Fàilte gu ... ???
Hallo Bloggs. Wer nach Großbritannien reist, fliegt zuallererst nach London. Die Metropole ist einer der Hotspots der Welt und dementsprechend besucht. Und teuer. Abseit der ausgetrampelten Touristenpfade wird es ruhiger, hier dominieren die Einheimischen. Da sind einige Brocken der englischen Sprache recht hilfreich, wenn nicht sogar notwendig. Die Übersetzung der Schilder und Texte ist für die meisten Touristen kein großes Problem, das Sprechen vermutlich auch noch nicht. Nur bei einer intensiven Verständigung beginnt für die meisten Reisenden das Problem, das Verstehen der "Locals" wird zum Knackpunkt. Wir kennen das alle. Speziell im süddeutschen Raum können zwanzig, dreißig Kilometer schon einen Unterschied ausmachen, der langsam aussterbende Dialekt wird zur Herausforderung. Meistens jedenfalls.
Im immer noch vereinigten Königreich kommt allerdings noch eine weitere Hürde dazu, da gibt es eine noch weitere grundverschiedene Sprache, nämlich die Gälische.
Nun möchte ich euch nicht grundsätzlich langweilen, aber wer Wales, Schottland oder Nordirland besucht, wird ab und zu über das Gälische stolpern. Keine Angst, alle offiziellen Schilder sind zweisprachig, also auch auf englisch zu lesen.
Fussballfans haben eigentlich keinen trifftigen Grund nach Wales zu reisen, deren vier Proficlubs spielen zwar in einer der vier englischen Ligen, aber in der Premiership findet man niemand. Swansea und Cardiff City sind in der zweiten Liga angesiedelt, Wrexham AFC in der dritten Spielklasse und Newport County ist viertklassig. Schade, denn Wales ist die absolute Hochburg der gälischen, sprich keltischen Sprache. Rund 20% der Bevölkerung sprechen und pflegen diesen Dialekt, zumindest die Hälfte versteht in noch.
Ernüchternd dagegen ist Schottland. Zwar findet man am jeden Eck einen Hinweis in der keltischen Sprache, das scheint aber mehr für die Touristen zu gelten. Und die verstehen eh nur Bahnhof. Selbst in Glasgow oder Edinburgh hat man größe Schwierigkeiten, Einheimische im normalen Umgangsenglisch zu verstehen. Wenn man Glück hat, gibt sich der Gegenüber Mühe und spricht langsam und deutlich. Also ich hab da eher Pech.
Und so stolpert man dann durch die Gegend und das Smartphone erleichtert das Leben. Da muss man keinen Menschen mehr nach dem Weg fragen, die Auskünfte gibt es ebenfalls in dieser faszinierenden Welt und überhaupt ... . Eigentlich schade, wieder geht ein Stück Gemeinsamkeit flöten. Man spricht nicht mehr miteinander, man tippt nur noch.
Auf dem Bahnhof am Airport Manchester fängt es schon an. Aufmerksame Zeitgenossen bemerken die Aufschriften an den Zügen der walisischen "Staatsbahn". Von Manchester aus benötigt man rund 90 Minuten nach z.B. Wrexham. Umsteigen in Chester.
Hinweisschilder in Swansea. Also hier war es doch nicht zweisprachig. Mal so, mal so. Ist aber eher die Ausnahme.
Es gibt zwei große Bahnhöfe in Edinburgh, der schottischen Hauptstadt. Haymarket und Waverley Station. Hier heißt man den Besucher zuerst in der Amtssprache willkommen, dann erst auf Schottisch-Gälisch.
Auch die ScotRail in den Landesfarben grüßt in der Sprache der "Ureinwohner". Dabei kommt das Gälische auch z.B. noch in der Bretagne / Frankreich vor. Die Ursprünge finden sich aber auch heute noch in Süddeutschland. Bekannte Flussnamen wie Rhein, Main, Inn und Regen stammen von dieser Sprachfamilie ab. Man sieht, nicht nur Menschen wandern und siedeln umher, die Sprache geht logischerweise mit. Mehr möchte ich zu diesem Thema nicht mehr sagen, schließlich ist das hier ein Fussballreiseblog und kein Fachmagazin.
Keep the faith.
RaMü
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