Es war knapp

  vs,    Hallo Bloggs.
 
Ich liebe Deutsche Bahn. Es sollte ein netter Tagestrip werden. Ich habe Bahncardpunkte gegen ein bundesweites Samstagticket eingetauscht und natürlich eine extralange Fahrt gewählt, St. Pauli war angesagt. O.k., der Fahrplan war schon eng, aber siebzig Minuten vor dem Anpfiff in Hamburg-Dammtor aussteigen und dann nur zwanzig Minuten zu Fuß zum Millerntor, das reicht dicke. Normalerweise. Aber nur wenn pünktlich. Und da kommt die große Unbekannte ins Spiel, nämlich die Deutsche Bahn. Vor Jahrzehnten noch ein Garant für deutsche Pünktlichkeit, heute nur noch ein müder und oftmals verspäteter Abklatsch. Ich bewunderen deren Angestellten, denn die müssen die Managementfehler ausbügeln. In meinem speziellen Fall heißt das konkret: Ich erreichte Hamburg-Dammtor mit exakt einer Stunde Verspätung.
Schnell das Kleingepäck abgegeben und dann investierte ich einen Zehner für ein Taxi; es hat sich gelohnt. Mit den Anpfiff zu den Klängen von "hells bells" war ich drin und auf dem Platz. Block N5, Reihe 11. Der erste Eindruck auf dem Treppenaufgang:
 
 
Dann wurde es lichter und man konnte immerhin das Spielfeld sehen, oder zumindest Teile davon.
 
 
Schließlich ging es los, aber es gab weiterhin keinen freien Blick auf den Rasen, die Säule stand unverrückbar, eisern und fest.
 
Und dafür verlangt St. Pauli 28,-- €, Frechheit. Ich war schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr am Millerntor und war auf die Stimmung gespannt. Ein klein wenig war ich enttäuscht, ich hatte mir etwas mehr erhofft. Allerdings gilt das auch für den VfB. Mit dem 1:1 verpasste man den Sprung auf Platz eins und die kleine Euphorie nach dem Auftaktsieg in Stuttgart ist schon wieder erloschen. Das Match zeigte deutlich auf, der VfB muss noch gewaltig zulegen. Irgendwie erinnerten manche Abschnitte wieder an die grauenvolle Auftritte der Vorrunde, das Team zockte sich ab und zu in bester Waltermanier durch den Kick und das einzige Positive war, man lag nicht schon nach wenigen Minuten im Rückstand. Das passierte dann im zweiten Abschnitt und lediglich Gomez konnte mit seinem Einschlag dagegen halten. Das Unentschieden war gerecht, dabei dürfte sich St. Pauli aber mehr darüber freuen.
Beim VfB gab es zuviele Ausfälle und Schwachstellen. Da braucht man dann schon zwei,drei überragende Akteure um das auszugleichen. Das hatte Stuttgart an diesem Tag nicht, nur Gomez ragte etwas heraus. Der Rest war bieder und voller Zweifel. So blieb der Anhang ratlos beim Schlußpfiff auf den Rängen, das Pünktchen war nicht übel aber auch nicht eines Aufstiegskandiaten würdig, ich tippe auf Relegation.
 
 
Das Stadion am Flakbunker: das Millerntor des FC St. Pauli
 
 
 
Fazit: Die Verspätung wirkte sich nicht unbedingt negativ aus. Leider musste der übliche Rundgang mit Shooting ausfallen, daher habe ich nur einen Eindruck vom Ground bekommen. Das ist halt nun mal nur aus dem Gästebereich. Genau genommen war ich also nur 3,5 Stunden in Hamburg, es reichte auch nur zu einem Punkt. Sehr sparsam.
 
Keep the faith
RaMü