And the winner is ... 3
 
Hallo Bloggs. Nach Wien und Salzburg kam ich bislang zu meinem ersten und einzigen Auswärtsspiel des VfB. Es war Augsburg. Die Frage nach den Tickets war einfach. Direkt über den FCA. Leider hat dieser Ausflug zu den bayerischen Schwaben wieder alles bestätigt. Der VfB ist in einer Krise und der Klassenerhalt hängt an einem seidenen Faden. Auch hier wieder der Flickenteppich in Sachen Corona. In Stuttgart noch 2G und ohne Maske auf dem Platz, in Bayern 3G und durchgängig das Ding auf der Nase. Was ist besser?
 
 
Nach dem Schlußpfiff auf dem Weg zur Straßenbahn. Sieht irgendwie aus wie ein beleuchtetes Vogelnest, oder nicht? Auf jeden Fall kein gutes Pflaster für den VfB, zumindest als Fan. Bei meinen letzten beiden besuchten Spielen habe ich nun insgesamt zehn Gegentreffer gesehen. Irgendwann sollte halt auch mal genug sein.
 
Dann folgte der weitere Tiefschlag mit der Heimniederlage gegen Bielefeld. Typisch VfB, in seiner schier unendlichen Güte ermöglichte man den Ostwestfalen deren ersten Bundesligasieg und hielt so den Konkurrenten über Wasser. Danach aber der unerwartete Bruch, die Roten gewannen wieder mit viel Massel am Neckar mit 2:1 gegen Mainz. Zum Abschluß des Jahres 2021 genehmigte ich mir noch eine Dreimatchreise in den Westen, genau gesagt nach Essen und Aachen und nach Eupen. Das war meine Punktspielpremiere in Belgien. Auch das gibt es noch, man kann nicht überall gewesen sein.
 
 
Sieht aus wie überall. Allerdings muss man berücksichtigen, dass das Stadion in einer sportlchen richtig miesen Zeit geplant und erstellt wurde. Da war man eine richtig graue Maus und der Verein lebte nur von der Erinnerung an die glorreichen Zeichen. Und da war der Neubau das richtige Zeichen. Scheint zu klappen, dieses Mal ist der Aufstieg ernsthaft in Reichweite.
 
Bekanntlich habe ich mir ja vorgenommen, die letzten und "wahren" Ruhrpottclubs zu besuchen. Nicht die drei "Marktführer", neuerdings gehört ja Bochum auch dazu, sondern die deutlich darunter. Und da gehört Rot-Weiss Essen ohne Zweifel auch dazu. Zwar ist im neuen Stadion nichts mehr vom alten Pottflair übrig geblieben, immerhin hat sich aber die Stimmung kaum verschlechtert. Auf jeden Fall hat dieser Verein Potenzial, sehr gute dritte Liga ist da schon drin.
Schon am nächsten Tag war ich im Dreiländereck. Da wo sich Belgien, die Niederlande und Deutschland treffen gibt es jede Menge Fussball. Und Alemannia Aachen gehört auf jeden Fall auch dazu. Leider ist in der Kaiserdomstadt fast alles irgendwie den Bach runter, der Abstieg in die Fünftklassigkeit droht. Riesenarena, mieserable Mannschaft - so kann man das im Moment zusammenfassen.
 
 
Im Grenzland ist es umgekehrt. Aachen hatte gebaut und von da an ging es bergab. Grob gesagt. Im Moment ist selbst der Klassenerhalt in der Regionalliga West ungewiss, unruhige Zeiten bei der Alemannia. Auf jeden Fall ist das Stadion bundesligatauglich, aber davon ist man hier Lichtjahre entfernt.
 
Wenn man in Aachen ist, ist es bis Eupen nicht mehr weit. Und Eupen ist Belgien, auf jeden Fall auf der Landkarte. Gefühlt ist es praktisch aber noch Deutschland, denn in Ostbelgien ist Deutsch die Umgangssprache. Das alles hat geschichtliche Hintergründe und soll hier nicht weiter debattiert werden, auf jeden Fall ist es so kein Problem ein Spiel in Belgien zu besuchen. Sprachlich gesehen. Es war kalt, es war klamm und es waren kaum Zuschauer da. Und es war das vorletzte Match vor Zuschauern in der Jupiler League, danach wurde wieder dicht gemacht. Und so war das Kehrwegstadion auf der Höhe vor Eupen mein letzter Stadionbesuch im Jahre 2021.
 
 
Das Stadion am Kehrweg wurde innerhalb kürzester Zeit erstligatauglich gemacht. Das war 2010, allerdings stieg man sofort wieder ab. 2016 dann die Rückkehr in die erste Liga und seither ist der Klassenerhalt das oberste Ziel. Ich glaube, man muss mal bei vernünftigem Wetter dort gewesen sein. Da lohnt sich dann auch ein Roadtrip quer durch die Ardennen. Und nicht im Dezember, wenn im hohen Venn Eis und Schnee vorherrschen.
 
Und wie geht es weiter? Zumindest träumen darf man. Mehr davon in der nächsten Post. Dream on.
 
Keep the faith
RaMü
 
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