Glück an der Donau
 
Hallo Bloggs. DOPPELSPIELTAG. Was für eine Dusche Fussball. Geregnet hat es natürlich auch, wie an diesem gesamten Wochenende. Ganz kurzftistig habe ich dieses Spiel noch in meinen Matchkalender integriert, die Begeisterung dafür lange von mir gewiesen. Aber es hat sich trotzdem gelohnt. Schließlich musste ich von der Hohen Warte mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof und von dort nach Linz. Zeitlich kein großer Aufwand, aber das Wetter wurde richtig blöd. So kam ich in Linz bei strömendem Regen an und fuhr mit der Straßenbahn zum Hauptplatz, man könnte es mittelalterlich auch als Marktplatz bezeichnen.
 
 
Dort stand ich unter und tatsächlich kam für eine halbe Stunde die Sonne raus, zumindest etwas zaghaft. Also ging ich an der Donau entlang und kam so nach zwei Kilometer am neuen Donauparkstadion von Blau-Weiss Linz raus. Schöner Spaziergang, wenn das Wetter mitmacht.
 
 
Für diese Ansicht bin ich extra ein paar Meter auf der ebenfalls nagelneuen Brücke gegangen, es scheint, das ganze Eck ist eine einzige Baustelle mit fast fertigen Objekten und gerade erst fertiggestellten Projekten. Dazu gehört ohne Zweifel auch das Stadion.
"Willkommen in einer neuen Ära", so stand es auch auf den Bierbechern. Und das trifft zu. Erstes Heimspiel in der neuen Arena und dann noch die Premiere in der Bundesliga. I werd' narrisch! Auf jeden Fall waren die Bauherren gewaltig unter Zeitdruck, man wollte unbedingt die neue Saison hier beginnen. Und das sieht man. Überall ist es noch nicht richtig fertig. Oftmals hängen noch die Kabelbäume von den Decken, viele integrierte Räume sind schlichtweg noch im Rohzustand, vieles noch improvisiert. Desweiteren waren die Angestellten noch sehr unsicher, der Ablauf noch nicht routiniert. Es wirkt konfus und alles war fürchterlich aufgeregt. Dabei fasst das Donauparkstadion doch nur 5.595 Zuschauer.
 
 
Blau-Weiss hatte im ersten Spiel beim Wolfsberger AC verloren und war im ersten Heimspiel hochmotiviert. Der Druck war unglaublich und schon in der zweiten Minute gab es einen Strafstoß, den Koch zum 1:0 verwandelte.
 
 
Es war Begeisterung pur, allerdings merkte man dem Gast TSV Hartburg an, wer der etablierte Bundesligist ist. Man blieb unbeeindruckt und drückte. Das 1:1 war mehr als verdient. Und es ging weiter, zum Entsetzen der Heimfans. In der 37. Minute gelang Lang mit einem Konter das 1:2 und kurz vor der Pause gab es einen erneuten Strafstoß, diesmal für die Angereisten. Aber Schmid parierte und so ging es in die Pause. Zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es eine "Pyroshow" der Fans von Blau-Weiss, es wurde verspätet angepfiffen.
 
 
Erst weiss, dann blau. Man nahm es gelassen, es folgte eine weitere Unterbrechung. Das Spiel plätscherte nun etwas vor sich hin. Linz war im Angriff zu harmlos. Als schließlich in der 75. Minute das 1:3 durch Prokopf fiel, schien das Ding gelaufen.
 
 
Der Regen setzte nun ein und geriet zum Platzregen. Die Zuschauer auf den vorderen Plätzen wurden nass, das Dach erscheint mir doch ziemlich kurz. Die Hartsberger erlaubten sich jetzt aber haarsträubende Abspielfehler und offenbarten Zweikampfschwächen. Ein Linzer Doppelschlag innerhalb von drei Minuten wendete die Heimniederlage ab, Das Stadiönchen tobte. Das 3:3 der gerechte Lohn für den Kampfgeist. Auf dem Rückweg begann es dann richtig zu schütten, volle Kanne. Beim Weg über die Brücke wurden alle nass, war aber egal.
Auf jeden Fall bietet das kleine Stadion an der Donau die komplette Nähe zum Fussball. Aufgrund der Enge spielt sich alles vor den Zuschauern ab, nichts bleibt verborgen. Das garantiert eine beeindruckende Nähe und wenn dann noch solche Matchverläufe zu sehen sind, ist der Daumen mehr als hoch.
Blau-Weiss Linz sollte sich aber nicht täuschen lassen. Für den Klassenerhalt ist Begeisterung auf die Dauer zu wenig. Ich glaube aber, das wissen Fans und die Mannschaft. Werde den Verein aus der Distanz weiterhin verfolgen.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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