... walks on water !

Hallo Bluebloggs,

als ich vor eine Unmenge von Jahren in Leeds war, habe ich dort einen Aufnäher gesehen. "Tony Currie walks in water" stand da und dazu war das Konterfei des Spieler mit drauf. Damals dachte ich mir nichts dabei, überhaupt nichts. Jetzt ist das anders. Zunächst zu Tony Currie. Er spielte für nur drei Jahre bei den "Lillywhites" an der Elland Road und wurde aufgrund seiner überragenden technischen Fähigkeiten schnell zum absoluten Publikumsliebling. Ihm traute man angeblich sogar zu, über das Wasser zu gleiten. Dieser Vergleich mit Jesus Christus ist scherzhaft und sollte nicht überbewertet werden. Später äußerte sich Berti Vogts zu einem ähnlichen Thema. Als Trainer von Aserbeischan gerier er bald unter Druck, die Qualifikation für die EM 2012 wollte einfach nicht gelingen, trotz diverser Punktgewinne. Darauf konterte der "Terrier" mit folgenden Spruch: "Und wenn ich auf Wasser gehe, heißt es, nicht mal schwimmen kann er". Auch hier liegt der Verdacht nahe, daß es sich um einen humorvollen Vergleich gehandelt hat. Auf Wasser gehen kann nämlich nur Mario Balotelli. Allerdings montierten findige Fotografen eine dicke Glasplatte im Swimmingpool, der passende Winkel der Kamera schien den Stürmerstar aus Italien doch tatsächlich anscheinend wie auf dem Wasser laufen zu lassen. Fast, aber eben nur fast.

Wie gesagt, das konnte eben nur einer, wenn man daran glaubt. Mit dem Glauben im Sinne der Bibel ist das so eine Sache. Auf jeden Fall verbinden Gläubige und Fußballfans mehr Tugenden, als man glaubt. Fußball scheint auf dem Weg zur "Weltreligion", zumindest sieht das ein israelischer Historiker so. Ohne Zweifel, beide Gruppierungen verbinden Glaube, Liebe, Hoffnung, die einen im Sinne der Bibel und die anderen eben in der Beziehung zum jeweiligen Verein. Der FIFA bleiben religiöse Bekenntnisse suspekt, man verbietet deren Verbreitung sogar. Das Zeigen eines T-Shirts mit der Aufschrift "Jesus liebt dich" wird mit einer gelben Karte geahndet. Grobe Unsportlichkeit nennt sich das Vergehen dann.  Dennoch ist Religion beim Fußball immer dabei, zum Beispiel beim BVB. Beim stimmgewaltigsten Anhang der Bundesliga singt man vor dem Spiel das Vereinslied: "Leuchte auf, mein Stern Borussia, zeige mir den Weg und so weiter". Die Melodie ist dem am meisten verbreitesten christlichem Liede entnommen, "Amazing Grace / Überraschende Gnade". Gell, da schaut ihr ! Aber auch beim im Moment angeschlagenen Mutterland des Fußballes besinnt man sich beim Liedgut eher unbewußt des Glaubens. Jeder Fußballfan kennt "You`ll never walk alone". Darin heißt es: "Wenn du durch Stürme gehst, halte deinen Kopf hoch oben und fürchte dicht nicht vor der Dunkelheit. Und dann wirst du niemals alleine gehen!". Bibelkenner erkennen darin Anleihen an Gottes Zusagen aus Jeremia 43.

Jesus Christus erzählte gerne immer in Vergleichen, also Gleichnisse. Er versuchte damit auch die sogenannten "unteren" Schichten seiner Gemeinde zu erreichen und würde heute bestimmt auch Begriffe aus dem Fußball verwenden. Vermutlich würde er mehr die Spiele in der 5. oder 6. Liga anschauen, schließlich galt seine Aufmerksamkeit zumeist den "Ärmeren und Schwächeren" der Gesellschaft. Vor rund 2000 Jahren gab es ja in Palestina noch keinen Fußball, zumindest aus Rom waren Wagenrennen und verschiedene Leichtathletikdisziplinen bekannt, von den grausamen Spielen im Rund des Colloseums abgesehen. Aber auch in der Bibel kommt Sport vor. So stellt Apostel / Jünger Paulus den Sportler als Vorbild dar; "Wißt ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber nur einer empfängt den Siegerkranz. Lauft so, dass ihr ihn erlangt. Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge ( vermutlich wird hier Enthaltsamkeit und äußerste Disziplin gemeint ), jene nun, damit sie einen vergänglichen ( Sieges ) kranz empfangen. Der Christ aber erhält einen unvergänglichen." Zum Schluß kommt nun die entscheidende Frage: " Dürfen Fans für den Sieg beten ?". Hier antworten die Sportbeauftragten der beiden größten deutschen Kirchen mit einem eindeutigen:

JJJJAAAAAAAAAAAAAAAAAAA !

Das Gebet ist etwas, "wo man alles hineinlegen darf, was einem wichtig ist, was das Herz erhebt oder leider schwer macht, so die Antwort. Wenn esein Sieg sein soll, dann hört das der liebe Gott auch sehr gerne und weiß sicherlich damit umzugehen". Na also, da steht dem abendlichen Gebet nichts mehr im Wege.

Ach ja, in der jüngeren Zeit war zumindest ein kleiner Teil Gottes kurz auf der Welt, es war 1986. Da beförderte "die Hand Gottes" das Leder ins Netz der Engländer. Der Mensch hinter der Hand war ein kleiner Irrwisch namens Maradonna. erst zwölf Jahre später gab er seinen Betrug zu und bat um Buße.

Die meisten Menschen haben ihm verziehen, na ja, die Engländer eher nicht. Aber noch steht ja die endgültige Abrechnung aus. Ich hoffe, ich habe trotz diesem in Deutschland etwas unterdrücktem Thema etwas unterhalten und man darf sich ruhig etwas mehr Gedanken machen.

"Keep the faith".

RaMü