Der Schachzug !
Hallo Bloggs,
es sind aufregende Wochen am Neckar. Die zahllosen profesionelle Strukturen haben die bislang mieseste Saison aller Zeiten beschert, es rumpelt unterm und neben dem roten Dach. Nach einem Rücktritt / Buchwald gab es nun ein erneutes Stühlerücken, diesmal war Dietrich an der Reihe, er ist beim letzten Schachzug angelangt. Vielleicht aber auch erst der vorletzte, bei diesem Haufen weiß man das nicht so genau. Auf jeden Fall wird es für den machtbesessenen Menschen eng, einer, der sein Ego hinter seiner Vereinstreue gut tarnt und immer noch der große Zampano ist.
Mit der Entlassung von Sportvorstand Michael Reschle dürfte aber fast das letzte Pulver verschossen sein, es bleibt mit dem erfolglosen Trainer Weinzierl die allerletzte Patrone im Lauf, danach ist man selbst dran. Deshalb zieht der schwäbische Trump alle Register und hat sich vorerst Luft verschafft. Mit der Ernennung von Thomas Hitzlsperger zum neuen starken Mann hat er die Aufmerksamkeit zunächst von sich abgelenkt und bei den meisten Fans zumindest verhaltene Zustimmung erhalten. Aber das absolut Blöde ist, es stehen ja noch Spiele an. Und so dürften die Unmutsäußerungen am Samstag wieder aufkommen, wenn der VfB gegen die Dosen kickt und verlieren sollte. Das ist wohl am meisten drin.
Es war ein kluger Schachzug, zugleich spielt man mit der Zukunft des Vereins. Thomas Hitzlsperger steht für die neue, jüngere Generation des VfB. Das hatte man schon mal, zwar in etwas anderer Form und Verantwortung, und zwar mit Schindelmeiser und Wolf. Nun also wieder ein sympatischer junger Mann, gerade drei Jahre älter als Kapitän Christian Gentner.
Damit ist Dietrich vorerst fein raus. Sollte es komplett blöd laufen, kann man den neuen Sportchef verantwortlich machen und tschüss. Allerdings war die Personalie recht kurzsichtig. Gerade unter Hitzlsperger entwickelte sich das Nachwuchsleistungszentrum / NLZ wieder in die positive Richtung. Man schaffte die Kehrtwendung und scheint wieder ernst genommen zu werden, im Buhlen um die besten Talente in Deutschland. Jetzt ist der Chef weg, oder zumindest in anderer Funktion. Damit hat man dem NLZ die entscheidende Figur genommen und das könnte sich in der Zukunft bitter, bitter rächen. Und das alles, weil der Boss seinen Stuhl mit allen erlaubten Trickes verteidigt. Natürlich war der Rauswurf von Reschke überfällig, aber das gilt auch für den Vorstand. Sollte die erste Mannschaft der Roten den Klassenerhalt vergeigen, dann dürfte der Schachzug mit Hitzlsperger der letzte Zug gewesen sein. Dann fällt die Dame und das Spiel ist aus.
Keep the faith.
RaMü