Robin und Forest
Hallo Bloggs.
Nun wird es wieder Zeit, sich eine neue Fussballtourismuspost zu gönnen. Diesmal geht es in eine Gegend, welche durch unzählige Balladen, Filme und Erzählungen eine gewisse Weltberühmheit erlangte. Wir schauen uns den Fussball in Nottingham an, spätestens bei den Schlagwörten Sherwood Forest und Robin Hood macht es Click. Ach ja, die tollkühnen Männer in ihren grünen Strumpfhosen, die dem Sheriff von Nottingham immer das Geld geklaut und an die armen Witwen und Waisen verschenkt haben.
Zunächst aber zum Fussball. Nottingham hat zwei Fussballvereine vorzuweisen, Nottingham Forest und Notts County. Jeder ist auf seine Art einzigartig und hat Geschichte und Geschichten geschrieben und die Lage der beiden Grounds ist schon atemberaubend, nur der River Trent liegt dazwischen.
Zudem ist der Hauptbahnhof nur eine Viertelstunde zu Fuß entfernt, die Innenstadt ebenso. Perfekt. Nottingham Forest ist ohne Zweifel der berühmtere Verein, alle Ü55 Fussballfans kennen diesen Namen. Forest war mal die Macht in Europa, 1979 und 1980 gewann man den Landespokal der Landesmeister, dazu kamen einige nationale Titel in England und mehrere Pokalendspielteilnahmen. Für ungefähr fünf Jahre war Forest das Maß aller Fussballdinge, aber das ist lange her, viel zu lange. Heute kickt man in der zweiten Liga, seit dem Jahrtausendwechsel muss man kleinere Brötchen backen, für drei Spielzeiten dümpelte das Team sogar in der Drittklassigkeit herum. Um es kurz zu sagen, Forest war ein Giant und ist heute zur grauen Maus geschrumpft, das Stadion City Ground ist seit den glorreichen Zeiten nicht mehr erweitert worden, überall nagt der Zahn der Zeit. Lediglich im Gelände davor wurde modernisiert, nur der Fanshop und das Ticketcenter sind im Moment auf einem aktuellen Stand. Aber es wird wohl besser. Nach und nach, Stand für Stand soll der ehrwürdige City Ground modernisiert werden. Der Standort bleibt und damit sind die Fotomotive weiterhin garantiert, hier Forest, dazwischen der River Trent, und da County. Obwohl beiden Stadien nur 400 Meter Luftlinie trennen, liegen trotz der Zweitklassigkeit von Forest immer noch Welten zwischen beiden Clubs. Mehr darüber in Kürze.
Bei schönem Wetter ist der Anblick richtig beschaulich. Der River Trent mit seinen Hausbooten, die Ruderclubs mit ihren "Vereinsheimen" und die Wanderwege entlang des Flusses verleihen der Umgebung des Grounds eine ruhige Note.
Die abgebildeten Jahreszahlen sprechen für sich. Forest war erfolgreich, ohne Zweifel. Leider liegt diese Zeit schon Jahrzehnte zurück, nur die "Oldtimer" können davon noch berichten.
Zur Zeit meines Besuches im Jahre 2012 war der Fanshop und das Ticketcenter die neueste bauliche Errungenschaft am City Ground. Immerhin.
Alles ist in die Jahre gekommen. Seit dem Abstieg aus der Premiership hat sich nichts mehr getan. Mit ein bisschen Farbe ist es oftmals nicht mehr getan.
Das ist der modernste Ausblick. Die linke Ecke ist komplett geschlossen, die restlichen Drei sind weiterhin offen.
Eine Viertelstunde vor Spielbeginn. Die Fans kommen immer noch über die Brücke, laufen zu ihren Tribünen. Der Ordnungsdienst sammelt sich und die Ränge füllen sich zusehends. Die Engländer kommen eigentlich immer kurz vor knapp. Warum auch immer. PS: Die linke Tribüne soll als erstes fallen, wenn der Umbau beginnt.
Alles Matchdaybilder stammen aus dem Jahre 2012. Seither hat sich wenig verändert, so die aktuellen Bilder vom City Ground bei diversen Websites. Das soll sich ändern. Forest hat die Baugenehmigung erhalten, es kann mit der Modernisierung losgehen. Zwar hat Covid-19 die Motivation etwas gemindert, aber das Vorhaben wird trotzdem durchgezogen. Mit dem obigen Bild kann man sich die neue, bunte Glitzerwelt von Nottingham Forest vorstellen. Nur, ein Aufstieg wär auch nicht übel, passend zum schnieken Ground. Ob das alles klappt?
Keep the faith
RaMü
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