VfB bleibt sich treu !
Hallo Bluebloggs,
also eines muß man dem VfB Stuttgart lassen, er bleibt seinen Prinzipien treu. Auch beim letzten Heimspiel der unglaublichen Saison 2013/14 jagte er seine Anhänger durch viele Tiefen und gönnte nur wenige Höhen. Er blieb dabei, man muß in der letzten Viertelstunde immer das Schlimmste befürchten und wird zumeist recht zynisch bedient.
Das Beste zuerst, auch in der kommenden Spielzeit sieht man erste Bundesliga am Neckar und darf sich auf weitere volle Heimspiele freuen, denn auch gegen Wolfsburg kamen wieder 58.000 Zuschauer, welche mit gemischten Gefühlen den Heimweg antraten. Man benötigte noch einen Zähler zum gesicherten Klassenerhalt, bekam keinen Punkt und war dennoch der Sieger der "kleinen" Abstiegsliga. Aber nur weil alle patzten, die Roten inklusive. Wolfsburg war klar überlegen, überzeugte in Sachen Biß und Laufbereitschaft und hatte mit seinen Stars das Heft fest in der Hand. Das 0:1 kam nicht von ungefähr und war zugleich verdient. Die Hausherren machten irgendwie Dienst nach Vorschrift und wirkten leblos, angesichts der spielereischen Dominanz der Gäste aus Niedersachsen. Der Ausgleich fiel dann aus dem Nichts, Genthner vollendete einen energischen Alleingang zum 1:1. Dann folgte die beste Phase der Begegnung, endlich wurde es eine Partie auf gleicher Höhe. Stuttgart legte alle Scheu ab und es folgte ein Hin und Her, beide Seiten suchten die Entscheidung. Die Roten wirkten aber immer sorgloser und in der 92. Minute folgte die Strafe, 1:2. Man ist nicht mehr in der Lage, einen Punkt zu halten und dem treuen Anhang einen Teilerfolg zu präsentieren. Man zeigte sich als Stimmungskiller erster Klasse und so waren die nach dem Abpfiff gezeigten Banner und Transparente doch durchaus berechtigt.
Ich saß irendwo im Niemandsaland des Stadions, in Block 20A der Haupttribüne. Es war an der Schnittkante, an der Schnittkante zwischen dem Unterbau aus den Zeiten des alten Neckarstadions und dem neuen Anbau der MercedesBenz Arena. Gleich daneben war die "Dehnfuge", welche das Zwischenstück zur "Untertürkheimer Kurve" bildet. Um mich herum saßen lauter Kinder, zusammen mit genervten Eltern, Großeltern und Kumpels. Das Popcorn war wichtiger und das Spiel begeisterte nur die paar Brüller über mir, der Rest wirkte wie auf einem Familienausflug; vom Frühlingsfest ins Stadion. Egal, es war immerhin der jüngste Nachwuchs der zukünftigen Fans, welche allerdings schon einen bitteren Vorgeschmack auf spätere Zeiten bekommen sollten.
Die gemischte Stimmung war zu spüren, Wehmut bei der Verabschiedung von Cacao, etwas Grummeln bei den knappen Abschiedsworten von 1:2 Verursacher Boka. Der Kader wird in diesem Sommer wohl gewaltig furcheinander geraten, neben den bisherigen Abgängen stehen wohl noch viel mehr Spieler auf der Absprungliste oder gar auf der Abschußliste. Daran wird wohl auch Manager Bobic gemessen werden, sein Zitat aus dem vorigen Aufbruchssommer war recht deutlich und kritisch.
Nun hat man also über drei Monate Zeit bis zum nächsten Bundesligaheimspiel. Wenn man Pech hat erst am 30. August, dem zweiten Spieltag. Bis dahin wird der Dauerkartenvorverkauf längst abgeschlossen sein und man dürfte wohl einige Tickets weniger abgesetzt haben, nach dieser Horrorsaison auch kein Wunder. Der Vorstand muß nun liefern, denn nochmals der Kelch des Abstiegs nicht mehr am VfB Stuttgart vorbei.
Bild: Eine der besten Kurven der Liga.
Bild: Einlauf zum letzten Heimspiel 2013/14
Bild: Cacao sagt "Ich komme bald wieder zurück".
Bild: Versöhnliche Geste der Spieler ganz am Ende der Partie. Man verteilt T-Shirts und sagt "bis nächste Saison".
RaMü