Nirgends läuft`s richtig rund !
Hallo Bluebloggs,
die Farbenlehre des RaMü weist bekanntlich viele Farben aus, aber nirgends leuchtet es prächtig und hell. Überall kämpft man gegen das Verblassen, hier ein Überblick über das "Reich" des RaMü.
Das größte Kopfschütteln gibt es im Moment wohl in England, speziell in Manchester, und zwar logischerweise im blauen Teil. Da kommt ManCITY einfach nicht in Gänge, es fehlt irgendwie der Drive, die Begeisterung, die Überlegenheit. Die letzten sieben Tage brachten nur Rückschläge und Manager Pellegrini gerät langsam in die Kritik. Die Neuzugänge sollten die Abwehr stärken, davon ist aber weit und breit nichts zu sehen. Da der Offensivabteilung im Moment aber auch die Puste fehlt, steht man im mehreren Wettbewerben auf der Kippe. Die erste Entscheidung ist schon gefallen, im Ligacup ist man als Titelverteidiger schon in Runde drei ausgeschieden, Newcastle gewann mit 0:2 an der Ashton New Road. Die 2:1 Punktspielniederlage bei West Ham United vergrößerte den Rückstand auf Tabellenführer Chelsea nunmehr auf sechs Punkte. Zwar hatte ManCITY in den jeweiligen Meisterjahren 12 und 14 zwischenzeitlich gar acht Zähler Rückstand, aber nie so früh. Sollte beim Derby gegen "Manwho?" eine weitere Pleite folgen, wird es in der Prem reichlich schwierig, die Meisterschaft erneut zu holen. Dann muß sich MP echte Gedanken machen. In der Champions League gehen die Sorgen aber auch schon weiter, irgendwie scheint ManCITY und das Thema Europa weiterhin zu fremdeln. Es läuft einfach nicht rund, zur Zeit scheint der Einzug in die nächste Runde reichlich auf der Kippe zu stehen, am Mittwoch gegen Moskau muß ein Dreier her, ebenso in Rom (!). Mmmh ! Scheint der FA-Cup im kommenden Jahr noch die einzige Option, einen Titel zu holen. Bis dahin muß man wieder in die Spur kommen, sonst wird im Sommer ein neuer Manager präsentiert.
Auch bei den deutschen Vertetern meines "Reisegebietes" gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Echt gut läuft es lediglich bei Borussia Mönchengladbach. Am Niederrhein erntet man die Früchte einer durchdachten und geduldigen Aufbauarbeit, getragen von einem cleveren Trainer und einer Leitung, welche sich ausschließlich um wirtschaftliche Belange kümmert. Die Jahre in der zweiten Liga und der Beinaheabstieg haben Demut gelehrt und sind nun Mahner, wenn es zu übermütig wird. In der Buli in der Spitzengruppe, im DFB-Pokal immer noch dabei und im Frühjahr weiterhin in Europa tätig, die Fohlen gallopieren ungestüm, mit junger Mannschaft aus eigenen, deutschen Talenten und gezielten Verstärkungen. Es ist das einzige echte PLUS in meiner Umschau.
Man kann über den VfB Stuttgart sagen, was man will, aber im Moment ist es die aufregendste Truppe in der deutschen Eliteliga. Die letzten Kicks waren nichts für Herzkranke, ehe wohl für Leute, welche sich gerne selbst am liebsten quälen. Leider kann sich der rote Fan nur auf einen Wettbewerb freuen, die Liga. Der Rest findet ohne den Schabenstolz statt, und das nervt und zehrt. Schließlich glaubt man am Neckar, zur Spitzengruppe zu gehören. Allerdings gilt das in keinem Bereich, Ausnahmen sind lediglich das Stadion und der Anhang. Das ist auch der einzige Trumpf, vorerst. Aber aufgepasst, spätestens im Frühjahr, eher schon im Winter wird eine neue Front eröffnet. Das dürfte die Gemüter ebenso erhitzen, wie das Thema Bunker 21. Ich befürchte, das dann im ganzen Trubel über die Ausgliederungsfrage die sportlichen Belange in den Hintergrund rücken. Also ich bin gespannt, was in der schwäbischen Provinz dann alles geboten wird, die Messer werden schon gewetzt.
Rund 90 Kilometer weiter, auf der Ostalb geht das Zittern gerade weiter. Der VfR Aalen ist so ein Beispiel, wie man als Nobody über die Runden kommt. Viel Arbeit, viel Geduld und Nerven aus Drahtseile sind gefragt, beim Besten aller schwäbischen Clubs. Ich liebe diesen Verein, alles ist übersichtlich und scheinbar voller Harmonie. Aber auch hier kracht es, in der Vorstandschaft beginnt das Stühlerücken und die Fans erwarten eigentlich den mühelosen Klassenerhalt. Mit diesem Etat, dem zweitniedrigsten in der zweiten Liga, ist aber jede Saison im deutschen Unterhaus ein kleines Wunder. Diese Spielrunde wird zum Gradmesser, zum Gradmesser für die Loyalität zum Verein und zum Belastungstest für den Anhang.
Tja, nun in die Schweiz. Auch hier reibt man sich die Augen, hier ist der FC Basel nicht "Leader", sondern der FC Zürich. Ein kleines Manko, welches der Gigant vom Rheinknie aber noch beseitigen kann. Der Spielplan bringt noch drei Duelle hervor, da kann man die Sache noch bereinigen. Der Rückstand beträgt ja nur einen Punkt, Basel kommt immer erst ab der Saisonmitte ins Rollen, das wird schon noch. In der Champions League bietet man zwar unerhört hohe Eintrittsgelder, aber die Punkteausbeute ist nicht gerade umwerfend. Es gelang mit dem Heimsieg über L`pool eine faustdicke Überraschung, dafür gab man die Punkte in Razgrad einfach wieder ab. Gegen Real ist eigentlich kein Kraut gewachsen, also muß man an der Anfield Road und im "Joggeli", St. Jakobpark eben gegen Razgrad gewinnen. Dann ist zumindest noch die Euro League drinne, im Frühjahr.
Man sieht, mit einer Ausnahme, überall läuft es nicht richtig rund. Aber so ist eben der Fußball. Alles ist vergänglich, gestern zählt morgen schon nicht mehr. Jeder Tag bringt neue Nachrichten und Fakten, jeder Tag bringt neue Träume oder das Gegenteil. Ich auf jeden Fall sehe mich immer wieder bestätigt, Fußball im Ground ist unschlagbar, die "Sesselfurzer" sollen sich an ihren Zweimeterkinos ergötzen, das Kino der Livegucker ist unschlagbar. Es lebe das Stadion, beste Beispiele sind Frankfurt gegen VfB oder ManCITY gegen Queens Park Rangers, Aguerooooooooooooo, in der 94. Minute !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Bild: "Sundowner" in der ScholzArena des VfR Aalen. Der Beste der schwäbischen Clubs.
Wir sehen uns, irgendwo zwischen Wurststand , WC und Block. Irgendwo in der S-Bahn, irgendwo auf der Straße, auf einem Bahnhof oder Flughafen. Irgendwo sehen wir uns eigentlich immer, die Schwester und Brüder im Geiste, irgendwo in Europa.
RaMü