Tickets, Karten und Billets.

Hallo Bluebloggs,

wenn man sich den Ruf eines angeblichen  "Englandkenners" erworden hat, bleiben die Anfragen nach Karten für Spiele nicht aus. Vor einigen Jahren habe ich automatisch geblockt, keine Chance, immer ausverkauft. Zwischenzeitlich hat sich mein Erfahrungshorizont erweitert und ich konnte mehreren Fußballfreunden aus meiner Heimatgemeinde mit den begehrten Tickets eine Freude machen. Zunächst wurde die Tatsache bestätigt, die Engländer sind beim Bestellvorgang nicht gerade die Allerschnellsten. Man hat die Ruhe weg, Stadionbesuche werden wohl ganz kurzfristig beschlossen. Da ist der langfristig Planende im Vorteil, ein Blick auf die "Ticket on Sale Dates" genügt und dann muß man nur noch in Aktion treten. Allerdings kann man die Wartezeit auch abkürzen, indem man Mitglied wird. Diese Mitgliedschaft ist nicht mit einer Mitgliedschaft in deutschem Sinne zu vergleichen, einen eingetragenen Verein gibt es nicht. Man hat eben bevorzugtes Kaufsrecht, nach den Dauerkartenbesitzern. Aber die haben ja eh einen Platz sicher, also ist es eben eine weitere Geldquelle. Die Spiele sind auf der Insel recht teuer, daher sind die Matches der mittelmäßigen Teams kaum  mehr ausverkauft, da kann man durchaus eine Karte erstehen. In der Preisliga stehen die Clubs aus London ganz oben, gefolgt von den Manchestervereinen. In meinem speziellen Fall habe ich dann doch noch über die Unverschämheit von Tottenham gestaunt. Man verlangt pro Ticket eine Bearbeitungsgebühr von 4,-- Pfund, plus Versand und Versicherung. Bei vier Karten sind das rund 40.-- € zusätzlich. Da lobe ich mir dann doch Millwall in der zweiten Liga. Die verlangen für ebenfalls vier Tickets nur insgesamt 8.-- € Gebühr, das ist schon viel besser.

Für das CLHeimspiel von ManCITY gegen Bayern kann ich, bei Bedarf bis zu sechs Eintrittskarten erwerben. Also entweder die Supporters von ManCITY juckt die Champions League überhaupt nicht, oder aber Bayern zieht nicht mehr. Immerhin spielte man in den letzten fünf Jahren mehrmals gegen die Deutschen. Für das Auswärtsspiel bei Aston Villa hätte ich bis vier Tage vor dem Anpfiff die Möglichkeit zu einem Kauf gehabt, allerdings in einem sogenannten "neutralen" Block. Auch beim Gastspiel bei West Ham gibt es immer noch Karten, aber nicht im Gästeblock. Der ist immer ausverkauft. Sogar für das Heimspiel gegen Stretford hätte ich live dabei sein können, der Sprung über die 1000er Marke bei meinen Citypoints machte es möglich. Die Heimspiele in der Premiership sind bei ManCITY immer ausverkauft, der Ausbau des Stadions macht da schon Sinn. 

 Nun nach Deutschland. Die Preispolitik beim VfB Stuttgart verstehe ich nicht, gegen Kölle bezahle ich 32.--, gegen Hannover 22.-- und gegen Paderborn dann 22,50, immer im gleichen Block. Ich mache ja nicht wegen der 50 Cent rum, aber ein wenig mehr Konstanz wäre mehr.

Im Preiskrieg des Fußballs kann aber den Schweizern keiner das Wasser reichen. Ich gebs ja zu, es hat mich gewurmt, daß ich das Spiel von MG in Zürich in der EL nicht sehen konnte. Ich habe einfach nicht eingesehen, rund 60.-- € für den Kick zu bezahlen. In der Nacht vor dem Spiel habe ich nochmals beim FC Zürich nachgeschaut, die wollten doch tatsächlich für Gegengeradenkarten entweder 95.-- oder gar 135.-- Schweizer Franken. Da muß zwar noch rund 20 % abziehen, aber trotzdem. Da habe ich doch auf das Billett verzichtet.
Die größte Abzocke leistete sich aber der FC Basel gegen Real und L´pool. Natürlich sind es absolute Sahnegegner, zumindest Real. Aber das günstigste Einzelticket kostete 135.-- Franken, ... für Jugendliche. Aber ein Trost blieb, es gab gar keine Einzelticket. Basel hatte die kompletten Vorrundenpackages an den Mann gebracht, die spinnen, die Schweizer. Bei den deutschen Traditionalisten wären die Sicherungen durchgebrannt, angesichts dieser Beträge.
Und so bleiben wir dann alle schön zuhause, oder etwa nicht ?

RaMü

RaMü