... "where the cold wind blow"....

  Hallo Bloggs,

... " where the cold winds blow " ..., das war ohne Zweifel an diesem Abend wahr, auf der Halbinsel Wirral im Metropolitian County Merseyside. Ahhh, Merseyside. Jetzt hat es gerattert, ahhh Liverpool, ähhh Tranmere Rovers? Es ist ganz einfach, mit der Merseyrail sechs Stationen und man ist in einer anderen Welt, zumindest in Sachen Fussball. O.K., von der Station Rock Ferry sind es ungefähr noch zwanzig Minuten zu Fuß, aber es lohnt sich. Den Prenton Park kennt fast niemand, obwohl nur wenige Meilen von der weltberühmten Anfield Road entfernt. Dabei war der kleine Club aus Birkenhead zumindest landesweit schon etwas bekannter, die guten Jahre sind noch gar nicht so lange her. Der Verein spielte seit der Gründung 1884 immer in einer Profiliga, klopfte gar in seiner besten Zeit am Tor zur Premier League, aber der Aufstieg gelang nie. 2015 war der absolute Niedergang, der Abstieg in die National League wurde traurige Wirklichkeit. Zwei Spielzeiten dauerte das "dunkle Loch" in dieser landesweiten höchsten "Amateurklasse", dann gelang die Rückkehr. Das Play-Off Final in Wembley wurde mit 2:1 gegen Boreham Wood gewonnen und nun ist man zurück, zurück in der Football League two. Im Jahre 2019 feiert der Verein sein 135-jähriges Jubiläum man arbeitet zäh am weiteren Aufschwung. Man wirbt seit Weihnachten um neue Dauerkartenkäufer für 19/20. Ich habe selten eine aufwenderige Broschüre gesehen. Man ringt um jeden Fan um im Schatten der beiden Giganten L'pool und Everton zu bestehen. Die Rovers werben mit der lokalen Verbundenheit und setzten auf den Fan, welcher mit dem Gigantismus des Weltfussballes nicht viel anfangen kann. Das scheint zu wirken, der Zuschauerschnitt ist für vierte Liga nicht übel, über sechstausend Leute kommen im Schnitt. Hoffentlich wird der geplante Stadionumbau nicht zu krass, denn im Moment ist es eine kleine, geile Kiste. Jede Tribüne anders, jeder Stand Relikt aus einer anderen Epoche. Hoffentlich wird nicht alles glatt geschleckt und hypermodern. Hoffentlich bleiben die verlodderten Backsteingemäuer erhalten, rostet der Stacheldraht noch etwas vor sich hin und hält der Mörtel. Oh, ich liebe solche Grounds ! Bilder anschauen und verstehen wieso !

Wer also in "der Nähe" ist, kann sich diesen Ausflug in das alte Fussballengland ruhig gönnen. Von Manchester braucht man nur vierzig Minuten mit der schnellsten Verbindung nach Liverpool, dann noch rund zwanzig Minuten mit der Merseyrail und weitere fünfzehn Minuten zu Fuß. Es lohnt sich auf jeden Fall, siehe Bilder.

Keep the faith.

RaMü