Real am Puget Sound

  Hallo Bloggs,

endlich hab ich mal Real live gesehen. War ein Scherz, zwar heißt der Fußballclub aus Salt Lake auch Real, aber mit dem "echten" Real hat das ganze Gebilde wenig zu tun, genauso wie die ganze MLS mit einer wirklich echten Liga. Vor zwei Jahren war ich bei den Portland Timbers, da war ich begeistert. Das Stadion war ein umgebautes Baseballfeld und die Stimmung war schlichtweg bombastisch. Beim jetztigen Kick wirkte alle typisch amerikanisch überdimensioniert, der Stimmung lau und der Kick grottenschlecht. Trotzdem war es ein Besuch mit Erinnerungsmerkmalen, das CenturyLink Field ist schlichtweg gigantisch, wenn auch gewöhnungsbedürftig. Die Architektur erinnert mich an Berlin, zumindest die ffene Seite mit dem "Turm" ist mit dem Marathontor vergleichbar. Dabei sieht man auf die Skyline der Stadt, ohne Zweifel so gewollt. Das Stadion wurde 2002 eingeweiht und beherbergt zwei Proficlubs, die Seattle Seahawks und die Sounders. Bei Spielen der NFL ist mit 67.000 immer ausverkauft, bei Kicks der Sounders in der MLS bringt es der Soccer auf immerhin knapp 40.000 (!) im Schnitt. Da biste platt, was ? Allerdings werden die Oberränge nicht benötigt und so mit Planen abgehängt.

Das Spiel begann um 14.00 Uhr Ortszeit, es wurde wie üblich mit dem Absingen der Nationalhymne begonnen. Es ist schon beeindruckend, wie selbstverständlich das vor sich geht und wie alle Zuschauer sich erheben und mitsingen. Ohne Gebuhe und Gröhlen. Das Spiel war unterirdisch. Der Kunstrasen erlaubt kein richtiges Tempo und Tacklings sind fast tabu. Die Stimmung sank schnell, lediglich ein verwegener Haufen hinter dem Tor versuchte, den Pegel zu heben. Aber das Match erlaubte keine Spannung, es war schlichtweg nur öde und langweilig. Die Sounders kämpfen mit gewaltigen Verletzungsproblemen, diesmal fehlten sieben Stammspieler. Gegner Real Salt Lake ist auch nicht gerade ein Publikumsmagnet, der spielte der Vorletzte gegen den Viertletzten in einer Zwölferliga, in der sogenannten Western Conference. Erst nach einer halben Stunde etwas Spannung, als Seattle sich immerhin gefährlich dem Tor näherte. Aber es blieb beim 0:0.

In der Halbzeit macht RaMü dann das, was RaMü bei neutralen Spielen immer macht, man wechselt den Platz und schlendert umher. Ich wechselte in den Oberang und ging dann zum Abgang, zwecks Bilder. Da traf ich einen jungen Mann in feinem Zwirn und wir kamen ins Gespräch. Voller Stolz berichtete er über die positive Entwicklung des Soccer in den USA und speziell der Sounders, da fiel gerade das 0:1 für die Gäste. Upps, dumm gelaufen. Nach einer Weile verabschiedete es sich, und ich trollte mich ebenfalls. Derweil versuchten die Hausherren eine Schulssoffensive, aber der schwächste Sturm der WC / Western Conference brachte außer einem Lattentreffer nichts mehr zustande. Bei Spielende gab es kaum Pfiffe, nur artigen Applaus. Man ist bescheiden geworden, beim Meister der USA von 2016 und Vizemeister 2017.

Man sieht am etwas knappen Bericht, der "Burner" war der Besuch gerade nicht. In der nächsten Post gehe ich mehr auf den Rest des Spieles, die Sounders und die MLS ein.

Keep the faith

RaMü