"Hatters" im Jubel

vs.   Hallo Bloggs.
 
Jetzt oder nie. Der Ausgangspunkt vor dem Match für die "Hatters" war klar, heute müssen drei Punkte her sonst ist der Abstieg so gut wie besiegelt. Zehn Punkte beträgt der Rückstand von Aufsteiger Luton auf das rettende Ufer, jetzt braucht man schon eine mittlere Siegesserie und die sollte heute beginnen. Gegner Sheffield Wednesday war in den letzten Wochen vom Aufstiegskandidaten zum Mittelfeldnichts degradiert worden und so kamen die Gäste aus der "steel city" gerade recht. Und es sollte klappen, die "Hatters" gewannen knapp mit 1:0 und feierten den ersten Sieg seit Ende Oktober und schöpfen nun neue Hoffnung.
Gleichzeitig habe ich meinen neuen Kultground entdeckt, das Kenilworth Road Stadium gehört zu den letzten Dinos seiner Art, aber wohl auch nicht mehr lange. Dazu aber in einer späteren Post.
Der Morgen begann allerdings noch in Exeter, in Devon. Ich fuhr mit der Bahn nochmals zum Stadion von Exeter City machte eine ganze Ladung Bilder, bei Tageslicht sieht die Sache schon anders aus, wie man sieht.
 
 
Anschließend folgte die eingeplante Tour durch die Stadt, welche allerdings nicht auf den ersten Augenblick zu den Favoriten gezählt werden kann. Es ist der übliche Mix von heruntergekommenen Stadtteilen, der schon üblichen Fußgängerzonen und dazwischen verstreut ein paar mittelalterliche Kleinode. Exeter macht es seinem Besucher nicht gerade leicht, sich in die Stadt spontan zu verlieben. Aber auch darüber wird es wohl noch später eine zusätzlichen Post geben. Vorab aber zwei Bilder.
 
 
Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist ohne Zweifel die im 12. Jahrhundert erbaute Kathedrale.
 
 
Zahlreiche kleine Gassen laden ein. Allerdings gibt es in Exeter davon nur noch wenige. Die Luftangriffe der deutschen Luftwaffe im Jahre 1942 haben in der mittelalterlichen Innenstadt große Wunden geschlagen.
 
Nach ungefähr vier Stunden war ich durch, um 13.40 Uhr fuhr mein Zug zurück nach London-Paddington. Von da aus mit der Tube zum St. Pancrass Bahnhof und mit der Thameslink bis zum Luton Airport Parkway Haltestelle. Von dort aus war es nur ein Kilometer bis zu meinem Hotel, dem Premier Inn des nahegelegenen Flughafens.
 
 
Viel Zeit blieb allerdings im Hotel nicht, denn um 19.45 Uhr war der Kick off in Luton. In Luton selbst braucht man rund ehn Minuten zum Ground in der Kenilworth Road, einem uralten Kasten, der allerdings in Kürze abgerissen werden soll. Schade, aber leider bitter notwendig. Was Romantiker leid tut, ist den Verantwortlichen von Luton Town ein Graus, mit diesem alten Kasten ist man nicht konkurenzfähig und das hat man nun in der Championship gemerkt. Kult bringt kein Geld, ohne Geld kein Erfolg. Die folgenden Bilder zeigen das Kenilworth Stadium im heutigen Zustand:
 
 
Mein Platz war mit eingeschränkter Sicht und deshalb sind diese Plätze eigentlich immer verfügbar. Es ist gleichzeitig das Eck der "die hard Supporters" und es war echt lustig. Etwas 750 Leute, Durchschnittsalter ca. 25 Jahre machen hier Stimmung und zwar "old school". Soll heißen, ohne dieses moderne Gebimmel und Gedöns wie in Deutschland oder so. Drei, vier Leute stimmen an und dann geht es los. Auch schaut man Fussball und singt nicht Fussball. Bei entsprechenden Aktionen bricht der Gesang ab und man spürt die Spannung und man begleitet das Geschehen und singt nicht durch. Das ist der Unterschied.
Town machte sogleich Druck und bekam schon in der ersten Minute einen Strafstoß zugesprochen. Allerdings ballerte Collins an die Querlatte und danach vergeigte Luton noch eine weitere hundertprozentige Torchance, jetzt zeigt sich das ganze Problematik, Town ist null torgefährlich. Aber man spielte weiter mutig nach vorne und dann klappte es endlich, Collins machte seinen Fehler wieder wett und markierte das 1:0. Gegner Sheffield war harmlos, von Aufstiegsehrgeiz war nichts zu sehen und so konnten die "Hatters" mit bescheidenen Mitteln das Ding bis zum Schlußpfiff verteidigen. Damit hat man den Abstand auf die Nichtabstiegszone auf sieben Punkte verkürzt, aber ich habe so meine Zweifel, ob das noch reicht.
Ich habe eine Menge Bilder gemacht und komme am nächsten Tag wieder, wenn es hell ist. In der nächsten Woche gibt es dann eine kleine Bilderserie. Einfach dran bleiben.
Am heutigen Tag, dem Donnerstag also, geht es dann wieder heim. Diesmal ab Gatwick. Schon seltsam, da ist mit Luton ein Airport vor der Türe, ab leider nicht mit Verbindungen nach Stuttgart. Na ja, egal, dann halt etwas umständlicher als sonst. Ist man ja gewohnt, wenn man kreuz und quer durch das Mutterland des Fussballes reist.
 
Keep the faith.
RaMü
 
Meine nächste Post:  Meine drei Premieren