkohlisches Getränk bestellt, drückt den Preis auf 11.-- €.
 
PS: Kann mir bislang nicht erklären, warum ich vom Burger kein Bild gemacht habe. Sorry. Auf jeden Fall war es ein Halfpounder mit Bacon und Käse.
 
 
Bestellt und bezahlt wird an der Bar oder Theke. Wer was zu essen möchte, muss seine Tischnnummer noch angeben. Die Bestellung ab Tisch per Smartphone wird immer beliebter. Man spart den Gang und muss nicht besonders lang warten. Serviert wird an den Tisch. Überhaupt ist zumindest in diesen Coronazeiten das Bargeld schwer in der Versenkung verschwunden. Überall wird zum Bezahlen mit der Karte aufgefordert, contactless heißt das neue Zauberwort. Vom letzten Trip hatte ich noch 35.-- BP; British Pound übrig und habe vorsichtshalber noch 100,-- BP an einem Automaten rausgelassen. Diesen Betrag hab ich die gesamten vier Tage überhaupt nicht angebraucht. Also ein weiterer Grund, nochmals zu fliegen.
Manche Geldautomaten ( ATM ), im Volksmund Cashmachine genannt, verlangen bis zu 2.-- BP Gebühren. Es geht aber auch ohne. Das ist überall gut sichtbar zu lesen. Ich hab einfach an der Rezeption gefragt, der junge Mann erklärte mir den Weg und meinte, da hole ich auch immer mein Geld. Erstaunt war ich, dass jetzt sogar das Programme, also das Stadionheft bei ManCity nur noch bargeldlos zu erwerben ist. Das alles aber ist nicht neu. Bei einer Reise durch Arizona vor knapp dreißig Jahren überraschte mich ein Schild in einem Indianerreservat, "Chief Yellow Horse" accepts plastic money". Ich schweife ab.
Man sieht, ab und zu gibt es doch was Neues von der Insel, und wenn es auch noch so unbedeutend erscheint. Mehr darüber in der nächsten Post.
 
Keep the faith
RaMü