Cheltenham Spa
 
Hallo Bloggs. Cheltenham heißt komplett eigentlich Cheltenham Spa und das sieht und merkt man bis heute. Es ist und bleibt ein Kurort und verdankt seinen Reichtum den mineralhaltigen Quellen und Badeanstalten der Gegend. Seit der Entdeckung im Jahre 1716 haben die Reichen und Schönen der Insel diese Art von Wellness für sich entdeckt und so eine Tourismuslawine ausgelöst. Speziell im 18. Jahrhundert erlebte die Gemeinde einen wahren Boom und wuchs unaufhörlich. Nunmehr leben etwa 110.000 Menschen da und zugleich ist es auch ein Zentrum der Bildung. Eine der besten Eltiteschulen des Landes hat ebenfalls seinen Sitz in Cheltenham, seit 1841 werden hier idealistische, humanitäre und christliche Werte vermittelt. Das alles klingt nun gar nicht nach dem England, das wir uns so vorstellen. Und tatsächlich, die Innenstadt wirkt sehr vornehm und sogar etwas mondän.
In dieser vorsnobten Welt hat Fussball eigentlich keinen hohen Stellenwert und da erscheint die Lage des Stadions von Cheltemham Town fast logisch; am äußeren Stadtrand. Nun, besonders erfolgreich ist man ja auch nicht. Erst in der zweiten Saison spielt man dritte Liga, und der Klassenerhalt ist in dieser Spielrunde zur Herkulesaufgabe geworden.
Nach dem Match habe ich mich dann treiben lassen, mein Rückfahrticket nach B'ham war "open", ich konnte also jeden beliebigen Zug nehmen. Und so schlenderte ich durch Cheltenham, stöberte in Buchläden, stromerte durch Parks und landete letztlich auf dem "Cheltenham Literature Festival", einem nationalen Ereignis. Kultur pur.
 
 
Ein beliebtes Fotomotiv ist der "Neptune Fountain" an der Promenade.
 
 
Das Rathaus ist natürlich ebenfalls prächtig geraten, es liegt am Imperial Square.
 
 
Wie es sich gehört ist jeden Samstag Markttag. Allerdings bezieht es sich in Cheltenham mehrheitlich auf kulinarische Angebote. Samstags bleibt die Küche also kalt, man schlendert hier durch.
 
 
Hier der Eingang zu Pittville. Es war Anfang des 19. Jahrhunderts ein ehrgeiziges Projekt des Unternehmers Piit, welcher damit eine Art Konkurrenz zu Cheltenham aufbauen wollte. Warum auch immer. Er erwarb eine großes Stück Land und baute moderne  Straßenzüge. Aufgelockert mit Parks, Gärten und Veranstaltungsgebäuden. Sogar ein eigenes Pumpwerk gehörte zu Pittville. Es war eine eigene Stadt am Rande der Stadt. Aber das Experiment scheiterte krachend. Es wurden zu wenige Wohnungen gekauft und zum Schluß hatte der wagemutige Visionär einen Schuldenberg von auf heutigen Stand umgerechnet 14 Millionen  € angehäuft. Es kam wie so oft, das ungeliebte Cheltenham übernahm die Schulden und verleibte es sich ein.
 
 
Der Imperial Garden bildet sozusagen die Rückfront zur Town Hall, im Hintergrund. Cheltenham ist ein Kurort durch und durch.
 
 
Überall gibt es kleine Cafe's und Läden. Mediterranes Flair in jeder Ecke.
 
 
Es war Saturday Night in Town, zumindest der Anfang. Die Restaurants proppevoll und das schöne Wetter ein Garant für gute Laune.
 
 
Die Monteppellier Gardens sind normalerweise ein normaler Park und kann aber auch als Veranstaltungs- und Konzertfläche benutzt werden. Und so bin ich ahnungslos in das "Literature Festival" reingestolpert. Insgesamt zehn Tage dreht sich hier alles um Bücher und Autoren. Passend dazu Vorlesungen, Ausstellungen, Diskussionsrunden und allerlei regionale Angebote. Very british.
 
 
 
Irgendwann war Schluß und ich machte mich auf den Weg zum zweigleisigen Bahnhof, welcher doch ziemlich weit von der Stadtmitte entfernt ist. Auch da war es schön gemütlich, die Fussballfans waren schon weg und die Ruhe wieder im beschaulichen Cheltenham eingekehrt.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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