
MHP Arena, Stuttgart. Mittwoch, 29. Jan. 2025
Hallo Bloggs. Wenn es blöd läuft, hören wir in dieser Saison die CL-Hymne zum letzten Mal. Aber es kann auch noch eine Zugabe geben, sprich eine weiteres Heimspiel und damit eine weitere Runde. Und die wird dann im gewohnter Manier absolviert, also mit Heim- und Auswärtsspiel mit demselben Gegner. Vorausgesetzt, wir holen einen Punkt. Ich muss zugeben, ich bin zappelig. Der Chancenhorror in Bratislava und dieser leider noch unverzeihliche Aussetzer in Belgrad hängen immer noch in den Klamotten. Aber, dieser Wettbewerb wirbt ja mit "magischen Nächten", also schwingen wir den Stock und "Abrakadabra", wir kommen weiter. Und Millot zeigt seinen Landsleuten, was Spätzle alles bewirken können.

In der 17. Spielminute war das Spiel schon gelaufen. Da erhöhte Superstar Dembelé auf 0:2 und bestätigrte damit, der VfB ist hoffnungslos unterlegen. Es war in diesem "Endspiel" eine Machtdemonstration des französischen Spitzenclubs, welcher erst in den Zielgeraden der Gruppenphase dieser neuformierten Champions League in die Spur gefunden hat. Beim VfB Stuttgart bleibt nur die bittere Erkenntnis, zehn Punkte reichen eben doch nicht und ein Negativtorverhältniss ist ebenfalls ein zu großer Ballast. Und den Zuschauern dämmerte mit jeder weiteren Minute, das Wunder bleibt aus. Die Roten konnten schlichtweg dem Druck nicht standhalten, der "öffnende" Pass zur Ecke in der 7. Minute war ein überdeutliches Zeichen. Dass dann die Zuteilung schlichtweg versagte, ein weiteres Indiz für die Nervenbündel, welche an diesem Abend auf dem Platz standen. Ersatztorhüter Bredlow hätte sich bei seinem kurzfristigen, ersten Einsatz in der Königsklasse wohl einen etwas geschmeidigeren Gegner gewünscht, das Lehrgeld stieg in astronomische Höhen. Das gilt aber für das gesamte Team. Zu bieder, zu fahrig, zu nervig, schlichtweg zu schlecht. Der Vizemeister ließ sich abkochen wie eine bessere Schülermannschaft, unsere defensive Außenbahnen waren mehr als überfordert. Und vorne war es wie so oft, wir brauchen einfach zu viele Chancen. Aber das ist nichts Neues am Neckar, das zieht sich durch die ganze Bundesligasaison und auch durch die Championsleague. Siehe Bratislava. Eines war bald klar, die Play-offs wurden in Belgrad vergeigt und nicht gegen Paris. Bei der Bekanntgabe des Spielplanes waren sich alle einig, bis zum Heimspiel gegen PSG muss alles klar sein, gegen die Startruppe aus Frankreich haben wir wenig Chancen. Und so kam es. Mit diesem 1:4 ist die Reise zu Ende, es hat uns tolle Spiele in Madrid und Turin beschert und demütigende Niederlagen. Auch gegen Bergamo waren wir chancenlos, die anderen Spiele brachten ja Punkte. Aber ein einziger Aussetzer in Serbien genügte. Es fehlten die dringend notwendigen Zähler und damit ist das Aus besiegelt. Jetzt muß der VfB sich aufrappeln. Die schon fragwürdige Einstellung in Mainz in der Liga darf keine Fortsetzung finden. Wir sind in der Rückrunde und stehen im Moment noch auf einem Platz für die Champoins League in der kommenden Spielrunde. Noch hat man alle Trümpfe in der Hand. Der VfB muss schnell lernen und aktzeptieren, dass Laschheit und Arroganz schlechte Rahmenbedingungen für Spiele im Profibereich sind.
Für die Zuschauer war es natürlich auch ein gebrauchter Abend. Das Stadion kam überhaupt nicht in die Gänge, die schnellen Gegentreffer erstickten jeden Ansatz. Es war pure Ohnmacht, auf den Rängen und auf dem Platz. Der Gästesupport hatte so leichtes Spiel, lediglich so ab Anfang der zweiten Spielhälfte wurde es wieder lauter. Da zeigten die Hausherren mehr Esprit, aber da war es natürlich schon durch. Immerhin, das letzte Tor schoß dann doch noch der VfB, ein schwacher Trost. Wie schon erwähnt, in Belgrad haben wir weitere Millionen Einnahmen weggeworfen wie nasses Brot, daran hat man noch längere Zeit zu kauen. Zahnlos.

"Die Stadt brummt, das Stadion wird explodieren". So die Aussage vor dem Spiel. Und tatsächlich, schon unerwartet früh füllten sich die Gassen und Räume vor dem Stadion und letztlich auch die Ränge.

Alles war in freudiger Erwartung, der bislang prominenteste Gegner in der diesjährigen Champions League war da: Paris St. Germain.

Natürlich gab es standesgemäß eine Choreo. Alles war angerichtet für den großen Abend. "Magic nights", so heißt es doch. Oder?

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Es wurde letztlich eine fürchterliche Nacht. Eine Demonstration, ein wahre Lehrvorführung, fast eine Demütigung.

So unterschiedlich war es dann. Paris feiert, und das völlig verdient ...

... und der VfB holt sich dann doch noch Zuspruch für die kommenden Aufgaben ab. Schließlich möchte man auch 2025/26 wieder auf Reisen.
Keep the faith.
RaMü.
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