HDI-Arena in Hannover am 23.September 2015

Hallo Bluebloggs,

der erste "volle" Tag unserer Fünftagesreise durch Fussballdeutschland begann mit einem Megafrühstück im Holiday Inn Güntersdorf in Großraum Leipzig. Hier war unser Basislager, fast direkt neben der Autobahn. Nachdem der Tag gemütlich begonnen hatte, musste man trotzdem wieder auf das Gaspedal drücken, schließlich stand das Kernstück der Gesamtreise an, das Auswärtsspiel des VfB in Hannover. Ich versuche bei solchen Trips immer, einen geschichtlichen Aspekt herzustellen, in der ehemaligen DDR ist das einfach. Überall wird an die Vergangenheit erinnert, so auch auf dem ehemaligen Grenzübergangspunkt Marienborn. Hier war eine Transitstrecke nach West-Berlin, die Fahrzeugmassen wurden hier kontrolliert und überprüft. Die Anlage ist zum großen Teil noch erhalten und heute zu besichtigen. Das haben wir dann auch getan:

Einen ausführlichen Bericht gibt es später gesondert. Immerhin, zwei Stunden waren auf dem großen Gelände kein Problem, aber man hatte ja am Abend noch einen besonders wichtigen Termin. In Hannover angekommen, parkten wir in einer Seitenstraße in der Nähe der HDI-Arena. Das kombinierte Mittag/Abendessen nahmen wir im Blockhouse ein, am Rande der Fußgängerzone. Es ging dann gemächlich zum Stadion, entlang des neuen Rathauses und dem Maschsee. Das Drumherum um die Spielstätte har mir sehr gut gefallen, da kommt Stuttgart bei weitem nicht mit.

Es war der gelungene Einstieg in einen insgesamt gelungen Fussballabend. Der Ground selbst hat ja mit dem alten Niedersachsenstadion recht wenig mehr am Hut, lediglich die Erdwälle erinnern noch an das alte Konstrukt. Ich finde, der Umbau der Arena ist sehr geglückt, da gibt es größere Bausünden in Deutschland. Der VfB-Anhang füllte den Stehblock zwar komplett aus, aber im Sitzplatzbereich "drängelten" sich höchstens 100 Leutchen.

Der Platz kostete nur 26.-- €, nicht schlecht. Kein Vergleich zu Hoppste oder Freiburg. Die Stimmung war durchschnittlich, lediglich 36.000 Zuschauer wollten 96 im Abstiegskampf unterstützen. Also ich behaupte felsenfest, da stehen wir Schwaben doch deutlich fester hinter dem Team. Aufgrund des Spielverlaufes flachte der Heimsupport immer mehr ab, zumindest kam das so rüber. Vielleicht ist es auch ein wenig zuviel Patriotismus, aber mir scheint, das Band in Hannover zwischen Verein und Anhängern ist lediglich aus dünnen Papier und nicht aus Kruppstahl, wie es eigentlich die Lage erfordert. Das könnte im Verlauf der Saison entscheidend sein. Beide Clubs hängen seit Jahren den eigenen Anforderungen hinterher, da ist sehr viel Geduld gefragt. Vor und nach dem Anpfiff:

So sieht man das gerne. Die 200 Kilometer zurück nach Leipzig gestalteten sich, ... so wie immer halt. Nachts, immerhin trockene, klare Luft und mit einem Stopp auf einem komplett mit polnischen Lkw`s überfüllten Parkplatz. Dafür war das eigentliche Restaurant menschenleer, eine gute Gelegenheit zum Durchatmen und sich auf den "Grenzübetritt" vorzubereiten. Zu unserer Enttäuschung war der ehemalige Übergang nicht beleuchtet, wozu aber auch? Die Zeiten sind zumindest innerhalb Deutschlands vorbei. Und so kamen wir wieder unbehindert in Sachsen-Anhalt, dem "Land der Frühaufsteher". Also, das traf für uns auf keinen Fall zu, schließlich waren wir im Urlaub und wollten fit sein, für das dritte Match unserer Reise.

Im nächsten Bericht geht es in den "Hort des Bösen", in die RED BULL Arena in Leipzig.

RaMü