Keinen Bock mehr ...

Hallo Bloggs,
auf der Rückfahrt zu unserem "Park&Ride" Parkplatz habe ich kurz mit dem Gedanken gespielt, das bereits bezahlte Ticket für das  Match in Augsburg einfach zu verschenken. Keinen Bock mehr. Aber vermutlich fände ich nicht mal mehr einen Abnehmer, so wie die Roten sich auf dem Platz präsentieren. Nichts auf die Beine bringen und dann noch das Lama spielen, das Team verspielt so langsam jeglichen Kredit beim geschätzten Publikum, der Geduldsfaden ist mehr als gespannt. Daß trotz hundsmiserabler Leistungen immer noch 53.000 kommen, ist eigentlich unerklärlich. Ebenfalls ein Rätsel ist der VfB, der Verein taumelt so sogar dem nächsten direkten Abstieg entgegen und keiner will es richtig merken. Augen zu und durch, die Relegation ist sicher und da schaukeln wir das Ding schon. Keinen Bock mehr. Die Tabellennachbarn ziehen alle Register, beim größten Schwabenclub hofft man auf ein Happy End. Das ist respektlos und unverantwortlich. Ich verstehe überhaupt nicht, daß man dem Trainer Weinzierl eine Jobgarantie gibt und nur wenige Tage später durchsickert, ätsch ... nach der Saison haben wir eh einen neuen "Drääner", egal ob wir drinbleiben oder nicht. Diese Jobgarantie ist zwar gut gemeint, aber in unserer heutigen Leistungsgesellschaft fehl am Platz. Dadurch erzeugt man einen Spannungsabfall, welchen man unbedingt vermeiden soll.
Aber halt, unser VfB ist mit der Relegation vollauf zufrieden. Sollte man als Tabellensiebzehnter direkt absteigen, verkauft uns die Werbeabteilung das noch als Erfolg. "Aber Letzter wurden wir nicht". Keinen Bock mehr. Seit Wochen ist kein Fortschritt erkennbar, seit Wochen immer dieselbe Leier, seit Wochen immer Durchhalteparolen. Nach dem Clubspiel haben wir kurz noch einen Schalketrip angedacht, aber jetzt? Ich sage nur, dieser Verein steht sich selbst im Weg. Wenn schon nicht dem Gegenspieler, dann zumindest dem Erfolg. Ausgliederung bedeutet Erfolg. Erfolg braucht hervorragende Rahmenbedingungen. Rahmenbedingungen sind der Schlüssel zum Erfolg. Keinen Bock mehr. Dass es bei diesem Geschäft um Menschen geht, gerät in den Hintergrund. Fussballspieler sind, man glaubt es kaum, auch nur Geschöpfe Gottes. Unglaublich. Auch die Manager und Vorstände sind nur menschliche Kreaturen, nur eine begrenzte Zeit auf dieser Welt. Deshalb sollten speziell diese Leute in der Verantwortung die Leute nicht als Stimmvieh zur Durchsetzung eigener Interessen sehen, sondern diesen Fussballverein sehen, was er ist. Nicht das, was uns die Werbeabteilung einhämmert, nein was wir empfinden. Es ist ein Ort der Gemeinschaft, ein Ort der Freude und natürlich auch der Trauer. Aber, man möchte ernst genommen werden und nicht als Beute, "sind sie schon Mitglied?". Zeigt man sich in der Führungsetage ehrlicher, bodenständiger und verantwortungsvoller, wird man von allein Mitglied. Ohne diese ständige Anmache auf der Mercedesstraße. Vor und nach der Heimniederlage.
Keep the faith.
RaMü