In zehn Minuten Berlin verschenkt
 
Hallo Bloggs. Der große Traum ist aus und die Reise jäh abgebrochen. Es fehlte "nur" noch eine Halbzeit und der VfB wäre zum Saisonabschluß nochmals in Berlin angetreten, diesmal aber zum Pokalfinale. Aber so zehn, zwölf Minuten unerklärliche Passivität kostete den Roten die Reise und aufgrund der Verletzungen dürfte das Unternehmen Klassenerhalt jetzt deutlich schwerer werden.
Vieles erinnerte an 2013, zumindest der Ablauf des Pokalwettbewerbs aus Stuttgarter Sicht. Wie damals wurden nur unterklassige Gegner zugelost und im Halbfinale gab es dann ein Heimspiel gegen einen Bundesligisten. Der Unterschied: 2013 gewann man und hatte die Klasse relativ sicher, diesmal verlor man und schon am kommenden Samstag könnte es bei Hertha BSC, welche Ironie, einen weiteren Tiefschlag geben.
Alles begann wie erhofft. Ausverkauftes Haus, das richtig große Verkehrschaos blieb aus und der VfB führte nach dem ersten guten Angriff mit 1:0. Die Stimmung natürlich prächtig und Silas verpasste das 2:0, welches im Rückblick sooo wichtig gewesen wäre. Gast Frankfurt fand kaum statt und die Hausherren versäumten die Vorentscheidung. Also irgendwas ist in der Kabine passiert. Der ganze Schwung und Elan war weg, die Eintracht begann besser zu werden. Der VfB hatte überhaupt keinen Zugriff mehr, kam nicht in die Zweikämpfe und kassierte folgerichtig den Ausgleich. Nur wenige Minuten später dasselbe Bild, verlorener Ball, schlecht sortiert in der Abwehr und Frankfurt hatte das Match gedreht. Nach dem 1:3 per Strafstoß schien der Käs gegessen, aber Millot nährte nochmals die Hoffnung auf eine Wende zugunsten der Schwaben. Die unsägliche Elferdiskussion mit Videoentscheid so in der 97. Minute entschied der etwas unsichere Unparteiische zugunsten der Angereisten. Aus der Traum.
In diesem Pokalpiel hat man die gesamte Problematik des VfB gesehen. Man ist und bleibt die viertschlechteste Mannschaft der Liga, in allen Bereichen gibt es noch Mängel und irgendwie muss man diese Saison positiv zu Ende bringen.
Wäre Stuttgart im gesicherten Mittelfeld, hätte ich mich noch viel mehr geärgert. So aber muss der gesamte Verein sich wieder auf das Hauptziel konzentrieren, den direkten Klassenerhalt. Eine Endspielteilnahme hätte da unter Umständen immer mal wieder den Fokus getrübt, jetzt aber gilt die ganze Kraft der Liga. Nun sind die Wunden zu lecken und das Lazarett in kürzester Zeit zu leeren, das allein aber dürfte anhand der knappen Zeit schon schwierig werden. Aber auch in Sachen Disziplin bedarf es noch gewaltiger Anstrengungen. Zusätzlich sollten diverse wortgewaltige Spieler ihre Ansprüche mal überdenken, denn speziell die zweite Halbzeit zeigte so manchem Wechselwilligen klar die Grenzen auf.
 
 
 
Keep the faith
RaMü
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