MHP Arena, Stuttgart. 06.10.24
Hallo Bloggs. Wenn der VfB auch in der nächsten Saison wieder international spielen will, sind Heimdreier ein unbedingtes Muss. So auch gegen Hoffenheim. Es ist zwar immer noch die Anfangsphase der Saison, aber dieses überaus blöde und unnötige 3:3 gegen Mainz in der MHP Arena schmerzt immer noch. Gegen die TSG Hoffenheim darf man sich keinen Ausrutscher erlauben. Nach der Heimgala gegen den BvB dürfte jetzt aber eher ein zäher Kick zu erwarten sein, zumal die Hoppster jeden Punkt brauchen. Um es klar zu sagen, es ist kein Derby. Dafür fehlt schlichtweg jede Tradition.
Dem VfB ist etwas verloren gegangen. Er ist auf der Suche nach der Form der vergangenen Saison, auf der Suche nach Lösungen und dem richtigen Blick auf diese jetztige Spielzeit. Es scheint, beim VfB dreht sich alles um Nationalspieler und die Champions League. Es wird nur noch über Abstellungen, Neuberufungen und den roten Vereinsblock für die Nationalelf gesprochen. Die Champions League scheint das Maß der Dinge, am liebsten würde man nur noch durch Europa touren. Da stört Wolfsburg und Hoffenheim nur. Der gesamte Verein scheint noch auf der Suche nach dem Einordnen der neuen Saison, da hindert die lästige Bundesliga nur. Und genau da muss jetzt eingegriffen werden. Man ist immerhin Vizemeister und Teilnehmer der Champions League, da treten die Hälfte aller Gegner in der heimischen Liga jetzt anders auf. Obwohl. Hoffenheim nicht. Denn dieses Kunstprodukt des Millionär Dietmar Hopp praktizierte diese mehr als peinliche Zweitschinderei bereits schon im vergangenen Jahr und zwar sehr erfolgreich. Der VfB verlor daheim gegen Hoffenheim.
Diesmal konnte eine Pleite abgewehrt, immerhin einen Punkt gerettet werden. Dass es ausgerechnet tief in der Nachspielzeit geschah, verschafft dem roten Anhang eine gewisse Genugtuung, diese unsportliche Verzögerungen bei Einwürfen, Auswechslungen und Abstöße wurden registriert und dementsprechend nachgespielt. Well done.
Dabei begann die Partie recht schwungvoll, die erste Großchance hatten aber die Gäste, da hätte es schon schnell 0:1 stehen können. Paralellen zum Pragspiel waren unübersehbar. Danach bekam der VfB das Spiel aber immer besser in den Griff, nur es fehlte die Torgefährlichkeit. Ein Kopfball von Karazor und zwei Fernschüße von Mittelstädt, das war es. Nicht ganz, den eben Mittelstädt machte einen an sich sicheren Ball wieder scharf und unversehens stand es 0:1. Kalte Dusche in der Arena. Trainer Hoeneß reagierte mit mehreren Wechseln um den Druck zu erhöhen. Aber es wurde eine waschechte Kopie der zweiten Halbzeit wie gegen Prag. Auf die Cannstatter Kurve, mit gewissem Druck, aber ohne echte Power und Ideen. Und so lief die Uhr unerbittlich ab, eben bis zur 90.+9. Spielminute. Und es passte zum ganzen Spiel. Erst als das gesamte Stadion Hand brüllte, geschah etwas. Schließlich trat der Schiedsrichter letztlich zum Bildschirm, dann war es klar. Handelfmeter. Und auch hier klappte es nicht auf Anhieb. Erst im Nachschuß gelang schließlich Demirovic das erlösende 1:1. Im Vergleich zur Vorsaison ein Fortschritt, aber nur ergebnistechnisch. Insgesamt gesehen scheint die Leistungskurve auf einem Sinkflug, nicht steil aber stetig. Und da muß angesetzt werden. Für den VfB muss die Bundesliga das Thema Nummer eins bleiben, die Nationalelf und internationaler Fussball ergeben sich dann von alleine. Nur über die Liga kommt man nach Europa. So sieht's aus.
Keep the faith.
RaMü.
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