Cathedral Church of the Blessed Virgin Mary of Lincoln & Castle
Hallo Bloggs. Also diese Kathedrale beeindruckt jeden Besucher, ist sie doch eines der bedeutendsten Bauwerke der englischen Gotik. Am Anfang war diese "Kirche" vermutlich gar für rund zweihundert Jahre das höchste Gebäude der Welt, dafür sorgfte der Vierungsturm mit seinen 160 Metern. Nur zwanzig Jahre Bauzeit waren nötig, von 1072 bis 1092. Man bedenke die Mittel und die Technik, da kannste den Berliner Flughafen und S21 getrost als Lego betrachten.
Ich will nun niemand mit Daten, Jahrezahlen und dergleichen überfrachten, aber .... . Es ist ein wunderbares Stück mittelalterlicher Baukunst, wenn auch logischerweise immer wieder nachgebessert wurde. Schon allein der Vorhof und der eigentliche Cathedral Square sind sehenswert. Vom Innenraum habe ich nicht so viele Bilder, an diesem Sonntagmorgen probte zu dieser Uhrzeit der Chor für den anschließenden Gottesdienst. Schade, um 12.00 Uhr war das Spiel.
Die Zeit drängte also etwas und so musste ich überall etwas kürzen, richtig schade. So habe ich nur einen kleinen Rundgang um die Kathedrale gemacht, ein paar Pics drinnen und noch ein paar Eindrücke vom Drumherum.
Also gleich gegenüber befindet sich die Burg. Diese Festung wurde von Wilhelm dem Eroberer rund fünfzig Jahre vor der Kathedrale gebaut. Genauergesagt, auf den Überresten der ursprünglichen römischen Garnison. Man sieht, Lincoln hat richtig was zu bieten. Zwei Belagerungen machte man mit und später waren die Mauern überflüssig. Ab dem 17. Jahrhundert war es dann ein Gefängnis mit Gerichtshof. Die Todesstrafe durch Hängen wurde auf der Mauer mit Sicht auf die Stadt und das Umfeld vollstreckt, ein letzter Blick auf die Weite war das Ende der Sünder.
Der eigentliche Eintritt ist frei. Möchte man aber die Mauern erklimmen und das Museum besuchen, ist ein Eintrittspreis von 16,-- £ fällig. Darin ist alles enthalten. Wer Geld sparen will, kann trotzdem einen recht guten Einblick in die großzügige Anlage haben. Aber wie gesagt, das gilt nur für den "Castle Green".
Mit der Kathedrale und der Burg hat man die beiden wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen. Auf jeden Fall sollte man genügend Zeit mitbringen. Mein "Fehler" war einfach. Ich strich meinen Tag in Lincoln kurzfristig zugunsten eines Heimspieles von ManCITY. Kann man machen. Dann darf man sich aber nicht ärgern, wenn man alles nur im "japanlike" sieht, also fast durchrennt und nichts wirken lässt. Dabei hat Lincoln noch einiges mehr zu bieten. Es hat eine schicke Waterside Mall in der City ...,
eine kultige Tourist Information, zumindest von außen ...,
verwunsche Gassen ...,
und mit dem Brayford Pool sogar so etwas wie maritime Armosphäre.
PS: Alles Bilder am frühen Sonntagmorgen aufgenommen, daher die Leere. Wem das noch nicht genügt, kann noch weitere Museen und das International Bomber Command Centre des zweiten Weltkriegs besichtigen. Weitere historische Highlights gibt es im nahegelegenen Newark on Trent mit seinem historischen Marktplatz und seiner Burg. Also die darf natürlich nirgendwo fehlen. Innerhalb einer Zugstunde kommt man auch an die Küste.
Ich habe beileibe nicht alles gesehen und mich etwas geärgert, wie schon erwähnt. Und so habe ich mir vorgenommen, wenn es passt, nochmals nach Lincoln zu fahren. Zwei Fussballclubs in machbarer Schlagweite fehlen mir eh noch. Mal sehen.
Und wie kommt man nach Lincoln? Ich habe mal die größten Flughäfen in England gecheckt und meine persönliche Erfahrung einfliesen lassen. Obwohl die Anfahrt laut Meilenangabe die längste ist, erscheint mir die Bahnfahrt ab London King's Cross am besten. Wenn man Glück hat, gibt es eine Direktverbindung. Allerdings gilt zu berücksichtigen, dass man logischerweise vom jeweiligen Londoner Airport noch zu diesem Bahnhof gelangen muss. Zugfahrt rund zwei Stunden. Von den internationalen Airports Manchester und Birmingham braucht in beiden Fällen drei Stunden, je nach Verbindung muss man gar zwei oder drei Mal umsteigen. Manchester ist da besser. Günstiger und direkter. Kann man aber alles checken.
Lincoln und das umliegende Lincolnshire ist somit nur was für "die hard" Englandfreaks. Es ist im totalen Hinterland und bedarf einer gewissen Offenheit und natürlich braucht man Zeit. In Sachen Fussball zeigt es noch das gute, alte England. Wie lange noch?
Keep the faith.
RaMü
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