Wieder kein Heimsieg !

Hallo Bloggs,

das 1:1 gegen den Mitauftsteiger Hannover 96 brachte das dritte Heimunentschieden in Serie und darf wohl als das größte Ärgernis der letzten Remies eingestuft werden. Tröstlich ist dabei die Tatsache, dass man nun in der komfortablen Lage ist, solche nervenden Rückschläge nobel zu ignorieren, denn die Tabellensituation ist weiterhin mehr als angenehm.

Ein Heimsieg über 96 hätte den VfB über die "magische" Vierzigpunktelinie gelupft, die aber schon seit Jahren nicht mehr unbedingt gilt. Das kennzeichnet auch die Lage der Liga, da faseln Vereine mit kümmerlichen 22 Punkten berechtigt noch vom Klassenerhalt, und das fünf Spieltage vor dem Saisonschluss (!). Es war ein typisches Spiel zweier Teams, die vom Tabellenstand unbefreit aufspielen könnten, es aber schlichtweg nicht können. Keine Mannschaft verfügt über einen überragenden Spieler, welcher magische Momente setzt. Alles geht über das "Zusammen", den Teamgeist und funktioniert nur als Gemeinschaft. Die Roten hatten immerhin Heimrecht und machten gerade mal zwei Gramm mehr als Hannover. Die Gäste hatten innerhalb von drei Minuten zwei gute Möglichkeiten, aber es blieb beim mühseligen 0:0 zur Pause. Im Abschnitt zwei wurde es lebendiger und etwas schneller. Da  sorgte Winterneuzugang Thommy mit einem herrlichen, gezogenen Schuss für einen "magischen" Moment, es genügte zur 1:0 Führung. Es war das erste "Distanztor" des VfB in dieser Runde, und das am 30. Spieltag. Trainer Korkut verteidigte dieses Resultat offensiv und die Möglichkeiten waren da, doch es fehlt irgendwie, irgendwann immer an irgendetwas. Mal kommt der finale Pass nicht an, mal vermisst man den letzten Biss in der "Box", mal fehlt es schlichtweg an der Technik und ab und zu an der Schnelligkeit. Hannover hatte sich im Prinzip ergeben, der allerallerletzte Bal in der Nachspielzeit segelte in den Strafraum und dann war es geschehen, das 1:1 wurden von den Niedersachsen als Siegtreffer empfunden. Blöd gelaufen, VfB. 

Und was bleibt sonst noch hängen, an diesem 1:1? Das 0:0 gegen Red Bull war höchst in Ordnung, das 1:1 gegen den HSV gerade noch in Ordnung und das 1:1 gegen Hannover überhaupt nicht in Ordnung. Es fehlen einfach die Mittel, Tore zu erzwingen und überhaupt Chancen zu erspielen. So bleibt der VfB ein fast zahnloser Tiger, aber in einer Kuschelzone. Denn diese Punktezahl vier Spiel vor Saisonende ist fast wie Wellness, wann hat es das schon gegeben? Denkt und googelt mal nach.

Ein Blick auf die gegnerische Fanszene. Der angereiste Anhang war kümmerlich kehrt die Zerissenheit des Vereines aus der niedersächsischen Hauptstadt nach außen. Nur 1.000 Fans, Stimmungsverweigerer und zwei Banner mit der Aufschrift "Kind muss weg", das war es. Hannover ist ein gutes Beispiel, wie zwei Gruppierungen sich reiben und zerreiben. Seien wir ehrlich, für die Kindfraktion ist Support und dieses ganze Ultragetue eine fremde Welt und höchstens schmückendes Beiwerk. Im Prinzip auch nicht wichtig. Solange H96 in der Bundesliga spielt und solange ein spendabler Mensch da ist, verzichtet man gerne auf die "Krawallmacher" und "Störer". Tausend Sänger in der Heimkurve weniger?, egal. Die paar Euro halten den Laden nicht zusammen. Solange die Angestellten auf dem Rasen die Punkte liefern und die Klasse gehalten wird, ist alles schnuppe. Die wirtschaftliche Basis steht. Punkt. Basta.

Keep the faith

RaMü