Auf und in der Insel !

  Hallo Bloggs,

wer sich auf der Insel bewegen will, muss entweder selbst mit dem eigenen Auto anreisen oder den Zug benutzen. Die erste Variante ist natürlich von Deutschland aus ziemlich zeitraubend, aber auch etwas romantischer. Die kurze Fahrt mit der Fähre nach Dover mit seinen weißen Kreidefelsen ist immer noch etwas Besonderes. Zumeist nimmt man das Flugzeug, ist ja im Moment auch recht erschwinglich. Tja, dann geht es allerdings schon los, man braucht die Bahn zum Weiterkommen. Die ehemalige British Rail existiert seit der Privatisierung im Jahre 1994 durch die zwischenzeitlich verstorbene "eiserne Lady" Margaret Thatcher nicht mehr, inzwischen gibt eine ganze Reihe von Bahngesellschaften, welche den Markt unter sich aufteilen. Auf meiner viertägigen Reise fuhr ich bei folgenden Railway Companys mit:

  • Birmingham Internation zum Bahnhof Birmingham New Street : Virgin Express
  • Birmingham New Street zum Bescott Stadium und zurück: East Midlands
  • Birmingham New Street nach Leeds: Cross Country
  • Bradford Interchange nach Burnley und zurück, Burnley nach Leeds: Northern Railway
  • Leeds nach London Kings Cross: London North Eastern Railway
  • London Paddington nach West Ealing und von West Ealing nach Heathrow: TFL-Line

Und dabei ist die Tube von London Kings X nach Paddington nicht aufgezählt. Ebenso fehlt noch der Ersatzbus von Leeds nach Bradford. Man sieht, es herrscht eine ziemliche Vielfalt auf der Insel. Aber keine Sorge, alle Eisenbahngesellschaften haben sich zur National Rail vereinigt und der Ticketverkauf ist ganz einfach, einfach wie in Deutschland. Es gibt keine verschiedene Ticket, alle sind vereinheitlicht. Am Automat gibt es keine Unterschiede. Selbst an einem Cross Country Express Automaten kann ich Tickets anderer Gesellschaften rauslassen, kein Problem.

Meine "langen" Zugfahrten habe ich längst vorher gebucht, das ist auf jeden günstiger. Man spart bis zu 50%, wenn man rund zwei Monate vorher die Karten bucht und bezahlt. Sollte die Fahrt nicht angetreten werden, gibt es einen Großteil des Betrages zurück. Ich persönlich habe das schon mitgemacht. Ein Zug fiel aus, das nicht gebrauchte Ticket schickte ich an das Büro in Edinburgh (!) und das Geld wurde prompt überwiesen.

Die erste "lange" Fahrt war mit dem Cross Country Express von B`ham New Street nach Leeds, die Fahrzeit kam auf rund 3 Stunden.

Die weiße Linie markiert dann die Fahrt mit dem Ersatzbus. Der Streik der RMT Union sorgte für eine Verspätung und Verlängerung der Reise. Am Sontag war der Streik beendet und die Northern Rail wieder im Einsatz. Auf der Fahrt nach Burnley musste man in Todmorden umsteigen, sonst wäre ich in Manchester Victoria angekommen. Das versteht kein Mensch, aber Burnley ist nun mal nicht einfach zu erreichen, zumindest nicht mit dem Zug. Achtung: Die Haltestelle in Burnley heißt Manchester Road, nicht verwechseln.

Alles ging glatt, die Züge waren pünktlich. Am Montag schließlich kam die "große" Rückreise. Mit der Northern nach Leeds und dann mit der London North Eastern Railway bis nach London, genauer Kings Cross. Die Engländer kürzen gerne ab und so heißt es oftmals nur K X, oder Kings X. Muss man wissen. Dieser Zug war nagelneu und überfüllt, trotz des Werktages. London ist halt immer ein Ziel, ob privat oder geschäftlich. Von Leeds braucht man nur 2,15 Stunden, bei nur drei Stopps unterwegs.

Die Fahrt mit der Tube brauche ich nicht zu beschreiben, die meisten Leser haben das wohl schon hinter sich. Nun zum Geld, leider. Ich empfehle auf jeden Fall die Bahnkarten vorab zu bestellen. Man logge siche bei thetrainline ein und spare. Bei den Busfahrten in London kommt man mit Bargeld nicht mehr weit, oftmals wird die Annahme verweigert. Am besten sofort beim Fahrer mit der contactless Creditcard bezahlen. Geht am schnellsten und bisher gab es nie Probleme. Diese Praxis nimmt auch überall immer mehr zu, man vermeidet Bargeld in öffentlichen Verkehrsmitteln, wo immer es auch geht. Es lebe der Fortschritt. Mehr darüber in einer älteren Post: Boarding please, Bahnreisen in UK .

Man sieht, es gibt immer was zu berichten. Wenn man unterwegs, auf und in der Insel.

Keep the faith.

 

 

 

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