Fixture Chaos
 
Hallo Bloggs. Im Mutterland des Fussballs kommen die Freunde des Fussballs voll auf ihre Kosten. Insgesamt 92 Vollproficlubs absolvieren ihre Spiele, dazu gesellen sich noch diverse Pokalwettbewerbe. Zusätzlich noch Champions League, Europa League und Conference League. Nicht zu vergessen die vielen Länderspiele und bei den englischen Topclubs deren internationale Vorbereitungsglobetrottertourneen. Allerdings kostet den TV Konsumenten die Sache eine schöne Stange Geld, da lohnt sich schon der Gang ins Personalbüro mit Bitte um eine Gehaltserhöhung.
Jetzt ist die Aufregung sehr groß, die vorläufigen Eckdaten der neuen Saison sorgen für Aufregung. Nun, das ist auf der Insel nichts Neues, Football goes around. Aber in dem aktuellen Fall scheint sich die Sache mit den Terminen zu einer handfesten Krise zu entwickeln. Es gibt mehrere Gründe:
 
- Vor einigen Wochen sorgte ein Deal zwischen der FA und der Premier League für den ersten Wirbel. In den nächsten sechs Spielzeiten verzichtet man im traditionsreichsten Wettbewerb der Welt, dem FA-Cup, auf Wiederholungsspiele auf des Gegners Platz. Dafür finanziert die reichste Liga der Welt mit umgerechnet 36 Millionen € die Errichtung von Bolzplätzen im ganzen Land und unterstützt weitere Aktionen. Einfacher gesagt, man hat sich freigekauft. Zusätzlich springt für die Elitekicker eine etwas längere Sommerpause heraus, dafür wurde die erst vor kurzem eingerichtete Miniwinterpause wieder einkassiert. Aber keine Sorge, das Ding ist noch nicht durch. Inzwischen organisiert sich der Wiederstand und eine Onlinepetition in Zusammenarbeit mit mehreren "Bildzeitungen" läuft an.
 
- Noch mehr Kopfschütteln gab es nun bei der Veröffentlichung des Spielplanes der UEFA. Denn deren Spielrunden der reformierten Wettbewerbe garantieren ein Terminchaos ersten Ranges. Gleich Mitte September geht es los. In dieser Woche wird die dritte Runde des Ligapokals ausgespielt, crasht also mit dem ersten Spieltag der Champions League. Es gibt kein Entrinnen, sprich Ausweichmöglichkeiten. Speziell der Herbst ist das Problem. Da sind die nationalen Wettbewerbe erst in der Anfangsphase, da ist das Teilnehmerfeld noch richtig groß. Ähnlich ist dann die Situation im Dezember, kurz vor Weihnachten. Und dann erst der Januar .... Da steigen bekanntlich die Premier League Clubs erst ein, da gibt es eh schon eine Häufung der Spiele. Und dann noch weitere Matches in der erweiterten Champions League, oder, und, oder.
 
- Bislang beschwichtigt man. Man müsse sich das in Ruhe anschauen, Ruhe ist schließlich die erste Bürgerpflicht. Die Sache ist einfach. Sollte es keine Entzerrung geben, wird man improvisieren müssen. Je nach Auslosung könnte man eventuell eine verstärkte zweite Mannschaft zu den Spielen senden, so der Tenor der Großclubs. Die Tradionalisten schreien auf. Das verzerre den Sinn des Fussballs und widerspreche der Fairness. Na ja, ehrlich. Ich glaube, die Sache mit der Fairness geht schon lange den Bach runter. Da kommt es auf dieses Terminchaos auch nicht mehr an.
 
- Der einzige Gewinner ist der neutrale Besucher von Spielen. Denn da tun sich vermutlich gute Möglichkeiten auf, innerhalb eines Trips eine Menge Spiele und Ground zu sehen. Zumindest in der Theorie.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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