Mein "großer" Saisonrückblick I

Hallo Bloggs. Mein Blick zurück auf die abgelaufene Saison ist wohl eher dürftig, gerade mal zu neun Spielen hat es gereicht. Aber es war dann doch recht "bunt". Die Palette reicht von Oberliga Weser/Ems, über verschiedene Regionalligen bis zur Schweiz und nach Österreich. Und dort erste und zweite Liga. Mein Wissen und meine Erfahrung wurden immens erweitert und ich habe mal wieder festgestellt; die Fussballwelt kann so schön sein. Wenn man Spiele ohne seinen Herzensvereins besucht, ist man logischerweise viel entspannter und nimmt vieles offener und netter auf. Und ich ziehe mal wieder meinen Hut vor den sogenannten "kleinen" Clubs, deren Arbeit ist oftmals viel härter und dafür in der Bewertung leider "underrated". Egal wo, egal in welchem Bundesland oder gar Land.
Die Saison 2020/21 spaltete sich bei mir grob in zwei Blöcke. Der Frühherbst und letztlich das absolute Ende, sprich die letzten möglichen Spieltage. Die beiden ersten Heimspiele des VfB mit seinen bis zu 15.000 zugelassenen Zuschauern konnte ich nicht besuchen, denn zu diesem Zeitraum war ich in Ostfriesland, sprich im Jahresurlaub. Als ich gegen "Kölle" wieder daheim war, war es schlichtweg zu spät.
Und mein Urlaub im Norden an der Küste bildete daher der erste Schwerpunkt, immerhin reichte es dort zu drei Spielen. Den Auftakt der Saison machte allerdings eine Begegnung der Regionalliga Südwest, die TSG Balingen empfing den VfR Aalen und die Ostälbler vermiesten mir mit einer glatten 4:1 Pleite den Einstand in die Saison.  Es war der 5. September und am Tag darauf fuhren meine Frau und ich für knapp drei Wochen nach Norden im Norden.
 
 
Unsere Ferienwohnung war meine "home base" und von dort aus ging es zunächst zu einem Kick der Regionalliga West, also zwei Stunden brauchte ich da schon bis zur Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Schließlich ist Lotte in NRW, wenn auch Osnabrück nur zehn Kilometer weiter ist. Dort habe ich dieses wirklich kultige und echt volksnahe Stadion erlebt, zwar unter den leider sattsam bekannten Bedingungen, aber trotzdem. Die Sportfreunde Lotte empfingen den Bonner SC, es endete 2:2 und es war der 12. September.
 
 
Schon eine Woche später ging es "runter" in die Oberliga, es war quasi ein Heimspiel. Nur dreißig Kilometer waren es in das Ostfrieslandstadion der Kickers Emden. Der Fussballkult fand hier seine Fortsetzung, schließlich hat das Stadion sogar eine "eigene" Anlegestelle für Paddelboote. Wer hat das schon? Das Ticket war echt, also nicht "print home". Das habe ich mir Tage vorher beim Kartenvorverkauf in einer Tankstelle geholt, ist aber auch die einzige. In der Oberliga Weser / Ems sind die Kickers irgendwie immer Mitfavorit, aber es klappt nie. Gegner VfL Oldenburg kennt man höchstens in Niedersachsen, wenn überhaupt. Egal, die Kickers verloren ihr Heimspiel mit 1:2, dafür waren die Fischbrötchen echt lecker.
 
 
Der Abschluß meiner "Nordlichterfussballtour" bildete dann das Match der Regionalliga Nord in Oldenburg. Also nochmals Oldenburg. Es fand am 23. September statt und war ein "Derby". Die Eintrittskarte holte ich mir auf der Geschäftsstelle ab, welche allerdings zusammen mit dem NLZ / Nachwuchsleistungszentrum rund vier Kilometer vom Stadion Marschweg entfernt ist. Es war ein Volltreffer in meinem Sinne. Eine Orginalkarte und dann beim Spiel ein richtiges Stadionheft. Einen Moment hatte ich die alten, guten Zeiten zurück. Der VfB Oldenburg ist der größte Verein der Stadt und hat schon einen etwas größeren Bekanntheitsgrad. Es waren 500 Zuschauer erlaubt und ich durfte dabei sein. Gegner Jeddeloh II müsste eigentlich ein Hassobjekt für alle Traditionalisten sein. Der Aufstieg aus den untersten Klassen bis zur Regionalliga funktioniert nicht mal eben so. Da gibt es einen Visionär im Hintergrund. Aber hier ist ist wie bei zum Beispiel bei der SG Sonnenhof-Großaspach. Unter der Bezeichnung "Dorfklub" kann man sich gut verkaufen, scheint hier doch der ewige Kampf der "Underdogs" gegen die "Großkopfeten" aus der Stadt Programm. Das Spiel endete leistungsgerecht 1:1.
 
 
Mit diesem Spiel endeten 2020 meine Spiele in Deutschland, kurz danach war "Schicht im Schacht". Es wurden bekanntlich keine Besucher mehr zugelassen und ich konnte nur noch ein Schlupfloch im Ausland nutzen. Im Oktober gab es noch zwei Begegnungen in der Schweiz, bevor der lange, lange Winter mit seinem kompletten Fanausschluß kam. Mehr darüber in Kürze.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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