Es bleibt bei zehn Clubs

  Hallo Bloggs.
 
Covid 19 legt zur Zeit den Fussball lahm und irgendwann scheint auch die Zukunft des Vereinsfussball in Frage gestellt. So zumindest die Aussagen der Macher, Manager und Verantwortlichen. Um Zukunftsfragen geht es auch in der Schweiz. Unabhängig vom momentanen, alles überragenden Thema befasste man sich hier mit der zukünftigen Strukturierung der beiden höchsten Ligen, der Super League und der zweiten Liga. Vergessen wir mal den jeweils vorgehängten Sponsorennamen. Bislang waren hier zehn Clubs vertreten und man spielte die Liga in einer Doppelrunde durch. Das heißt: Die Begegnung Basel vs. Lugano gibt in jeder Saison im Doppelpack, also zwei Mal. Es muss also schon ätzend sein, als Supp von St. Gallen innerhalb von zehn Monaten vier Mal im ungemütlichen Letzigrund in Zürich zu sein, der FC und GC Zürich betreiben hier ein sogenanntes "Ground sharing". Halt, hat sich erledigt, die Grasshoppers sind ja in diesem Jahr zweitklassig. Egal, man wollte die Liga attraktiver gestalten und befasste sich ausgiebig mit dem "Schottischen Modell". Grundvoraussetzung ist aber eine Aufstockung auf jeweils zwöf Vereine in den beiden Ligen. Nun kam es zu Abstimmung und siehe da, es bleibt alles wie es war. Mit zehn zu zehn Stimmen wurde die erforderliche Zweidrittelmehrheit nicht erreicht. Ich finde, zumindest vom Zuschauerinteresse her ist es auch gut so. In der zweiten Liga ist der Zuschauerrekord beim Match zwischen Schaffhausen und Absteiger GC Zürich gemeldet, rund 9.000 Zuschauer waren da. Zunächst mal nicht schlecht, man muss aber berücksichtigen, zwischen beiden Städten liegen nur 60 Kilometer. Der Alltag im Schweizer Unterhaus ist grauer. Selbst der sichere Aufsteiger aus der Romandie, der FC Lausanne ist mit Zuschauern nicht gerade gesegnet, 3500 Fans kamen gegen Aarau. Ein Duell zweier Teams aus dem Mittelfeld der Tabelle, Chiasso gegen Wil lockt nur 500 Leute ins Stadion. Die Schweiz leidet, wie Österreich unter einem gepflegten Desinteresse der Bevölkerung, diplomatisch ausgedrückt. Es gibt mehre Clubs mit großen Namen, der Rest füllt die Liga bestenfalls nur auf.
Und was heißt eigentlich "schottisches Modell" weiter, außer Aufstockung? Hier spielt man die ersten drei Runden wie gehabt durch, dann wird gesplittet. Die ersten sechs Clubs bilden die "Meisterrunde", die restlichen die "Abstiegsrunde", vereinfacht gesagt. Es soll so mehr Spannung rein, es soll aufregender werden. Und es sollen mehr Zuschauer angelockt werden und überhaupt ....
Mit diesen Überlegungen ist es nun vorbei. Im Moment wäre das alles aber auch gar nicht nötig. Serienmeister Basel ist seit drei Jahren außer Tritt, die Young Boys aus Bern lösten die Grenzstädter ab. In dieser Saison ist es wieder enger, da ist der FC St. Gallen punktgleich mit Bern, und selbst Basel mit fünf Punkten Rückstand ist noch nicht abgeschlagen. Mehr Zuschauer bringt das aber trotzdem nicht, bis zur Coronapause kamen nur durchschnittlich 11.168 Fans in die Stadien.
 
 
Könnte seit dem Jahre 2000 wieder Meister werden, der FC St. Gallen. Der älteste Fussballclub der Schweiz, seit 1879 spielt seit 2008 in seiner neuen Arena, welche rund 20.000 Zuschauern Platz bietet. Alles neu, mit Tiefgarage darunter. Wem es gefällt.
 
Keep the faith. Durchhalten. Die "Geisterspiele" kommen, ob man will oder nicht!
RaMü