Drei Geschichten aus UK !

Hallo Bluebloggs,

wenn man dreizehn Stunden von Manchester nach Illingen/ Württemberg braucht, ist man über jede Abwechslung froh. Das bieteten sich diverse Zeitungen an, schließlich hat das Mutterland des Fußballs da jede Menge davon zu bieten. Hier bevorzuge ich den TELEGRAPH, eine Zeitung entsprechend der FAZ oder Die Welt, also kein Schundblatt. Dabei sind mir drei Geschichten ins Auge gestochen, welche vermutlich in Deutschland kein Mensch interssiert, oder doch, vielleicht Euch?

1. Hull CITY oder TIGERS ?

Die erste Story geht um den Einfluß der Vereinseigner. Nachdem bei Cardiff City gar die Vereinsfarben und das Wappen geändert wurden, geht es in Hull "lediglich" um den Vereinsnamen. Auch hier, an der Küste im Nordwesten Englands versucht ein Vereinsboss seine Muskeln spielen zu lassen. Allerdings scheint auf den ersten Blick, die Sache nicht ganz so abwegig. In England hat so ziemlich jeder Club einen "Spitznamen", so nennen sich die Fans und Spieler von Hull City ein wenig erhaben, die "Tigers". Jetzt soll nach dem Willen des Ägypters Assem Allam sein Club "Hull Tigers" heißen. Sein Argument: " City heißt so ziemlich jeder Verein in England, er ist langweilig und ohne Indentifikation. Tigers dagegen steht für Kraft und Wille". Er hat nun beim englischen Fußballverband eine Namensänerdung berantragt und befürchtet eine Absage. Unterdessen machen die Fans mobil. Man will einfach weiterhin Hull City heißen, wie seit 1904. Ganz einfach Hull City FC. Allam droht im Falle einer Ablehnung indirekt mit dem Ende seines Engagments, das seit 2010 besteht. Unter seiner Regie und seinen Finanzzuwendungen kehrte der Club in die Premiership zurück und er beteiligte sich am Stadionneubau. Mal sehen wie die Sache ausgeht ?

2. Die Dienstreise der Familie Ince.

Die folgende Geschichte hat einen rein englischen Hintergrund, fast. Paul Ince ist auf der Insel wohlbekannt. Er war als Profi bei sieben Clubs tätig, der erste dunkelhäutige Spielführer der englischen Nationalmannschaft und später der erste dunkelhäutige Cheftrainer in der Premiership, damals mit den Blackburn Rovers. Sein Sohn ist nun inzwischen erwachsen und spielte jetzt beim FC Blackpool. Pikanterweise ist sein Vater nun sein "Boss". Letztes Jahr war Ince Jr. noch Torschützenkönig der "Seasiders", diesmal scheint die Sache nicht so glatt zu laufen. Nach einem bärenstarken Saisonstart gerieten die "Blackpooler" immer mehr ins Hintertreffen und Paul Ince somit unter Druck. Im Duell der beiden erfolglosesten Teams in der Championship / 2. Liga verlor man dann nun 2:0 beim FC Barnsley. Barnsley gewann endlich wieder nach sieben Matches, B`pool erspielte sich dagegen in nunmehr zehn Begegnungen nur einen einzigen, lausigen Zähler. Die Sache ist ja schon traurig genug, aber die Wellen an der Ostküse im Norden Englands schwappten über, als die unnötige Dienstreise der Familie Ince bekannt wurde. Vater und Sohn waren mal weg, und zwar in London, und zwar in der Woche vor dem Duell der "ewigen Verlierer". Da verhandelte der Trainer für seinen Sohn und Stürmer einen Wechsel zum AS Monaco, die Franzosen haben ihr Interesse an dem Sturmtalent bekundet. Vereinstreue und Loyalität sieht anders aus. Der Arbeitgeber der beiden Reiselustigen zog die Reisleine und entließ vorest nur den Trainer Ince, der Stürmer Ince soll nun endlich seiner Arbeit nachkommen. Trainiert wird das Team vorerst von Spieler Fergusson. Keine Sorge, "red nose" kickt nicht mehr !

3. Umziehen mit den Fans. Chico Flores liebt Wales.

Es gibt eine Unmenge von verdammt guten spanischen Fußballspielern. Will man gutes Geld verdienen spielt man bei Barca oder Real, oder im Ausland. Die Eliteliga der iberischen Halbinsel leidet unter Geldmangel und so zieht man eben weg, am gernsten nach England. Hier scheint die Sprache am leichtesten und das Wetter am Unmöglichsten. Egal, Hauptsache England. So dachte auch Senior Flores als er einen Vertrag bei Swansea City unterschrieb. Zunächst bemerkte er den kleinen, aber feinen Unterschied nicht, gehören doch acht Spanier dem Kader an. Irgendwann ist es Chico dann gedämmert, die Sprache ist irgendwie anders. Aber immer noch egal. Er machte das Beste draus und holte zunächst mit "Swansealonia" den Ligacup. Dann outete er sich als Fußballfan. Als er gesperrt war, fuhr er mit dem Auto zum Auswärtsspiel bei Fulham und stand mit seiner Frau im Auswärtsblock und zahlte die Zeche. Der nunmehr 26-Jährige aus Cadiz beginnt zu Kultperson zu werden, die Weihnachtsbotschaft seines Clubs an die Fans verkündete er auf Walisisch. Das notwendige Rüstzeug holt er sich im Sprackurs, er will walisisch sprechen und schreiben lernen. Weitere Berührungspunkte mit den Supporters gibt es beim Training. Die Unkleidekabinen von Swansea sind in einem öffentlichen Fitnessstudio, man mietete einfach lediglich zwei Kabinen. So treffen vor und nach dem Training Spieler und Fans aufeinander. Da kann schon sein, daß dann Flores mal auf dem Hometrainer neben einem Fan strampelt, welcher dann am Wochenende das Loblied über Chico Flores singt, dem walisischsprechende Verteidiger aus Spanien.

CITY  -  the only football team to come from Manchester

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