Babelsberch 14482 !

Hallo Bluebloggs.

am Samstag ging es nach Babelsberg, nein, nicht ins Filmstudio, sondern zum Fußball. Rund 90 Minuten brauchte ich von Hohenschönhausen bis nach Potsdam, quer durch Berlin. Man fährt so lange in Richtung Westen, bis man wieder im früheren Osten landet. Der SV Babelsberg 03 spielt im Moment in der Regionalliga Nord-Ost und ist im letzten Jahr abgestiegen. Auch war man einige Jahre in der 2. Liga zuhause, aber von diesen Zeiten ist man nunmehr meilenweit entfernt. Man steigt aus und läuft in nur zehn Minuten zum Stadion, immer die Karl Liebknecht Straße hoch bis zum gleichnamigen Ground. Der wurde vor ungefähr vier Jahren neu renoviert und ist auf jeden Fall für bessere Ligen geeignet, als das, was die Mannschaft den rund 2.000 Zuschauern zumutete. In Babelsberg gibt man sich gern tolerant, nur bei den Rechten hört die Toleranz auf. Man unterstützt Projekte in Kuba, kämpft für Homosexuelle und gibt sich bunt. Ein wenig St. Pauliromantik in der Ex-DDR. Ich bezahlte 13.-- € für einen Sitzplatz und machte es mir bequem, gegenüber dem Gästeblock. Dieser war mit vier (!) Figuren belegt, der VfB Auerbach ist halt auch nicht gerade eine große Nummer. Wie bereits erwähnt, das Spiel war eine Zumutung. O.k., vierte Liga verspricht nicht gerade Leckerbissen, aber ein wenig mehr sollte schon drin sein. Auerbach führte in der Halbzeit durch einen "durchwachsenen" Elfer und hatte im zweiten Abschnitt gewaltig "Massel". Endlich drückten die Hausherren und mehrmals lag der Ausgleich in der Luft. Aber es kam wie es es oft kommt, ein Konter bescherte den Null-Dreiern eine weitere Heimpleite. Das Team steht nun knapp über den Abstiegsrängen und dürfte wohl bis zum Schluß um den Klassenerhalt zittern. Der Support in Babelsberg ist auf jeden Fall um eine Klasse besser als die Mannschaft. Für die vierte Liga ist das schon beachtlich und damit dürfte man in dieser Liga im vorderen Bereich rangieren. In der Halbzeitpause wurde dann weiter auf die Antifaschopaucke gehauen, die englische Firma Londsdale gab ihr Engagment in Form einer Werbetafel bekannt. Auch hier wurde wieder das "bunte" Völckchen beschworen, alles ist erlaubt außer braun. Man zieht krampfhaft eine Trennlinie zum ansonsten rechten Image der anderen Ostklubs. Weniger wäre manchmal mehr, ich glaubs auch so. Nach dem Kick suchte ich eine Kneipe für den Bulinachmittag und wurde prompt fündig. Im Gleis 6 unterhalb des Bahnhofes sah ich dann die Konferenz an und machte mich danach quer durch Berlin auf den langen Rückweg. Eine Ehrenrunde auf dem Alex mit anschließendem Abendessen im Maredo beim Bahnhof Friedrichsstraße beendete den langen Tag.

Der nächste Morgen begann früh, schließlich fuhr der Zug um 7.23 am Ostbahnhof los. Die Rückfahrt mit der Bahn dauerte nur 6,5 Stunden, umsteigen in Stuttgart inklusive. Im Prinzip braucht man diesselbe Zeit mit dieser Verbindung wie mit dem Flieger. Der Preis war fast derselbe. Es war eine entspannende Fahrt, der mit einem Frühstück im Bordrestaurant startete. Schon um 14.00 Uhr war ich zuhause und "sortierte" zuerst meine Bilder auf der Kamera. Das war er also, mein Trip in den Fußballosten. Es war auf jeden Fall nicht mein Letzter. Im nächsten Post gibt es dann noch mehr Eindrücke und touristische Geschichten, Berlin ist eben unsere geile Hauptstadt mit allem Drum und Dran.

Bild: Das "Karli", Karl - Liebknecht - Stadion.

Bild: Blick von "meinem" Block.

Bild: Kulisse vor auf jeden Fall besser als der Kick.

Bild: 2. Halbzeit dann im Stehblock mit Blick auf die Haupttribüne.

RaMü