Das Ende des Leidens

Hallo Bloggs,

wie soll man das Ende einer Durstrecke beschreiben? Egal was man über den knappen 1:0 Erfolg des VfB Stuttgart gegen Hertha BSC auch so runtertippt, am Ende stehen mal wieder drei Punkte. Für drei Punkte braucht man aber auch zumindest ein Tor mehr als der Gegner und in diesem fast denkwürdigen Fall genügte sogar diese Slapsticknummer von Herthas Niklas Stark, ein Eigentor also. Ein eigener, echter Treffer gelang wieder nicht und das passte zu dem grausamen Kick an diesem Nachmittag. Schwamm drüber, drei Zähler sind drei Zähler und zur Freude aller Neckarroten spielte die Konkurrenz auch noch mit, der Abstand zur Abstiegszone konnte etwas ausgebaut werden.

Dieses Spiel zeigte die ganze Misere der Bundesliga und zwar eindringlich, diese Liga ist international fast nicht mehr wettbewerbfähig. Natürlich spielten hier zwei äußerst biedere und überaus mittelmäßige Teams gegeneinander und Stoke gegen Everton sieht oftmals auch nicht besser aus, aber für die Zuschauer war es fast eine Spur zu gruselig. Speziell die erste Halbzeit geriet zu einer Offenbarung und zeigte erschütternd viele offene Baustellen. Beim VfB ist anscheinend niemand in der Lage den neuen Helden mit vernünftigen Vorlagen zu füttern, lediglich in der sechsten Minuten entwischte Winterneuzugang Mario Gomez seinem Bewacher und traf fast, aber eben nur fast. Die Gäste hätten mit etwas mehr Qualität und Glück mit einer Führung in die Pause gehen müssen, das rächte sich dann später.

Das entscheidende Tor war ein Abziehbild der gesamten Begegnung. Irgendwie und über Umwegen, unter Mithilfe des Gegner und dann unter ungläubigem Gelächter und anschließendem Jubel landete das Leder schließlich im Netz und da passte es, dass Gomez von allen gefeiert wurde. Es musste und durfte nur der Mario sein, das Volk wollte es einfach so und der Stadionsprecher ging auf dieses Wunschdenken ein und lieferte. Den meisten Zuschauern war klar, es war ein Eigentor, aber die Traumfabrik am Neckar bediente sein Publikum mit der Illusion eines Blockbusters. Egal, drei Punkte sind drei Punkte. Punkt.

Weiter braucht man nicht darüber reden, am Samstag geht es nach Mainz. Da brauchen die Stuttgarter endlich den ersten Auswärtssieg und da muss eine mehr als deutliche Leistungssteigerung her. In allen Mannschaftsteilen und vor allen Dingen mit mehr spielerischem Format. Teilweise war es schon unterirdisch, was da angeboten wurde. Nun aquickt wieder das Phrasenschwein; ein Sieg ist ein Sieg.

Fakt: Berlin verliert in Stuttgart mit 1:0. Gomez war nicht der Torschütze. 57.181 Zuschauer gehen nicht berauscht nach Hause. Ein Sieg ist ein Sieg. In Mainz fällt dann wieder ein "richtiges" Bundesligator für den VfB durch ... Asano. Hoffen wir es mal !

Keep the faith

RaMü