Gedanken

  Hallo Bloggs.
 
Dieses seltsame Ding, dessen fragwürdige geistige Ergüsse Sie ab und zu oder fast immer lesen, lebt von vielen Reisen in Sachen Fussball. "Wenn man eine Reise tut, so kann man was erleben / erzählen". Dieser Werbeslogan aus der Zeit des HB-Männchens, so um die Sechziger im letzten Jahrtausend gilt auch heute noch, zumindest für mich. Nun ist in dieser drögen Coronazeit das Reisen erneut möglichst zu unterlassen, es gibt für mich ja auch keinen Anlaß. Schließlich finden die Spiele wieder ohne Zuschauer statt.
Nun suchen ja viele Leute eine kleine Abwechslung oder Ablenkung in diesen Zeiten und so habe ich schon wahre Kopfstände gemacht. Zuletzt habe ich ja aus meinen Erlebnissen in der Schweiz eine kleine Serie gebastelt, nur um ab und zu präsent zu sein. Denn, kein Spiel = keine Post. So halte ich das normalerweise. Aber soll der Bildschirm schwarz bleiben? Denken ist bekanntlich erlaubt, wenn auch mancher Querdenker vor lauter denken nichts mehr denkt und deshalb andere für sich denken lässt. Also habe ich mir eigene Gedanken gemacht.
 
  •     Das liebe Geld. Und urplötzlich sind wir wieder gefragt.

Neulich war ich doch sehr überrascht. Da sprach man in der deutschen Bundesliga urplötzlich von Millionenverlusten durch fehlende Zuschauer. Eingehend mit anderen Ausfällen könnte es zum ersten Mal neben sportlichen auch wirtschaftliche Absteiger geben. Zunächst ist das alles leicht verständlich. Aber gerade beim Thema Zuschauer wurde uns doch ungefähr seit zwanzig oder gar ein paar Jährchen mehr immer wieder erklärt, wie unendlich gering der Anteil dieses Postens bei den Budgets sei. Einfacher gesagt: Die Zuschauer sind nur schmückendes Beiwerk, denn wir machen unsere Kohle mit allem was flimmert. Egal ob Smartphone, Tablet oder Glotze. Da eiert der Ball, da rollt der Rubel. Urplötzlich entdeckt man den zahlenden Fan wieder, nicht nur als Stimmungskulisse sondern als Devisenbringer. Hört, hört. In den ersten Spiele dieser Saison durften ja vereinzelt ein paar Fans in die Stadien. Beim VfB Stuttgart wurden in den beiden Fällen beide Male das Kontingent nicht mal ausgeschöpft. War auch egal, laut Zeitungen lohnte sich der Aufwand eh nicht. So erst ab 12.000 Zuschauer gibt es eine kleine schwarze Null oder gar etwas im Plus. Ich hoffe, dass diese Pandemie den Clubs wieder die Augen öffnet, was der Fussball ohne Zuschauer ist. Zwar hat jeder Verein ein Deckmäntelchen um, in Form eines griffigen Slogans im Vereinslogo. Aber so richtig ernst nimmt das eh keiner der Werbefritzen, das mit der Seele des Clubs, nämlich dem Zuschauer. 

  • Der VfB. Oder wie man doch noch überrascht werden kann.

In diesem Kalenderjahr bin ich in mein fünfundvierzigstes Arbeitsjahr eingebogen. Viel Holz und noch viel mehr Süßholzgeraspel. Meine bewußte Supporterkarriere ist ungefähr ebenso lang. Man kann sich nun ausrechnen, wie alt dieser alte Sack namens RaMü ist. Ist mir aber schnurz, schließlich habe ich weder meinen Geburtsort noch den Zeitpunkt meiner Geburt selbst bestimmt. Das hat ein anderer entschieden. Und so muß man das Leben eben annehmen.                                                                Annehmen muss man auch den VfB Stuttgart, so wie er halt ist. Und im Moment ist es relativ einfach. Auch ich gehörte zu den Oberschwarzsehern, welche zumindest einen erneuten Abstieg nicht ausschließen wollten. Dazu war die Erinnerung an dieses oftmals schreckliche Gegurke im letzten Zweitligajahr zu frisch und schließlich kennt man ja seinen VfB. Dieses Gebilde aus Leidenschaft, Arroganz und großem, schwierigem Einzugsgebietumfeld. "Ons ka koiner", dieser schwäbische Konter zu dem leider allzu berechtigen "Mia san mia" des erfolgreichsten deutschen Wurstclubs. In den letzten Jahren haben uns aber einfach zuviel zuviel gekonnt, und so wurde man zu einer echten Fahrstuhlmannschaft. Man löste den VfL Bochum ab, zumindest in den letzten Jahren. Welch eine Dramatik, welch ein Triumpf!                                                                                                                   In dieser Saison gibt es bislang kaum Drama. Man überrascht, zwar nicht überschäumend, aber zumindest positiv. Und das ist doch auch schon mal was. Bisher läuft das Punkeuhrwerk wie geschmiert, zwar nicht im Highspeeddreipunktetempo, dafür aber übersichtlicher und gemächlicher im Einpunktedrive. Nur nicht überhitzen. Denn sonst muss Hitz noch Hotels in Manchester oder Madrid buchen, und das in der besten Championsl League Zeit, im Frühjahr 2022. Denn dann spielt der Brustring endlich wieder da, wo er sich selbstverständlich sieht, bei den Besten der Besten. Ähem, die letzten Zeilen waren böse Satire.

Man sieht und liest, es gibt viele Gedanken. Mehr, nämlich zur Nationalmannschaft ( muss leider sein ) und zu ManCITY ( muss leider auch sein ) dann in Kürze.

Keep the faith

RaMü