178 away
 
Hallo Bloggs. Es war so Mitte der zweiten Halbzeit, da bedankte sich der Stadionsprecher bei insgesamt 5.968 Zuschauern, davon 178 away, also Gästefans. Und ich muss sagen es war reichlich gut besucht, die beiden großen Seitensitzplatztribünen im Prinzip voll, ein Stand hinter einem Tor gesperrt. Ach ja, ich war bei Newport County in Süd-Wales, Football League two, vierte Liga. Gast war Colchester United. Die Anfahrt erfolgte mit der Great Western Railway und dauerte von Swansea aus rund 70 Minuten. Vom Bahnhof braucht man ungefähr zwanzig Minuten bis zur Rodney Parade, der Heimat von Newport County. Da das Stadion mit dem hiesigen Rugby Club Gwent Dragons geteilt wird, hat es ein paar kleinere Umbauten gegeben. Eben diese Tribüne wurde zur Spielfeldverlängerung nach hinten gezogen, beim Fussball wird diese gesperrt.
Auf jeden Fall habe ich bei einem Viertligisten ein solches Einlaufen noch nie gesehen. Zur bombastischen Einlaufmusik wurden Fackeln gezündet und ein paar Scheinwerfer funzelten rum. An einem Abendspiel nicht übel, dieser Effekt. Aber damit hatte es sich schon. Nach ein paar Minuten wird klar, vierte Liga. Man spielt was man kann, der Rest wird beackert, gegrätscht und drangsaliert. Newport musste unbedingt gewinnen, um noch eine Chance auf einen Platz der Aufstiegsrunde zu haben. Gegner Colchester dagegen hatte den Klassenerhalt sicher und konnte so völlig ohne Druck aufspielen. Eigentlich hatte ich einen Sitzplatz, den ich aber bald verließ. Imselben Block war die komplette Jugendabteilung von County untergebracht und deshalb ging ich runter in den Stehbereich. War besser und so konnte ich dann während des Spieles rund die Hälfte des Stadions erkunden. Auf jeden Fall erzielte Newport dann kurz vor dem Pausenpfiff das erlösende 1:0, das bis zum Pausenpfiff Bestand hatte. Man rechnete fest mit einem Dreier und wurde sorglos. Die Gastgeber spielten voll auf das 2:0 und wurden innerhalb von zehn Minuten zwei Mal klassisch auskontert, 1:2. Nun verlor man völlig den Faden und bolzte das Spielgerät konfus nach vorne, aber das Bollwerk der Gäste hielt. Aus der Traum, von der Aufstiegsrunde.
 
 
So stellen wir uns das vor: Manchmal gibt es das noch, das traditionelle Stadion im Wohngebiet.
 
 
Diese Tribüne ist noch "old school". Man muss sitzen, um das ganze Spielfeld zu sehen und die Dachkonstruktion hat schon mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel.
 
 
Die Stehplätze in der Rodney Parade sind unterhalb und ziehen sich über die komplette Läge der Tribüne.
 
 
WOW, also das Einlaufen war schon nicht schlecht.
 
 
Beginn meiner Erkundung. Immer den Stehplätzen entlang, bis zur Heimkabine, links.
 
 
Dann weiter bis, ja bis es aufhört. Irgendwie passt es nicht zusammen. Ich würde gerne mal ältere Bilder vom Ground sehen. Alles etwas zu lang. Auf jeden Fall sind diese Stufen noch Orginal.
 
 
Blick von hinten auf das Spielfeld.
 
 
Kurz nach Wiederanpfiff.
 
 
Und jetzt wieder auf dem "alten Platz".
 
 
Mein letzter Blick in den Ground, drei Minuten vor dem Abpfiff. Der Zug wartet nicht ...
 
Heute ist nun das Heimspiel von Swansea vs. Middlesborough. Dann ab nach Hause, wird noch stressig.
 
Keep the faith.