Manchester träumt
 
Hallo Bloggs.
Träume sind erlaubt. Träume können die Triebfeder für die Zukunft sein, oder die Bewältigung eines Albtraums. Es gibt eine positive und eine negative Version. In Manchester hängen alle Fussballfans den positiven Pokalträumen nach. Da es sich nicht um den Gewinn eines "simplen" FA-Cups handelt, sondern um handfeste "silverware", sind die Träume schon groß. Es geht um den Gewinn der beiden größten Titel im europäischen Vereinsfussball, es geht um die Europa League und die Champions League. Dabei sind die Träumereien der Supporters von ManCITY schon etwas aufregender, schließlich steht man zum ersten Mal in einem solchen Endspiel. Die Anhänger der Roten sind da schon abgebrühter, schließlich ist ihr Club schon des öfteren bei solchen Finals dabei gewesen. Zuletzt war das 2017, als man eben diese Europa League gewann. Der Gewinn der Champions League ist dagegen schon ein gewisses Weilchen her, es war 2008.
Für Manchester City war der Sieg in der Champions League dagegen zunächst "zweitrangig". Nach jahrzehntelangen Demütigungen durch den übermächtigen Nachbarn aus dem benachbarten Stretford waren Titel in der Premier League oberste Priorität. Die Premiership hat in den letzten Jahren die spanische LaLiga als stärkste Liga der Welt abgelöst und da muss man sich schon strecken, um mehrmals in den letzten Jahren Meister zu werden. Wer aber Pep Guardiola kennt, die Champions League ist eigentlich seine Welt, obwohl er zwischenzeitlich den Wert der aggressiven Premiership zu schätzen gelernt hat. Nun also das erste Endspiel. Natürlich will man gewinnen, obwohl für die meisten Fans Real Madrid der einfachere Gegner gewesen wäre. Kontrahent Chelsea mit Tuchel erlebt so etwas wie eine zweite Auferstehung und das ist gefährlich. Zugleich unterstreicht es aber die Stärke des englischen Vereinsfussballs. Drei Teams in zwei Endspielen, nicht schlecht. Vor zwei Jahren kamen alle vier Mannschaften von der Insel und deren Fans mussten zum Teil schwachsinnige Fahrten zu den Endspielorten absolvieren. Chelsea vs. Arsenal in Absurdistan, sorry Aserbaidschan. Ist das noch gefühlt Europa? Zwar ist Großbritannien aus der Europäischen Union ausgetreten, es gehört aber trotzdem noch zu Europa. Aserbaidschan dagegen?
Diesselbe Frage stellt sich ja im zweiten Coronasommer. Schon im letzten Jahr musste Istanbul verzichten, diesmal soll es klappen. Aber wie? Während auf der Insel sich das normale Leben wieder seine Wege bahnt, ist in der Türkei weniger davon davon zu sehen.  Der vernünftigste Fall wäre dieses Final in Glasgow oder Cardiff auszutragen. Will man die Reiserouten kürzen, Covid-19 ist ja immer noch da, könnte man auch im Villa Park in Birmingham spielen. Liegt exakt in der Mitte zwischen Manchester und London. Vermutlich wird das nichts, denn die Stimmen der Fans zählen wohl mit jedem Tag weniger.
So träumt ausnahmsweise ganz Manchester vom Sieg beider Vereine, denn das würde der ehemaligen Arbeiterstadt vollends den Tiitel " europäische Fussballhauptstadt" einbringen. Davon träumen alle "Mancunians", alle Einwohner von Manchester, egal ob rot oder himmelblau.
 
Keep the faith.
RaMü

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