Deutschland über allem ?

Hallo Bluebloggs,

ich geb es ja zu. Meine Postüberschrift erinnert doch sehr in etwas ausführlicher Form an die alte, und längst verbotene Nationalhymne. Ich wollte damit etwas aufzeigen, und zwar auf die überschwengliche Presse über den deutschen Fußball, sowohl im Vereinsgeschehen als auch bei der Nationalelf. Da wurde der Beginn einer neuen Epoche beschworen, die seither mächtigen Vereine in Europa hätten sich nun hinter die neuen Giganten aus Deutschland anzustellen und überall wurde das "deutsche Modell" als vorbildlich gepriesen. Dies stimmt auf jeden Fall in Sachen Liga. Unsere Bundesliga ist mit absoluter Sicherheit die Nummer eins in Europa, zumindest aus der Sicht der Fans. Man hat ohne Zweifel bundesweit die größten und modernsten Arenen, der Zuschauerschnitt ist natürlich auch dementsprechend hoch. Spannend ist die Sache auch, von der abgelaufenen Saison abgesehen. Die Stimmung ist schon geil, wenn man von dem manchmal monotonen Dauergesang, unabhängig vom Spielstand, absieht. Auch die Preise sind bezahlbar, wenn auch der deutsche Fan das alles viel zu negativ sieht. Der Service stimmt auf jeden Fall, meistens. Dann wird es aber schon eng. Die Liga droht zum Langweiler zu werden, ich sehe keinen Club auch nur annähernd in Schlagweite zu amtierenden Meisters, selbst Dortmund nicht. Soviel zum Thema Spannung, wie sagte schon BVB-Trainer Klopp, es drohen schottische Verhältnisse. Hier dominiert Glasgow Rangers nach Belieben, der einzig ernsthadte Rivale Rangers wurde ja in die vierte Liga zwangsversetzt. Zwar haben die deutschen Vereine in Sachen Fernsehgelder deutlich zugelegt, aber in dieser Tabelle bleibt die Premierleague eindeutig Nummer eins. Man hat hier noch eine Milliarde (!) Vorsprung, dank der hochdotierten Fernsehrechte aus Fernost. Da kommt keiner so schnell ran. Hier haben es die Engländer eben einfach leichter, der Fußball ist zwar nicht unbedingt besser, aber die engliscxhe Sprache ist nun die Weltsprache. An diesem Fakt kommt keiner vorbei.

Ob sich das Kunststück eines rein deutschen Endspieles wiederholen läßt, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Neben dem notwendigen Losglück brauche ich auch spielstarke Mannschaften. Ich glaube kaum, dass Leverkusen und eventuell Schalke die Klasse zu einem Vorstoß in das Halbfinale oder gar Finale haben. Sehe ich unsere Vertreter in der Europaleague an, wird die Zuversicht auch nicht unbedingt größer. Freiburg und Frankfurt sind fast reine "Frischlinge", und dem Rest traue ich auf keinen Fall einen Durchmarsch zu. Dafür sind die finanzkräftigen Vereine aus Rußland und der Ukraine zu stark, egal aus welchen dunklen Kanälen die Kohle kommt. Titel sind nun einmal der Gradmesser, da führt kein Weg dran vorbei. Beispiel Chelsea: In der Meisterschaft hatte man jetzt schon zwei Spielzeiten keine richtige Chance, dafür holte man gegen die überheblichen Bayern die Championsleague und diesmal wenigstens den UEFA-Cup, ähem die Euroleague. Zwei Jahre, zwei internationale Titel, das zählt.

Bei der Nationalelf sieht es ähnlich aus, jetzt muß endlich "geliefert" werden. Man schwelgt geradezu über die deutschen Kicker, aber wo sind die Beweise? Jetzt wird es Zeit, die erste Generation der "neuen, deutschen Wunderkickerwelle" ist mit Lahm, Schweini und Poldi schon fast durch, in Brasilia muß es klappen. Der deutsche Fußball hat aber auch schon die ersten Risse im neuen, strahlenden Kleid zu vermerken. Die U21 tritt ohne die besten Leute an und scheidet bei der EM in der Vorrunde aus. Die Kontrahenten kommen mit allen Assen, und unsere Jungs glauben mit dem halben Ersatz glänzen zu können. Der blamable Auftritt der A1, oder besser AB2 in den USA zeigt doch deutlich, daß die Hinterbänkler noch deutlich zulegen müssen, ohne Vollgas geht auch 2013 nichts. Aber man will das alles nicht hören, auch bei der U19 gab es einen großen Knall. Hier versagte man schon in der Quali zum WM, die Warnzeichen werden wieder größer.

Ob die Vorzeichen auf einen Epochenwechsel sicht bewahrheiten, wird man sehen. Will man aber Europa beherrschen, gehört mehr als nur ein Vertein dazu, aber gerade dieser eine Vereine von der Isar tut wirklich alles, um die anderen siebzehn Clubs schön unten zu halten.

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RaMü