Fergietime I !
Die Nachspielzeit wird in England von den Fans gerne als "Fergietime" verspottet, in diesen Minuten hat ManU schon manches Spiel gedreht oder zumindest einen Punkt gerettet. Trainer Fergusson erreicht mit martialischem Auftreten oftmals Zeiten zwischen fünf und sechs Minuten, zumeist ist dieses Gebaren im heimischen Old Trafford zu beobachten.
Letzten Sonntag war wieder "Fergietime". Im blauen Wohnzimmer von ManCITY gelang van Persie der Siegtreffer in der 93. Minute, per abgefälschtem Freistoß. Damit erlitt der amtierende Meister die erste Heimniederlage nach 37 Spioelen (2:3) und die Roten haben nun einen Vorsprung von sechs Punkten. Das ist zwar noch machbar, aber irgendwie fehlt der Glaube. Das Team von Roberto Mancini spielt viel zu selten den Galafußball der Meistersaison, der übergroße Kader wirkt irgendwie ohne Konzept und Schlußmann Joe Hart ist im Moment nicht in überragender Verfassung. Jetzt kommt ab Mitte Januar auch noch der Afrikacup und da muß man Mittelfeldturbo Yaya Toure abstellen, ob man will oder nicht. Nach dem gänzlichen Abschied aus Europa gilt die erneute Meisterschaft als letztes Saisonziel. Aus dem Ligacup hat man sich schon verabschiedet und der FA-Cup ist der allerletzte Strohhalm. Man hofft nun auf das Frühjahr, wenn United hoffentlich möglichst weit in der Championsleague kommt und eventuell an einem Kräfteverschleiß leidet. Eigentlich schade, daß man solche Überlegungen überhaupt anstellen muß.
Mit der Heimniederlage verschärft sich natürlich auch der Druck auf Mancini. Der Titel könnte die Saison noch retten, sollte es aber schiefgehen, dürfte es zu einer Ablösung konnen. Das ist zumindest der Tenor der Fans rund um die Aston New Road. Aber noch ist es nicht soweit. Im Februar hatte man gar schon sieben Punkte Rückstand, im letzten Saisonspiel gelang dann Aguero in der, richtig , "Fergietime" , also der 96. Minute das entscheidende 3:2 gegen die Queens Park Rangers. Also gemach und immer weiter machen !
RaMü