On the wearside

 
On the wearside
 
Hallo Bloggs. Hoch im Norden, zwischen dem Fluss Weir und der Nordsee eingebettet, liegt Sunderland. Und dieses Sunderland mit seinem "Stadium of light" war mein erstes Ziel auf englischem Boden, seit über zwei Jahren. Es war der Abschluß eines langen Tages. Zuerst eine kleine Shoppingtour durch Newcastle, dann mit der Northern Railway nach Sunderland, in nur zwanzig Minuten. Von hier aus mit der Metro nach Seaburn und direkt zum Strand. Es folgte ein kleiner Marsch von ungefähr fünf Kilometer entlang der Strandpromenade bis zum Stadion, welches ich unbedingt bei Tageslicht ausgiebig begutachten wollte. Dann weiter über die Wearmouth Bridge in die City, dort ausgiebig das Mittagessen nachgeholt, durch die Innenstadt gebummelt um dann gegen 19.00 Uhr wieder am Stadion zu sein. Da war endlich Fussball angesagt, Sunderland vs. Fleetwood Town. League one, also dritte Liga. Und jetzt erst bekommt man eine kleine Ahnung, wie tief die "Black cats" eigentlich gesunken sind. Mit einem Zuschauerschnitt von 28.000 Fans, dem größten Ground der Liga ( 48.000 ) ist der Aufenthalt in dieser Liga eigentlich ein Witz. Von der Stadiongröße können höchstens die Bolton Wanderers und mit Abstand vielleicht noch Ipswich Town mithalten. Aber sonst? Im Prinzip ist alles auf dem Niveau der Premiership, aber es ist leider keine Realität. Trotz aller Vorteile ist man nicht Tabellenführer, im Gegenteil. Die beiden direkten Aufstiegsplätze sind mit Rotherham United und Wigan Athletic schon belegt, da könnte höchstens noch MK Dons eingreifen. Das Rennen um die Play-offs ist eng und daher Heimsiege wie gegen Fleetwood Town Pflicht.
Danach sah es aber lange Zeit nicht danach aus. Im Gegenteil. Sunderland wirkte seltsam schläfrig, unlustig und passiv. Das Publikum reagierte überhaupt nicht, erst die Gästeführung und die Gesänge der etwa 50 mitgereisten Townfans weckten die Hausherren auf. Aber, bis zur Pause tat sich nicht viel. 0:1, da gab es schon mal Pfiffe. Die enttäuschten Zuschauer wurden aber in der zweiten Halbzeit wieder besänftigt, im Gegenteil, förmlich aufgeweckt. Mit dem 1:1 in der 55. Minute fiel der Startschuß für eine turbulente Schlußphase, welche alles in sich hatte. Stimmung, Fouls, Elfmeterforderungen, gelbe und gelb-rote Karten, Konterfussball, Pressing und Gegenpressing und Tore. Jetzt war ich endlich wieder im englischen Fussball angekommen. Auch die beiden Nachspielzeiten konnten sich sehen lassen, fünf und acht Minuten, Respekt. Letztlich gewann Sunderland mit 3:1 und hatte aber noch mehrere Möglichkeiten für einen höheren Sieg. Fleetwood Town dagegen steht weiterhin nur knapp über dem gefürchteten Strich, es dürfte noch schwer werden, für die Jungs von der anderen Seite der Insel, von der Küste der Irish Sea.
 
 
Von außen sieht es nicht gerade richtig groß aus. Aber innen wurde das Spielfeld um mehrere Meter abgesenkt und das ergab eine Stadionkapazität von rund 50.000. Man wollte sogar noch ausbauen, aber die beiden Abstiege machten dieses Vorhaben natürlich überflüssig.
 
 
Seltsamerweise befindet sich die Haupttribüne auf der Rückseite des Grounds. Überhaupt ist alles recht großzügig angelegt. Platz war anscheinend kein Problem. Das "Stadium of light" wurde auf dem Gelände einer stillgelegten Bergbauzeche errichtet, ein weiterer Beweis für den Niedergang der Kohleindustrie.
 
 
Also innerhalb gibt es schon was her. Rund 30.000 Zuschauer im Schnitt bedeuten natürlich Ligarekord, leider spiegelt sich das in der Tabelle nicht wieder. Nicht mal ein Platz für die Play-offs ist gesichert. Speziell die erste Halbzeit läßt aber große Zweifel an höheren Ansprüchen aufkommen.
 
 
Einfach so ein Bild vom "Innenleben". Was fällt auf, KEINE Masken.
 
 
Im Oberrang sind die Gästefans untergebracht. Das kleine Häuflein machte sich immer wieder bemerkbar. Zum Schluß ging man allerdings mitsamt der Mannschaft unter.
 
 
In der Pause bin ich mal wieder gewandert und habe den Platz gewechselt.
 
 
mmm
 
 
mmm
 
Keep the faith.
RaMü