Wie zerronnen, so ...

Hallo Bloggs,

... gewonnen. Ich weiß, eigentlich geht dieser Spruch andersrum: Wie gewonnen, so zerronnen. Aber in diesem Fall habe ich gedreht, hat sich halt so angeboten. Welcher Fall?  Der Heimsieg des VfB gegen überaus starke Kölner. Ist in Frankfurt in der 94. Minute ein Punkt zerronnen, so sind in diesem Fall in fast derselben Spielminute zwei Zähler gewonnen geworden. Blöder Satzbau, muss aber sein.

Die Freude war überschäumend im fast ausverkauften Ground und die Erleichterung über den dritten Heimsieg geradezu zum Greifen. Zudem hat man eine vermeintlich unendlich lange schwarze Serie beendet, der letzte Heimdreier am Neckar machte man im Jahre 1996. Mit dem derzeitigen Bundesassi noch als Verteidiger, kann man sich kaum noch vorstellen. Nun zum Match:

Ich versuche mal den neutralen Blickwinkel. Bei aller Schadenfreude bei den Themen Videobeweiß, später Siegtreffer und "die Kölner waren einfach zu blöde für den Sieg" sollte man den Tatsachen ins Auge sehen; so kommen wir nicht ungeschoren durch die Saison. Ein überragender Ron-Robert Zieler rettete mit einer Großtat den Sieg, die Reaktionen auf ein mögliches 2:2 wären wohl schrecklich gewesen. Die Gäste waren für mich besser, zumindest in der ersten Halbzeit ständig in gefühlter Überzahl, laufend in Bewegung und gefährlich. Die linke Abwehrseite der Schwaben glich einer Einladung, welche aber nicht angenommen wurde. Bei den Kölnern herrschte Ordnung, System und ein Plan. Beim VfB anscheinend nicht. Entweder kann die Truppe den Matchplan nicht umsetzen, oder der Matchplan war schlichtweg schlecht. Die gewaltige Lücke im Mittelfeld war nicht zu übersehen, die hohe Fehlerquote auch nicht. Allerdings änderte sich die Szene fast schlagartig, der VfB erspielte in nur acht Minuten drei Großchancen und machte ein Tor. Danach war Kölle wieder im Spiel, aber mit dem sattsam bekannten Resultat, kein Tor. Die zweite Halbzeit war dann aus Sicht der Hausherren etwas besser, nur der versuchte Abschluß fast slapstickartig. Falsche Laufwege, schlampige Zuspiele im letzten Drittel und Missverständnisse verhinderten das 2:0 und der Ausgleich kam zwar etwas überraschend, aber keineswegs unverdient. Das große Zittern setzte ein, und steigerte sich gar in der 89. Minute. Jetzt herrschte Chaos pur, die leidige Sache mit dem zunächst gegebenen Elfer, der anschließenden Debatte, der persönlichen TV-Ansicht des SR am Spielfeldrand und der fragwürdigen Schiedsrichterballentscheidung setzte ein. Wir kennen den Ausgang: Akolo erzielt das 2:1, Zieler rettet und der Schlußpfiff brachte manche Freudenträne ans Tageslicht.   Jaaaaaa, das ist Fußball !

Es waren drei ungemein wichtige Zähler, Köln verliert im wohl ungünstigsten Moment seit fast "ewiger" Zeit mal wieder in Stuttgart und der VfB trifft am kommenden Samstag zum ersten Mal auf einen Club aus der "Big five". Da bin ich gespannt, bei Red Bull City hängen bekanntlich die Trauben sehr hoch. Es dürfte wahrscheinlich wieder nichts mit einem Auswärtsspunkt werden und dann ist der Druck gegen Freiburg wieder hoch, die Heimsiege müssen den Klassenerhalt bringen. So siehts aus !

Keep the faitf

RaMü