RaMü als Touri in Norwich !

Hallo Bluebloggs,

ich bin ein hoffnungsloser Romantiker. Jedes Mal wenn ich von einem Trip im trauten Heim auftauche, sage ich, das war das oder die  bislang schönste ... z.B. Match, Stadion, Essen, Stadt, Reise usw. ( nun kommt eine Endloschleife ).

Aber diesmal, da bin ich mir ganz sicher. Norwich ist bislang die schönste Stadt in England, welche ich bislang besucht habe. Na ja, Stadt in Zusammenhang mit Fussball. Da ich mich auch für Geschichte erwärmen kann, bin ich auf der Insel gut bedient. Ein Fussballtripp müllerscher Prägung beinhaltet nämlich auch Land und Leute, nicht nur Fussball.

Von einer Reise kann man manchmal viel oder weniger viel erzählen. Was bleibt von meinen vier Tagen im April hängen? Das tolle Wetter ist das Eine, vieles mehr das Andere. Nun zum Drumherum:

Es war mein erster Flug zum London City Airport, direkt in den Docklands. Ein unglaublich kleiner Flughafen mit guter Anbindung in die Innenstadt, man kann sich die teuren Anfahrten von Stansted, Heathrow oder Gatwick sparen. Allerdings fliegen keine Low Cost Carrier auf dieser Route. Mit der DLR, Docklands Light Railway ging es dann nach Stratford und dort mit der Abellio Greater Anglia Bahngesellschaft weiter nach Norwich, vom Airport waren es dann noch vier Stunden, bis ich um fast 23.00 Uhr am beinah verdunkelten Bahnhof in Norwich stand. Das Hotel war genau in der entgegengesetzten Richtung, also nahm ich ein Taxi. Normalerweise sind die Preise o.k., aber diesmal kostete mich der "Ride" zwölf Pfund. Immerhin machte ich quasi eine Stadtumrundung mit, die Kathedrale war im Gegensatz zum Bahnhof hell erleuchtet und man rumpelte über historische Brücken. Das Frühstück im Holiday Inn Express war unterdurchschnittlich, aber ich hatte ja den ganzen Tag Zeit, der Kick war erst am Abend. Mit dem Bus ging es dann in die Innenstadt und nach kurzer Orientierung marschierte ich fast alle Sehenswürdigkeiten ab, es gibt ja 12 "historic Buildings". Norwich war im mitelalerlichen England ein Zentrum klösterlichen Lebens, die Stadt wurde dementsprechend befestigt. Im heutigen Mittelpunkt steht die weithin sichtbare Kathedrale. Viele Gebäude im "Cathedral Quarter" sind liebevoll restauriert und bieten ein Stück Vorzeigeengland. Also stolperte ich über Kopfsteinpflaster, schlenderte über alte Brücken und knipste am "Hooks Walk" zahlreiche Häuser. Am Bishopsgate Bridge traf ich eine ältere Frau, welche dünn Zweitschriften verteilte. "Awake", die englische Ausgabe von "Erwachet" der Zeugen Jehovas wurde mir angeboten. Wir waren allein, ich gut drauf und so kamen wir uns Gespräch. Nein, ich gehöre zur ... äh, wie heißt eigentlich meine Glaubensgemeinschaft auf Englisch? Egal, wir haben uns glänzend unterhalten. Die Sonne schien und zum Schluß sagte die gute Frau noch, ach ja, die Angelsachsen hatten das Land ja im 9. Jahrhundert besetzt, "People, like you" und gelacht. Tja, das haben wir es wieder. Die Engländer sind im Prinzip unsere Vettern, wir Deutsche konnten schon immer uns in anderen Ländern ausbreiten, egal wie und wann. Das Mittagessen nahm ich im "Layers" ein, ein Pub an der Fye Bridge, direkt am River Wensum. Teuer, aber mit Flair. Auch hier war es wieder, die Freundlichkeit der Leute abseits der Hauptstadt, die Bedienung gab noch etliche Tipps für das weitere Vorgehen. Nach zwei Ale wackelte ich durch die Innenstadt und knipste und knipste. Auf der Burg, hoch über Stadt ruhte ich mich aus und wäre fast eingepennt, das schöne Wetter und die vielen Kilometer forderten ihren Tribut. Zum Kick war ich dann aber rechtzeitig am Stadion, keine Sorge. Da so spät am Abend kein Bus mehr "rausfuhr", musste ich erneut ein Taxi nehmen. Diesmal kostete der Spass rund zwanzig Pfund, für einen halben Kilometer brauchten wir zwanzig Minuten, der Verkehr war komplett zusammengebrochen. Mittelalterliche Straßen und Fussball passen einfach nicht zusammen !

Am nächsten Morgen fuhr ich dann wieder nach London zurück, diesmal erster Klasse ! Kostete nur fünf Pfund mehr und das holte ich mit dem kostenlosen Frühstück im Abteil wieder locker rein. In der Station Waterloo gab ich mein Gepäck ab und bezahlte später weitere zehn Pfund dafür. In Manchester am Tag drauf war es "günstiger", die verlangten nur acht Pfund, grins !

Abschließend kann ich nur sagen, Norwich da komme ich mal wieder hin, vielleicht mal im Rahmen eines "richtigen" Urlaubs im Sommer oder besser im Herbst, wenn Fussball ist.

 

Hier nun meine ultimativ zwölf aussagekräfstigsten Bilder zu Norwich:

Bild 1: Entlang des River Wensum

Bild 2: Pull`s Ferry.

Bild 3: Bishopsgate Bridge mit "Red Lion" Pub.

Bild 4: Bishop`s House.

Bild 5: Cathedral of Norwich.

Bild 6: Hooks Walk

Bild 7: Hooks Walk.

Bild 8: Innerhalb der Kathedrale..

Bild 9: Elm Street.

Bild 10: Norwich Castle.

Bild 11: Norwich Railway Main Station.

Bild 12: Etwas von Orient Express. Erster Klasse der Abellio Greater Anglia Bahngesellschaft.

RaMü