0:0 in der "Dritten"
Hallo Bluebloggs,
die hübsche, junge Dame im Kartenhäuschen fragte doch wirklich: "Normal oder nicht normal?". Ich antwortete: "Bislang war ich noch normal, aber im Moment ... ?". Willkommen in Aalen, willkommen in der dritten Liga, willkommen auf der Ostalb. Natürlich hat sich dann doch noch alles geklärt, es ging schlichtweg um eine eventuelle Ermäßigung. Alles blickt nach vorn, "Immer weiter nach vorn", so auch das Motto in der Saison 2015/16. Hier soll zunächst der sichere Klassenerhalt angestrebt werden, in den kommenden Jahren wird sich der Blickpunkt wieder näher an der zweiten Liga orientieren. Zunächst aber ist man wieder in der dritten Liga und das wird noch schwer genug.
Auftaktgegner Chemnitz gilt als besserer Aufstiegskandidat, hat man vor allen Dingen in der Offensive einige Hochkaräter verpflichtet. Die "Himmelblauen" wollen zurück in die zweite Liga, am liebsten hier, heute und jetzt. Dafür aber, war der Auftritt einfach zu wenig. Ein bisschen mehr Einsatz im Spiel gegen den Ball als Aalen, das war zu schmal für den Sieg. Die Ostälbler waren zwar agiler, hatten auch tatsächlich die wenigen, besseren Chancen und hätten den Sieg schon eher verdient. Aber unterm Strich geht das 0:0 dann in Ordnung, 6044 Zuschauer sahen ein im ersten Abschnitt noch vertretbares Fussballspiel, die zweite Halbzeit tendierte dann doch mehr in Richtung Kreisliga. So standen wir da, im Bereich Süd neben der Haupttribüne und rätselten über das Match und den VfR Aalen. War es jetzt ein guter Auftakt gegen einen Aufstiegskandidaten, oder muss man etwas enttäuscht sein über diese laue Punkteteilung? Ich glaube, die richtige Antwort sieht man erst in ein paar Wochen, wenn die bunt zusammengewürfelte Truppe der Schwarz-Weißen einige Partien absolviert hat, dann sieht man klarer.
Der Support war auf jeden Fall besser als das Geschehen auf dem Rasen, der stimmte fast durchgehehend, auf beiden Seiten. Allein die erstaunliche Tatsache, dass Aalen mehr Dauerkarten als in der alten Zweitligasaison verkauft hatte, stimmt zuversichtlich. Ach ja, es sind im Moment rund 3.100 Stück. Man will es besser machen in Zukunft, auch strebt man eine Offensive in Sachen Mitgliederwerbung an, zudem soll die Infrastruktur verändert werden. Man will bauen, sich verbessern, sich besser aufstellen. Und, was ganz wichtig ist, man lässt sich Zeit. Das ist im schnelllebigen Profigeschäft schon etwas ganz Seltenes, man will keinen schnellen Erfolg, man versucht in Ruhe und mit Vernunft den Aufbau, um dann gewappnet zu sein, wenn die Vision 2021 realisiert wird, der Wiederaufstieg in die zweite Liga. Zunächst aber hat man noch genügend Platz auf dem WC, am Getränkekiosk und auf den Rängen. Dritte Liga ist halt doch nicht der Magnet, wenn auch alles von der "Bundesliga" des Ostens schwärmt. Das juckt auf der Ostalb herzlich wenig, schließlich geht es im Rohrwang um den VfR, und sonst um Nichts.
Bild: Dank an die VfR-Fans schon vor dem Anpfiff.
Bild: Himmelbaues Chemnitz, himmelblau war der Himmel.
Bild: Fussball hautnah in Aalen, einfach gut.
RaMü