Doppelrot&Heimpleite !

  Hallo Bluebloggs,

nach Meinung der Experten ist die "festive season" die entscheidende Zeit im englischen Fussball, wenn es um den Titel in der Premiership geht. Und da haben diese zwei Monate für ManCITY denkbar schlecht begonnen. Allein im Dezember trifft man mit Chelsea, Arsenal und Liverpool auf drei unmittelbare Kontrahenten, Mitte Januar kommt dann noch Tottenham dazu. In dieser Periode reihen sich Spiele an Spiele, zu den Punktspielen gesellen sich für die Spitzenclubs noch internationale Matches. Alle müssen dann noch durch die Knochenmühle im FA-Cup, mancher darf dann noch in den Halbfinals des Ligacups ran. Die Fans freuts, die Spieler weniger. Die ausländischen Manager schlagen seit Jahren Alarm, die Strapazen nehmen überhand, die Belastungen sind abnormal. Man versucht verzweifelt Einfluss auf den Spielplan zu nehmen, aber bei der FA und den TV-Gesellschaften sperrt man sich. Die wenigen englischen Trainer nehmen es gelassener, sie sind die Spiele rund um die Feiertage gewohnt.

Wie gesagt, für ManCITY begann der Einstieg miserabel, beim Heimspiel und Spitzenkracher gegen Chelsea setzte es mit einem 1:3 die erste Niederlage an der Ashton New Road, zudem verlor man mit Aguero und Fernandinho zwei Akteure mit glattem Rot. Allerdings bekamen die beiden Südamerikaner ihren Platzverweis innerhalb der neunminütigen (!) Nachspielzeit und das wirft wieder Fragen nach der Disziplin auf. Zumal Toptorjäger Aguero schon im Herbst auffiel, da war die erste rote Karte fällig. Diese Tatsache erhöht das Strafmaß und auch Fernandinio dürfte für Wochen fehlen. Sein dreifacher (!) Griff an den Hals des Gegenspielers dürfte als grobe Unsportlichkeit eingestuft werden, vier Wochen sind auf jeden Fall drin. Schon Ex-Manager Roberto Mancini sprach etwas abwertetend über die Disziplinlosigkeiten seiner Spieler aus Südamerika, er ist Italiener und das will was heißen. Auf alle Fälle dürften die Stammspieler gegen Leicester, Watford, Arsenal und Hull fehlen. Ob es zum Clash in Liverpool reicht, wird man abwarten müssen. Auf jeden Fall ist es eine Schwächung des Teams, obwohl der Kader unglaublich breit und tief besetzt ist. Der Rückstand auf den Tabellenführer Chelsea beträgt jetzt vier Punkte, kein Grund zur Panik. Das meint zumindest Guardiola, aber ein Hinweis, dass es auch in England nicht so einfach ist, den Titel zu erringen. Die Intensität der Spiele scheint den Spanier doch zu überraschen.

Das größte Problem sind die Spiele in Manchester. Seit nunmehr vier Partien wartet man auf einen Heimsieg in der Premiership, das 1:3 gegen die "Blues" aus London war zugleich die erste Heimpleite. Davor erreichte man nur drei Unentschieden. Southampton, Aufsteiger Middlesbrough oder Everton, alle entführten mit einem 1:1 einen Zähler. Das ist auf die Dauer zuwenig, um im Titelrennen mithalten zu können. Den Ligacup hat man mit einer "Teenieaufstellung" im Derby schon hergeschenkt und jetzt kommt der FA-Cup. Hier kommt es am Montag zur Auslosung, hoffentlich nicht gleich wieder ein Kracher.

Wie es kommt ist letztlich egal, schließlich hat man sich für diesen Beruf entschieden. Wer in England unterschreibt, sollte sich schon vorher mit gewissen Spielplangeflogenheiten vertraut machen, oder gar mit der Landeskunde. So wunderte sich im Jahre 2014 der argentinische Neuzugang Federico Fernandez über seinen neuen Arbeitgeber Swansea City. "Und ich habe gelaubt, ich spiele in England", lautete der überraschte Kommentar des Verteidigers, als er in Wales präsentiert wurde. Aber die Aufregung hat sich schnell gelegt, der Blick auf den Spielplan beruhigte den Spieler. Er hatte wohl Wohnort mit der Liga verwechselt, kann ja mal vorkommen.

CITY  -  the only football team to come from Manchester

RaMü