Wie emmer: Zerschd offd Oschalb. 

Übersetzung: Wie immer: Zuerst auf die Ostalb.

  Hallo Bloggs,

29. Juli 2017. Es ist schon eine nette Angewohnheit, mein persönlicher Saisonstart findet mit dem VfR Aalen statt. Seit über vier Spielzeiten geht dieses Ritual nun schon, es ist halt so geworden. Eigentlich war es erst am kommenden Samstag gegen Lotte geplant, aber da ist ja thoeretisch noch der Freitagabend mit einem Heimspiel des FC Nancy ( F ) drin, das wäre mir dann alles zu stressig geworden. Nun heute gegen Halle, so habe ich am nächsten Wochenende gar drei Optionen, kein Fussball, nach Nancy oder erneut offd Oschalb. Mal sehen.

Viel verändert hat sich nicht, am Rohrwang. Das Stadionheftle hat noch dasselbe Format und Layout, man hat sich an das kostenlose Ding aus Recylingpapier gewöhnt. Erfreulich ist die Tatsache, dass man nicht fast die gesamte Mannschaft neu kennenlernen muss. Der VfR Aalen hat es geschafft, wichtige Stammkräfte zu halten und frühzeitig den Kader aufzufüllen. Nach der positiven Vorsaison mit dem sportlichen Rang fünf, ein Punkteabzug drückte die Vollmannelf aber in das gesicherte Mittelfeld, und der überstandenen geplanten Insolvenz möchte man sich nun  stabilieren und das dürfte wohl auch gelingen. Neues gibt es aber doch, der Stadionname trägt jetzt kein Unternehmensschriftzug mehr, sondern der einer Region. Natürlich, man spielt jetzt in der Ostalbarena. Es soll sogar attraktiver sein, so zumindest steht es Heftle. Für die Besucher der Haupttribüne gibt es jetzt sogar eine elektronische Bandenwerbung, der Fortschritt ist auch auf der Ostalb nicht aufzuhalten.

3.866 Zuschauer waren zum ersten Heimspiel gekommen. Das ist während der beginnenden Sommerferien nicht schlecht, aber das neue Team hätte mehr Zuspruch verdient. Die Ultras auf der Stehtribüne hinter dem Tor waren erstaunlich wenig, aber es ist ja Ferienzeit. So versuchten rund 200 Leute hinter dem Tor Stimmung zu machen, der Gegenpart aus Halle konnte diesselbe Zahl aufweisen. Die versuchten sich dann, Gehör zu verschaffen, was ab und zu auch gelang. Es ist und bleibt die dritte Liga, Ausnahme bilden da am ehesten noch die Heimspiele der ostddeutschen Mannschaften. Auf den Rängen ging es also beschaulich zu, die hohen Temperaturen drückten die Sangeslust.

Dabei hatte der VfR Aalen doch einiges zu bieten. Der Gast konnte die erste Viertelstunde noch offen gestalten um dann aber letztlich doch in die totale Defensive zu gelangen. Die Hausherren drückten und erarbeiteten sich mehrere hochkarätige Chancen zur Führung. Aber es haperte doch im Abschluß oder aber bei Torhüter Schnitzler war Schluß. Der ehemalige Aalener zeichnete sich mehrmals aus. So ging es nach einer unterhaltsamen ersten Halbzeit doch mit einem 0:0 in die Pause. 

Der zweite Abschnitt begann ausgeglichener, Halle fand endlich ins Spiel. Aber ein starker Konter brachte das 1:0 für Aalen, Wegkamp vollendete zum ersten Saisontor. Als Torjäger Morys zum 2:0 erhöhte schien alles gelaufen, aber schon drei Minuten später gelang den Gästen das 2:1. Die letzte Viertelstunde brachte das große Zittern, der eingewechselte Braydon Manu wirbelte durch die Abwehr der Ostälbler und schien unaufhaltsam. Aber irgendwie überstand man auch noch die vier Minuten Nachspielzeit, der erste Dreier war eingefahren.

Zum Schluß muss sich das Aalener Publikum aber noch eine Frage gefallen lassen. Warum rennt alles mit dem Schlußpfiff zum Ausgang? Muss man noch den Rasen mähen? Muss man noch das Auto waschen? Erreicht man den Zug nicht mehr? Die neuen Spieler schauten etwas verdaddert, eine kleine Feier in einem fast leeren Stadion macht halt keinen Spaß. Das hat die Mannschaft nicht verdient.

Erstes Heimspiel der neuen Saison

RB kann wohl fast niemand leiden !

Die Heimfans hinter dem Tor schmachteten in der Sonne.

Es hat geklingelt, Morys läßt sich feiern.

Schlußpfiff und drei Punkte, was will man mehr?


Vielleicht bis zum nächsten Samstag.

RaMü