Frust an der Hohen Warte
 
Hallo Bloggs. Diese Post eröffne ich mit einem Bild. Es erklärt fast alles. Ich war beim ältesten Fussballvereins Österreichs. Ich war bei der First Vienna FC 1894.
 
 
Soviel Geschichte findet man nirgends, zumal First Vienna auch noch über Europas einziges Naturstadion verfügt. Es ist beeindruckend, man atmet förmlich den Hauch der Jahrzehnte und ist angesichts dieser geballten Traditionskeule sichtlich erschlagen. Naturarena wie geht das? So:
 
 
Natürlich besteht nicht das gesamte Stadion aus solchen Tribünen, aber ein beträchtlicher Teil schon. Die ehemalige Größe kann man mit etwas Phantasie schon noch erahnen, es war gewaltig. An diesem Sonntagmorgen war aber nichts gewaltig. Anpfiff 10:30 Uhr, das kennt man eigentlich nur bei der Jugend. Nun, in Österreichs zweiter Liga ist das nicht so besonders ungewöhnlich, das gibt es öfters.
Vienna spielt nun nach einigenJahren der Abstinenz wieder im zweiten Jahr in der 2. Bundesliga und hatte sein Auftaktspiel beim Aufsteiger SW Bregenz glatt mit 3:0 verloren. Heutiger Gegner war die Zweitvertretung vom SK Sturm Graz, auch so eine typische österreichische Lösung. Auf jeden Fall war ein Heimsieg Pflicht. Für die Anreise benötigte ich eine knappe Stunde, quer durch Wien führte meine Route. Selbst Weltstädte können an einem Sonntagmorgen richtig verschlafen wirken. Erst am U-Bahnhof Heiligenstadt merkte man so etwas wie Fussballstimmung, na ja, es wurden dann während des Spieles auch nur rund 1.500 Zuschauer vermeldet. Nach der obligatorischen Runde machte ich mich auf der Stahlrohrtribüne auf der Gegenseite unterhalb der übergroßen Naturtribüne breit, es war schließlich noch reichlich Platz.
 
 
Das Spiel war auch hier temporeich, das muss man lassen. Kein Abtasten, keine Ballbesitz, volle Pulle. Im Prinzip war es nur eine Frage der Zeit, wann denn endlich der Führungstreffer für die Vienna fiel. In der 37. Minute vollstrekte Monschein zum 1:0, dem gleichzeitigen Pausenstand.
 
 
Nach der Pause wurden die Gäste stärker, blieben aber im Abschluß zu harmlos. Die Heimelf wähnte sich dann ab der  76. Spielminute endgültig auf der Siegesstraße, Omerovic netzte zum 2:0 ein. Man nahm nun den Gegner schlichtweg nicht mehr Ernst, was sich noch bitter rächen sollte. Zunächst schaffte Demaku mit einem sehenswerten Distanzschuß das 2:1 und ein glasklarer Elfmeter bescherte dem Gast aus der Steiermark gar das 2:2. Dabei blieb es auch, jedes Team hat nun einen Zähler am zweiten Spieltag. Für die Vienna eindeutig zu wenig, angesichts der bisherigen Gegner. Da muss mehr kommen.
Natürlich habe ich eine Menge Bilder gemacht und es wird noch eine Extrapost zur hohen Warte geben. Garantiert. Angesichts der Tatsache, dass wir hier ein einzigartiges Stadionfeeling haben, ist ein Besuch auch hier zu empfehlen. Allerdings nur, wer sich darauf einlassen will. Auf Österreichs ältestem Fussballclub, der First Vienna FC 1894.
 
 
Nach dem Spiel fuhr ich dann relativ schnell zum Hauptbahnhof, denn um 17:00 Uhr stand dann die Heimpremiere von Blau-Weiss Linz in der Bundesliga an. 70 Minuten Zugfahrt, kein Problem.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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