Kiitos Mika !

Hallo Bluebloggs,

schon in der Reha hatte man uns eingetrichtert; raus ins Getümmel. Sich nicht in den eigenen vier Wänden verschanzen, raus ins Leben. Das stärkt das Selbstvertrauen und beschleunigt den Heilungsprozess. Also gesagt, getan. Zugegeben, ich habe schon die ganze Woche darüber gebrütet, fahre ich oder fahre ich nicht? Am Samstagmorgen "hörte" ich in meinen nunmehr gestählten Körper, ... ich fahre !

Auf nach Wiesbaden, zum Eröffnungskick gegen Aalen. Die Anfahrt wurde nur kurz unterbrochen für eine Gymnastikrunde auf einem Parkplatz, dann nach fast zwei Stunden war ich da, auf einem Parkplatz bei der Brita-Arena. Zwar musste ich fünf Euro blechen, dafür waren es nur 300 Meter zum Stadion. Vorbei am Helmut-Schön-Sportpark wackelte ich direkt zu eine der Kassen und erstand eine Sitzplatzkarte auf der Haupttribüne. Es reichte noch für ein paar Bilder rundherum, einmal fiel vor lauter Begeisterung eine Gehstütze zu Boden, dann war schon Spielbeginn.

Der Kontrast war stark. Der letzte Stadionbesuch war in den USA bei den Portland Timbers, proppenvoll und geile Stimmung. Nun Wiesbaden mit seinen 2017 Zuschauern gegen Aalen. Die Stimmung mehr als mau, der Kick in der ersten Halbzeit unterirdisch. Es war Sommerfussball in Reinkultur und erst in der zweiten Hälfte wurde es besser, es steigerte sich bis zum Schlussdrittel, dann fielen gar Tore. Die Hausherren machten nun mehr Druck, aber Aalen wechselte den Sieg ein. Morys und Ojala kamen und trafen. Endlich ein schneller Konter und dann ein Torwartfehler bescherte Aalen die Führung, Wiesbaden antwortete nur vier Minuten später mit dem 1:1 per Kopf. In der 89. Minute gelang dem Finnen im Aalener Team gar eine Sensation, ein direkt verwandelter Freistoß.

Kiitos Mika Ojala / Danke Mika Ojala.

Bernhardt im Tor der Ostälbler rettete dann in den Nachspielminuten die drei Punkte. Sportliches Fazit: Aalen wird auch in dieser Saison keine Torfabrik stellen können, das Team lebt von der kompakten Spielweise und dem Defensivverbund. Allerdings zeigte man in diesem Match der beiden Fastabsteiger der letzten Saison auch Mut, schließlich wechselte Coach Vollmann beim Stande von 0:0 zwei Angreifer ein. Damit wurde der Mut mit einem unerwarteten Auswärtssieg belohnt. Das klappt aber nicht immer. Fazit drumherum: Das Stadion in Wiesbaden ist nicht übel, nur ein Kilometer vom Hauptbahnhof entfernt, direkt an einer Bundesstraße gelegen. Es ist noch relativ neu, leider scheint die dritte Liga in der hessischen Landeshauptstadt niemand zu begeistern. Der Tagespreis von 25.-- € halte ich für leicht überzogen, fünf Euronen für ein Parkplatz schlichtweg überteuert. Deren Fans sind ein einsamer Haufen, an diesem Tag verstärkt durch ein Paar Figuren aus Ingolstadt ( !!! ). Da machte Aalens "Army" schon mehr her, der Block füllte sich erst in der 10. Minute richtig und dann ging es richtig los. Zwar ist es wie überall der gleiche Einheitsbrei, aber daran hat man sich zwischenzeitlich ja leider gewöhnt. Der Taunusclub präsentierte zu Spielbeginn eine Choreo, zwar eher bescheiden aber immerhin. Diese Aussage dürfte aber für jeden Club zutreffen.

Ich persönlich habe zwei Ziele erreicht. Ich habe mich trotz meiner Einschränkung nach Wiesbaden "durchgekämpft". Zugleich wurde mit dem ersten Stadionbesuch in der neuen Saison eine erste Vorgabe schon erfüllt. Ein Auswärtsspiel mit dem VfR, Aspach zählt nicht sollte es schon sein. Erstes Saisonziel erreicht und dann noch drei Punkte. Da verlief die Heimfahrt schon deutlich beschwingter.

Bild: Relativ neu und keinerlei Schnickschnack, die Brita-Arena des SV Wehen-Wiesbaden

Bild: Heimchoreo zum Spielbeginn ...(1)

Bild: ... (2).

Bild: Waren die Herren im fremden Ground; Fans des VfR Aalen.

RaMü