Endlich wieder zweite Liga !

Hallo Bluebloggs,

es war eine fast unendlich lange Durststrecke. Geschlagene 39 Jahre mussten die Fans des VfB Stuttgart auf diesen Tag warten. Vier Jahrzehnte lang hörte man mit geöffnetem Mund den Geschichten der Veteranen zu, wenn diese mit ihren Geschichten aus einer gefühlten längst versunkenen Welt erzählten. Unzählige Schwüre gab, irgendwann erleben wir das auch noch. Nun ist es Realität geworden. Am 8. August 2016 war der historische Moment gekommen, das erste Zweitligaspiel seit dem 21. Mai 1977. Da gab es kein Halten mehr, rund 60.000 Zuschauer wollten dabei sein, wenn der VfB Stuttgart ein weitere Seite in seiner Geschichte aufschlägt.

Uups !

Man merkt, man hat sich immer noch nicht ganz mit der neuen sportlichen Situation abgefunden. Die Marketingabteilung gibt sich  alle Mühe und hat leichtes Spiel. "Steig in den Ring", die Mitgliedszahlen konnten sogar gesteigert werden. Also wenn der VfB noch ungefähr sechs Mal absteigt, packen wir noch Bayern ! Alles geht weiter, man verdrängt die Ankunft im Unterhaus des deutschen Fussballs und der Spielplan vermittelt zumindest zu Beginn eine gewisse Normalität. Mit St. Pauli kommt ein Kultclub, den viele deutsche Fussballfans viel lieber "oben" sehen würden, als das Leipziger Kunstprodukt. Dann geht es nach Düsseldorf, eine tolles Stadion und angeblich die  Stadt mit der "längsten Theke" der Welt. Dann im Pokal nach Homburg. Und da kommen den ergrauten Veteranen die ersten Erinnerungen hoch, Homburg, waisch no ? Das riecht dann nach der alten, zweiten Liga von 1977. Spätestens dann in Sandhausen kommt der Aufwacher, das Hardtwaldstadion wird dem letzten Träumer die Schlafmaske vom Gesicht reißen, der VfB spielt jetzt "Zweite" !

Genug jetzt. Das Unternehmen, oder besser gesagt Mission kann nicht gelingen, wenn allzu lange noch rumgeheult wird. Jetzt geht es los. Man nimmt die Rolle des Mittoppfavoriten an. Hannover und der VfB heißen die absoluten "Topguns" der Liga, der Rest soll sich um Rang drei streiten.

Das war die Stimmung am 8. August. 60.000 Zuschauer, der Bezahlsender rieb sich die Hände, welch eine hohe Einschaltquote.  Die Roten waren angespannt, wie wird es nun? Ein fast neues Team, eine neue Liga und wie wird die Qualität der "neuen" Liha? Fragen über Fragen. Ich will mich nun nicht noch mehre Stunden lang darüber auslassen und mich relativ kurz fassen. Der VfB hat einen tollen Auftakt geliefert, mit allen Tiefen und aber noch mehr Höhen. Einen Rückstand verdient umgedreht, nach einer schwächeren ersten Halbzeit. Die Stimmung war natürlich zwischen explosiv und grenzenloser Erleichterung, endlich, endlich wieder ein Erfolg. Die Experten sahen sich zum Teil bestätigt, zum Teil widersprochen. Die Cannstatter können auch fighten, es gab aber auch böse Erinnerungen an den Abstieg. Ein Fehlpass im Mittelfeld und alles kam zu spät, 0:1 zur Halbzeit. Aber mit Maxim kam die Wende, obwohl der wendige Rumäne denselben Stiefel kickt wie zuletzt. Ein Lausbub eben, aber mit dem 1:1 nach einem Befreiungsschlag aus dem eigenen Strafstoß weckte den Glauben an eine bessere Zukunft. Dass dann Urschwabe Gente das 2:1 erzielte, passte. Der Mann hat es verdient. Freudetrunken waren die Zuschauer auf den Rängen, das Team feierte nur kurz, denn am Freitag wollen die VfB-Fans in Düsseldorf an der "längsten Theke" der Welt den nächsten Dreier feiern. 

Bild: Spannung vor dem Spiel. Wie wird zweite Liga?

Bild: Beim Einlauf war es wie immer. Nur der kleine Banner / Montags ... und der angedeudete rote Fleck erinnerte an den ungeliebten Spieltag.

Bild: 60.000 beim ersten Zweitligakick. Beim letzten Heimspiel im Unterhaus waren 37.000 da, bei strömendem Regen gegen Jahn Regensburg. Damals stand man noch im Freien, die Wurst war die einzige Verpflegung und Ottmar Hitzfeld erzielte sechs Tore. Es war ein Freitagabend, es war der 13. Mai 1977.

Bild: Ein gutes Beispiel für "Alle in Weiss". Bei silbergrauen Trikots wöre das längst nicht so gut gelungen.

Bild: Endlich, endlich, es gibt wieder was zu Feiern. Der Erfolg kehrt zurück.

Die Medien haben die Fans bestmöglichst auf die zweite Liga vorbereitet. Man kennt immerhin jetzt die neue Deutschlandkarte und einiges Wissenswertes über Aue, Dresden und Bochum. Aber wie war das damals, damals im Aufstiegsjahr 1977. Wer von den 60.000 war damals schon dabei. Für alle, welche damals noch nicht geboren waren oder noch zu jung, RaMü versucht sich zu erinnern. In Kürze gibt es dann die Post: 1977.

RaMü