RaMü im Heidiland !

Hallo Bluebloggs,

"Kreativ, Luut, Meinungsstark ond ned willkomme" stand auf dem großen Banner am Zaun der Gästefans. Es war der Auswärtssupport des FC Aarau beim FC Thun und damit ist man schon inmitten in der Zentralschweiz. Ich hatte schon immer mal einen Fußballtrip in die Schweiz vor, Basel ist ja nicht unbedingt im Zentrum der kleinen, aber feinen Alpenrepublik. Endlich hat es geklappt, ich habe mir zwei Spiele ausgesucht, mit mir noch unbekannten Stadien. Zwei Übernachtungen waren nötig, schließlich wollte ich auch etwas von der Natur sehen und mir einen kleinen Schuß Kultur genehmigen. Am Freitag folgte die Anfahrt nach Affoltern am Albis, hier sind es nur 30 Kilometer bis Luzern und am Samstag brauchte ich aber rund 1,5 Stunden für die weiteren rund 130 Kilometer bis Thun. Es ging über eine Paßstraße und dann am Thunersee entlang, Schweiz pur. So etwa gegen 12.00 Uhr war ich dann in Thun und tankte beim nagelneuen Stadion. Nach einem ersten Rundgang mit einigen Bildern ging es dann mit dem Auto in die City, vom Parkdeck aus hatte ich einen kostenlosen Überblick. Thun liegt wunderschön eingebettet zwischen Bergen, liegt am Schluß des gleichnamigen Sees und wird von einem Fluss zerschnitten, welcher gar eine Art Insel innerhalb des City bildet. Zwar hat man vor 200 Jahren große Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung abgerissen, aber das Schloß, die Stadtkirche und einige Überreste haben überlebt und werden gerade restauriert, schließlich feiert man im diesen Jahr das 750jährige Stadtrechtjubiläum. Ich bin dann tatsächlich über drei Stunden rumgelatscht und habe dann in einem Restaurant gegessen. Über die Preise möchte ich mich nicht auslassen. So um halb vier bin ich dann in einen Irish Pub und habe Fußball geschaut, auf drei Bildschirmen lief die Konferenzschaltung der deutschen Buli und auf dem vierten Flat die englische Premiership. Und das alles in der Schweiz, Super. Für ein Bier habe ich dann umgerechnet 7,50 € bezahlt, egal. Nach den Übertragungen fuhr ich dann zurück ans Stadion und parkte direkt daneben. Die letzte Stunde vor dem Match vertrieb ich mir mit dem Zuschauen bei einem Spiel einer Thekentruppe, ein Kilometer entfernt. Dann ging es ins Stadion, schließlich war so etwas Ähnliches wie ein Derby. Nun aber zum Match und Drumherum:

SIEHE BANNER: Also arg kreativ waren sie nicht, die erste Viertelstunde war es immer das gleiche inhaltslose: UUUh, der FC Aarau, unterstützt mit Trommeln. Luut waren sie auf jeden Fall, kein Problem bei nur 6.437 Zuschauern. Das Stadion ist nagelneu, es bietet den üblichen Komfort, allerdings ohne jeglich Schnickschnack. Meinungsstark weiß ich nicht, ond ned willkomme stimmte irgendwie ebenfalls nicht. Nach einer halben Stunde hängte man den Banner ab und sang weiter, immer weiter. Eigentlich dasselbe Liedgut wie in Deutschland. Ich hatte eine Karte in der Heimkurve, aber ganz außen, war der günstigste Sitzplatz für rund 25.-- €. War ganz ok, man konnte sich da den Platz eigentlich selbst aussuchen. Also von der sogenannten Heimkurve war bis auf eine Ausnahme nichts zu hören. Wie erwähnt, nur Aarau gröhlte und sang. Das Match an sich war eine Zumutung, ich behaupte mal 3. Liga in Deutschland. Zwar führte Thun dann mit 1:0, aber das Spiel wurde erst im zweiten Abschnitt besser. Es wurde nun schneller und die Heimroten konterten zum Teil nun geschickter und erzwangen mit dem 2:0 dann den letztlich verdienten Siegtreffer. Ich hatte genug gesehen, fünf Minuten vor dem Abpfiff ging ich und mußte dann bei stockdunkler Nacht wieder über die enge und kurvige Paßstraße zurück nach Affoltern. War auch nicht schlecht. Fazit: Als Urlaubsort ist Thun wunderschön, Fußball ist naja, die Preise gleichen sich anscheinend den Bergen an. Je weiter es in die Innerschweiz geht, umso höher der Betrag.

Am nächsten Tag ging es dann zum Match FC Luzern gegen St. Gallen, da war schon wesentlich mehr Dampf drinne, auf dem Platz und auf den Rängen. Bis später, euer RaMü.

Bild: Die Stockhorn Arena des FC Thun.

Bild: Thun ist gemütlich und ein Urlaubsgenuß.

Bild: Das Rathausbrüggli führt in die Innenstadt.

Bild: Fans des FC Aarau.

Bild: Wenig los beim 2:0 Heimsieg.