Die Braadworst von Genk !

Es war eine klassische Matchreise: HIN - SPIEL - SIEG - HEIM, ohne Aufenthalt in der Stadt. Das Spiel des VfB beim KRC Genk brachte nicht nur sportlichen Erfolg, immerhin konnte man sich als einzige deutsche Mannschaft für das Achtelfinale qualifizieren, sondern war zumindest für unsere kleine, aber feine Reisegruppe ein toller, organisatorischer Erfolg. Abschließend läßt sich wohl sagen, die Bestellung der Tickets brauchte den größten Aufwand. Schließlich mußten bei insgesamt fünf Karten, zwei Tickets auf andere Namen umgeschrieben werden und beim dritten Ticket war der Name falsch geschrieben. Die Fahrt selbst war unproblematisch. Pünktlich um 11.43 Uhr war Abfahrt, beim Brötchengeber vor der großen Halle eins. Ohne großen Aufwand erreichte man über Aachen, die Niederlande dann schließlich Genk in Belgien. Der Stau unterwegs wurde umfahren, ein schöner Abstecher über Maria Laach brachte Abwechslung. In Genk fuhr man durch das verschlafene Städtchen, von elektrisierender Europokalatmosphäre keine Spur. Am Stadion erwartete einen schon ein Großaufgebot der Polizei, der Parkplatz der Gäste war hermetisch abgeriegelt, sogar mit Sichtblenden. Also machten wir uns auf den Weg, viel gab es nicht zu sehen. Das Stadion ist ein typischer Neubau auf der grünen Wiese, alles da und doch irgendwie ohne Herz. Also gingen wir in das "Themacafe", einfacher heißt es "Stadionkneipe". Der Preis für das Bier war o.k., das WC allerdings eine Zumutung, zu klein und nur mit einem Waschbecken ausgestatter. Schnell wurde es 17.45 Uhr, Zeit für den Block. Die Kontrollen waren zügig und ohne Hast, überall Entspannung pur. Vorher gab es noch eine "Stadionwurst", allerdings der übelsten Art. Tiefgefroreren Würste wurden einfach in eine Fritteuse geworfen, später dieses unansehliche Ding in ein "Brötchen gesteckt und auf Wunsch zusätzlich mit Ketchup/ Mayo und Sauerkraut dekoriert. Also meine Freunde von der Insel sind ja auch keine Feinschmecker, aber diese "Leckerei" hat dann doch den Vogel abgeschossen. Und dann der Preis: 5,-- € für diese sogenannte Braadworst, Junge, Junge! Die Stimmung im Gästeblock war durchweg gut, obwohl man irgendwie sich wie bei der "Käfighaltung" fühlte. Man war komplett eingezäunt, man rechnete wohl mit Schlimmerem. Das war nicht der Fall, die Schwaben sangen und klatschten und boten einen echt guten Support. Der Ground war beileibe nicht ausverkauft, dafür aber trotzdem laut. Genk besitzt für seine Verhältnisse ebenfalls gutes Potenzial, es ging also schön hin und her. Eigentlich war das Match mit dem 1:0 von Boka schon entschieden, die Belgier konnten nicht mehr viel zusetzen und mit dem 0:2 von Gentner war das Brot geschmiert. Irgendwie war beim Anhanf rund zehn Minuten vor dem Abpfiff die Luft raus, lediglich für das gemeinsame Abfeiern mit dere Mannschaft wurden nochmals alle Kräfte mobilisiert. Die Abfahrt war ebenfalls vorzüglich, wir kamen vor den Fanbussen raus und ließen die Kolonne von insgesamt über 2.500 Supps schnell hinter uns. Um 1.00 Uhr war ich schließlich wieder zuhause, da kommt mancher von einem Heimspiel später heim.

RaMü

Bild oben: Haupttribüne von KRC Genk

Bild oben: Vor dem Anpfiff

Bild oben: Blick aus dem "Käfig"

Bild oben: "Abfeiern" in Genk