
MHP Arena, Stuttgart. Freitag, 28. Febr. 2025.
Hallo Bloggs. Also die Frage darf schon erlaubt sein, ist der VfB Stuttgart clever und willensstark genug für den internationalen Fussball. ?. Regelmäßig kommt das Team nicht in die Pötte, wenn sich die Gelegenheit auf Platz vier bietet. Nun stehen die Wochen der Wahrheit an und das Monsterprogramm läßt nichts Gutes in Sachen Tabelle ahnen. Man hat versäumt ein kleines Polster zu schaffen, nun muß man gegen die "big guns" der Liga punkten. Und da kommt der Rekordmeister gerade recht. Vielleicht erleben wir endlich mal eine echte "magische Nacht". Und wenn's "nur" Bundesliga ist. No fear.

Tja, was soll man da sagen? Soll man sagen, dreißig Minuten wirklich guter Fussball genügen nicht um ein Spiel zu gewinnen? Weder in der Bundesliga und schon gar nicht gegen den Rekordmeister. Soll man sagen, so langsam ist es keine Frage nach dem fehlenden Spielglück sondern eine Frage der Qualität? Soll man sagen, das war es mit dem internationalen Fussball? Danach sieht es zumindest vorerst aus. Vier Punkte aus sechs Begegnungen ist die Bilanz eines Absteigers. Nach dieser Vorstellung gegen Bayern München ist ein weiterer Absturz in der Tabelle zu befürchten. Der Gegner braucht nur auf Fehler zu warten. Und ich wage sogar die These, im momentanen Zustand wäre die Hoeneßtruppe, also der Stuttgarter Hoeneß, nicht in der Lage, solche haarsträubende Fehler eines angeschlagenen Gegners für sich selbst zu nutzen. Es sind zu viele Spieler mit Problemen im Team, zu viele Unsicherheitsfaktoren, zu viele Risiken.
Es war ein gebrauchter Abend, der aber so verheißungsvoll begonnen hatte. Selbstverständlich ausverkauftes Haus, selbstverständlich brannte es und selbst der Gegner überraschte mit einer schlichtweg gelungenen, weil keine martialische Choreo. Der VfB begann druckvoll, einsatzfreudog und gewillt. Die erste halbe Stunde war schlichtweg sehr, sehr gut sogar. Klar, es gab kleine Warnungen im Stile von zwei wirklich gefährlichen Kontern, aber ansonsten machten die Gastgeber alles richtig. Nach dem Pfostentreffer vollendete Stiller im fast nächsten Angriff in ungwohnter abgebrühter Torjägermanier eine Kombination zum 1:0. Das Stadion am Neckar stand Kopf und dann geschah etwas, was man im Rückblick als spielentscheidend einstufen konnte. Der VfB gab urplötzlich nicht mehr dominant, die Führung weckte wohl mehr Unbehagen wie Sicherheit. Es war ab der 35. Minute, so früh und das ist mehr als bedenklich. Der Ausgleich im Prinzip mit dem Pausenpfiff war der erste Nackenschlag. Der VfB konnte nicht mehr an die Dominanz der ersten halben Stunde anknüpfen, es war vorbei. Und er leistete sich nun richtige Fehler. Nübels Zuspiel auf Stiller, der patzte ebenfalls und Goretzka war der lachende Torschütze zum 1:2. Die Fehlerkette setzte sich fort und die Kröning war dann der viel zu kurze Rückpass von Vagnoman, Coman sagte artig Danke und das 1:3 war letztlich der verdiente und gerechte Endstand.
Das Stadion war bedient und die Aufmunterung nach dem Match fand lediglich in der Cannstatter Kurve statt, der Rest suchte fluchtartig das Weite. Die letzten drei Bundesligaheimspiele gingen verloren, so werden die Auswärtsfahrten nach Europa immer unwahrscheinlicher.

Immer da, wenn man sie braucht. So auch dieses Mal, wieder in der Gästekurve. Vielen Dank.

Das Feuerwerk der Mannschaft hielt nur dreißig Minuten an, dann kamen einige Rohrkrepierer.
Keep the faith.
RaMü.
Nächste Post: Halbfinale