Nur der Zeitpunkt ...

Hallo Bloggs.
 
Normalerweise hat die gefühlte 285te Trainerentlassung niemand überrascht, nur Berufsoptimisten und Realitätsverweigerer hielten diese Aktion für nicht nötig. Es ging in den letzten Monaten viel zu viel den Bach runter, beziehungsweise zu viel wenig auf das Punktekonto. Das Spiel in Hannover war nur das Spiegelbild der gesamten Vorrunde plus das erste Rückrundenmatch, es zeigte alles. Alles für was Walter stand und für was Walter nicht stand. Seine Sturheit, sein überhebliches Tänzchen beim 1:2, seine Auswechslungen, all das war Tim Walter. Mit im Prinzip bemerkenswerter Kraft verteidigt er seine Ansicht vom Spiel, rückte erst nach mehreren Rückschlägen von Spielern ab und freut sich diebisch über vermeintliche Bestätigungen seiner Vorgehensweise. Vermutlich war diese Aufgabe etwas zu früh für den Bruchsaler. Einen abstiegsgebeutelten Verein neu zu erfinden, ein Team frisch aufzubauen, für die Bundesliga tauglich zu machen und dann womöglich schnell international. Das war schlichtweg unmöglich. Das Zeitfenster für den Aufstieg betrug nur eine Saison und danach geschätzte zwei Spielzeiten. Alles auf einmal, am besten jetzt. Dazu brauche ich auch das notwendige Personal. und da habe ich so meine Zweifel. Denn das, was manche Herren im erfahrenen Alter abliefern, dürfte eine Etage höher kaum reichen.
Und da landen wir unweigerlich beim nächsten Thema. Jeder hat ja irgendwie einen nächsthöheren Vorgesetzten. Also ich habe meine Frau und Tim Walter wohl Hitz und Mis. Im normalen Berufleben müssen die meistens bestens bezahlten Herren dann Rede und Antwort stehen, das dürfte beim Profifussball nicht anders sein.
Der nächste Schuß muss sitzen. Sollte die gesamte Saison als Rohrkrepierer enden, dann steht der neue Präse im Sommer allein da. Dann wird es noch wilder; verzweifelter Zweitligist sucht Wunderheiler. So könnte dann die Jobanzeige aussehen.
 Zunächst aber ist Weihnachten. Da können alle Beteiligten runterfahren, in sich gehen und über viel schlimmere Dinge des täglichen Lebens auf dieser Welt nachdenken.
Und, es gibt schließlich den Erlöser, aber den dürfte Fussball vermutlich aber am allerwenigsten interessieren.
 
Keep the faith.
RaMü